Schönheit

Für dich, für mich, für uns, für sie, für ihn, für alle!

 

Wahre Schönheit kommt von innen,

denkt sie

und

joggt noch ein paar Meter weiter.

Wahre Schönheit kommt von innen,

wiederholt sie

und

lässt das Croissant auf dem Teller liegen.

Wahre Schönheit kommt von innen,

sagt sie

und

lässt sich mit knurrendem Magen in den Friseurstuhl fallen.

Wahre Schönheit kommt von innen,

spürt sie

und

fährt mit dem Rasierer noch einmal über ihre Beine.

Wahre Schönheit kommt von innen,

weiss sie

und

geht zur Pediküre, gefolgt von Maniküre.

Wahre Schönheit kommt von innen,

lächelt sie

und

trägt noch einmal Lippenstift vor dem Spiegel auf.

Wahre Schönheit kommt von innen,

grinst sie

und

kauft das 13.Kleid.

Wahre Schönheit kommt von innen,

schreibt sie

und

springt!

 

 

Auf den ersten Blick mag das Thema Optik in den weiblichen Bereich fallen, aber ich denke, es betrifft beide Geschlechter gleichermaßen. Ich denke, es ist weder ein männliches, noch ein weibliches Thema, es ist ein menschliches Thema. Ich bin überzeugt davon, dass ein Mann sich über diese Thematik genausoviele Gedanken macht, wie eine Frau und ich denke kein Mensch auf dieser Welt, hat noch nie darüber nachgedacht..Wie wir aussehen, können wir nicht ändern. Naja gut, können wir schon, aber das erfordert Zeit und Aufwand und auch jede Menge Geld und auch dann gibt es vielleicht hier und da eine Veränderung, sichtbar oder nicht, eine Verbesserung, je nach Geschmack, oder eben auch mal eine Verschlechterung, je nachdem was dabei raus kommt, ob mann/frau es übertreibt oder ob doch was schiefgeht-darauf haben wir ja keinen Einfluss. Ich komme aus der Richtung Essstörung und Optik ist natürlich ein Thema, dass in dieser Welt beheimatet ist. Dabei spreche ich bewusst von Optik und nicht von Ästhetik, denn bei allen Göttern, der Neuen und der Alten, um es mit den Worten von Games of Thrones zu formulieren, kein Mensch, der klar denkt und nicht krank ist, kann Knochen, die mit Haut überzogen sind, als ästhetisch ansehen. Aber auf Essstörungen will ich gerade mal nicht eingehen, sondern tatsächlich auf das Thema an und für sich. Vielleicht ist es aber auch wichtig zu erwähnen, woher ich komme, denn es kann auch sein, dass ich etwas traumatisiert bin und die Dinge nicht klar sehe. Jeden Tag bin ich umgeben von Bildern! Ich spreche jetzt als Frau und als ICH, als Person. Es mag Frauen geben, die es anders sehen, es mag auch Männer geben, die mich verstehen und nachempfinden können, was ich meine. In erster Linie versuche ich aber bei mia zu bleiben und versuche gerade einfach nur mein kleines Herz auszuschütten. Bilder! Bilder hier und Bilder da. Sie schauen mich an, sie lachen mich an oder lachen sie mich aus? Manchmal weiss ich das gar nicht:-) Bilder in Zeitschriften, Bilder auf Magazinen, Bilder von Selfies im Netz, Bilder von Menschen in Filmen, in Serien…Bilder von Menschen, die perfekt scheinen, die auf jeden Fall perfekt aussehen, zumindest meint man das, sagt man das und es fühlt sich so an. Man ist dann wohl das gesellschaftliche Bild, das gezeigt und entworfen wird für Jeden. So sollst du aussehen, so sollst du sein. Schlank und sexy und wunderschön. Habe lange Beine und volle Lippen und einen tollen Busen. Sei einfach nur perfekt, mehr ist es doch gar nicht! Nach wie vor, setzt mich das unter Druck. Ich halte mich optisch nicht für perfekt und dadurch fühle ich mich schlecht, aber ich stelle mir die Frage, ob das sein muss oder überhaupt sein darf? Liegt Schönheit nicht immer im Auge des Betrachters? Ist es mit dem Empfinden von Perfektion nicht auch so? Bin ich weniger schön, weil ich nicht 90-60-90 Maße habe? Bin ich weniger begehrenswert als Frau, da ich kein D-Körbchen habe? Ist meine Haut weniger schön, weil ich nicht im Solarium war oder sind meine Zähne weniger ok, weil ich sie nicht habe zum dritten mal bleichen lassen? Bin ich dadurch eine häßliche Gestalt, die nur des Nachts das Haus verlassen sollte? Sollte mann/frau sich so unter Druck setzen lassen? Ich gebe zu, ich tue es. Ich halte mich nicht für häßlich-ich hoffe das kommt jetzt nicht arrogant rüber-ich halte mich nur nicht für optisch, wie in Stein gemeißelt! Mag sein, dass ich eines Tages einen Menschen finde, der das denkt und fühlt, der mich für eine Göttin hält und für die schönste Frau der Welt. Ich werde ihm wohl sicher nicht glauben, aber es ist doch ein schöner Gedanken und eine schöne Vorstellung, oder?

Barbara Streisand sagte mal:

Es ist der Traum jeder Frau, der Traum eines Mannes zu sein.

Ich, als Frau, wäre das gerne! Leider gehe ich jeden morgen vor die Tür und sehe die Abbilder meiner Alpträume. Nicht, dass ich mich hässlich fühle dadurch, aber doch weniger wert und unzulänglicher und komplexbeladener. Und auch wenn ich hier und da meine Vorzüge habe, habe ich kein D-Körbchen und sehe auf Selfies meistens ziemlich doofy aus und fühle mich dadurch weniger weiblich, weniger schön, weniger weniger weniger und diese Spirale mag ich nicht! Ich will sie nicht! Sie und ich werden niemals best friends forever!

20 Gedanken zu „Schönheit

    1. Danke danke danke!:-)
      Dein Ohr, dein Auge, dein Herz sind mein Ziel!
      Herz herz, Drück drück…
      Heute N8 für dich!
      Maren, das merke ich mir!:-)
      So, wie Meer! Das Schönste der Welt:-)
      Mia

  1. Schönheit hat für mich in erster Linie mit meinem Empfinden zu tun. Und ich kann Dir versichern, liebe Mia, ich habe bemerkt, etliche Dinge oder Menschen als schön zu empfinden, die von meinen Mitmenschen nicht so gesehen werden.

    Ich wäre nicht aufrichtig, würde ich behaupten, dass äußere Schönheit für mein Empfinden keine Rolle spielt. Zum Aufrichtigen, was ich an dieser Stelle zu sagen habe, gehört freilich auch, dass ich, um mal beim weiblichen Geschlecht zu bleiben, ein hübsches Gesicht und eine gute Figur, auch schön finde – aber, dass mir das eine viel zu reduzierte Schönheit ist. – Im Übrigen ist “hübsch” beipielsweise ein weiter, ein relativer Begriff – Menschen empfnden nicht unisono, was “hübsch” ist.

    Ich sage es mal ganz deutlich an einem Beispiel: Eine etwa in ihrer Art für mich anmutige Person braucht keine D-Körbchengröße, um von mir als SCHÖN empfunden ztu werden. Vielmehr spielt eine Rolle, wie sie schaut, wie sie spricht, was sie sagt, ihre Art zu denken und noch einiges mehr – Aus dieser Gesamtheit nur kann sich für mich SCHÖN formen.

    Als ich noch ein ganz jugendlicher Junge war, fand ich zum Beispiel ein Mädchen sehr schön, obwohl sie eine körperliche Beeinträchtigung hatte, das, was man gemeinhin wohl einen “Buckel” nennt – eines ihrer Schulterblätter war stark verschoben. Aber sie hatte das bezauberndste Lächeln …

    *

    Dein Text hat mir sehr gefallen, Mia. – Und so wie ich Dich immer mehr zwischen Deinen Zeilen zu sehen und zu erkennen beginne, mag ich Dir sagen: Ich sehe und erkenne da viel Schönes …

    Viele ganz freundliche und liebe Grüße an Dich!

    1. Vielen lieben Dank dir:-)
      Ja, wie sagte schon Antoine de Saint-Exupéry: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
      Und was Schönheit im Allgemeinen angeht, sie liegt eben doch immer im Auge des Betrachters.
      Ganz herzlich
      Mia

  2. In der Stadt laufen mir so oft Menschen über den Weg – perfekt gestylt, super Figur, schicke Klamotten – aber mit einem dermaßen grießgrämigen Blick drauf… Aussehen ist wirklich nicht alles!
    Daumen hoch 👍 für deinen schönen Text 😀

  3. Sie atmete demonstrativ ein, doch es glich mehr einem kläglichen Japsen, das ihren Körper unkontrolliert zum Zittern brachte.

    »Ich kann nichts. Ich kann einfach nichts.«

    Nicht mal ihre Atmung war sie im Stande zu kontrollieren. Nicht einmal das. So wie nichts in ihrem Leben. Alles war ihr entglitten. Sie hatte einst so viele Pläne in ihrem Leben. Für ihr Leben. Doch irgendwann hatte sie all die Pläne aus den Augen verloren. Damals. Wann immer dieses Damals ihr begegnet war. Damals. Es hatte mit leichten Kopfschmerzen begonnen. Sie waren erträglich. Unangenehm zwar, aber erträglich. Die Schmerzen wurden schlimmer, das anfängliche zumutbare Dröhnen wuchs zu einem Pochen. Tabletten halfen. Immer mehr Tabletten in immer kürzeren Zeitabständen. Ganz hinten in ihrem Kopf begann es zu Ticken. Tick. Tack. Tick. Tack. Leise, aber eindringlich. Es musste eine Zeitschaltuhr sein. Irgendjemand hatte eine Bombe in ihrem Hirn versteckt; eine tickende Zeitbombe.
    »Mein Gott, ich bin eine tickende Zeitbombe.«
    Ärzte. Sie war bei so vielen Ärzten gewesen. Neurologen, Therapeuten, … Alle hatten sie nur belächelt. Es wäre nur eine psychische Sache. Nichts Ernstes. Nicht, wovor man Angst haben sollte. Sie würde nur übertreiben. Nach Aufmerksamkeit suchen. Sie müsse sich entspannen. Entspannungstechniken lernen.
    ***********

    Weißt du meine liebe, wenn wir das Innere nach Außen kehren, sehen wir wohl mehr als uns lieb ist. Diese “schönen” Menschen: Sie tun alles, nur damit man nicht in ihr Innnerstes sehen kann. Sie tun alles, damit sie nicht selbst in diese Versuchung kommen. Sie wollen es nicht sehen. Denn wenn sie es sehen würden …. ich glaube, sie hätten Angst. Ich glaube, sie würden …. Findest du nicht? Es gehört immens viel Mut und Kraft dazu, hinzusehen. Hinzuspüren. Menschen, die alles nur Erdenkliche tun, um sich nicht im Spiegel betrachten zu können. So wie sie sind. Mit all ihrer Hässlichkeit. Mit all ihrer Schönheit. Und oft ….. ja, sie erhaschen einen Blick und erkennen. Sie erkennen nichts. Das Nichts in ihnen. Das ist das Übel schlechthin.

    Drück dich,
    Deine Svea

    1. Das geht durch Mark und Bein und Herz und Hirn. So wunderschön! Wärst du jetzt hier, würde ich dir nen netten Rotwein anbieten. Hab hier einen aus Peru. Hebe ihn auf für das Besondere:Jetzt würde ich ihn öffnen! Du sprichst mir aus der Seele und ich versuche dir zu folgen:

      Wenn du erst einmal anfängst zu fallen, dann kann es für gewöhnlich passieren, dass du nicht so schnell wieder aufhörst zu fliegen, egal wohin, zur Sonne und kommst du ihr zu nahe, dann verbrennst du, und in der Hölle waren wir alle schonmal, du und ich und sie und er, wer will da nochmal hin? Das Leben ist, wie es eben ist. Die großen Helden und Heldinnen sind tot. Gefallen in ihrem eigenen Lebenskrieg. Was von ihnen noch übriggeblieben ist, ist nur ein Schatten. Ein Schatten bleibt immer, von dir von mir, von ihr, von ihm,ABER: Vielleicht blieb dieses Mal etwas weniger, als ein Schatten! Vielleicht blieb dieses Mal nur ein Hauch. Vielleicht blieb dieses Mal aber einfach nur die Vermutung eines Hauchs, nicht mehr! Ja, früher hatte sie mal existiert, mal gelebt, gelitten, geliebt. Und ihr Herz schlug noch, wie es dies eben gelernt hatte. Doch mit der Zeit hat es einige Einbüßungen über sich ergehen lassen müssen. Es schlug, aber es hatte seine Gabe verloren. Es schlug vor sich hin, aber es empfand nichts. Es war seine herzliche Pflicht zu schlagen, der ging es nach, pflichtbewusst! Es war aber nicht mehr magisch, es war zerstört, fast ohne Grund!

      Menschen sind eben eigen und ja, da gebe ich dir recht: Wir bauen uns unseren Käfig meistens selbst und nehmen ihn überall mit hin!
      Ich herze und drücke dich

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