Erinnerung 2

So sitze ich nun wieder da.

Im Hier und Jetzt und Da und Sein.

Höre die Stille um mich herum.

Verliere mich in der Stille um mich herum.

Hasse diese Stille um mich herum!

Verfluche die Stille um mich herum mit allen Flüchen, die ich kenne, die ich mich wage zu benutzen.

Da steh ich nun im Heute.

Stand so auch im Gestern.

Stand ebenso im Vorgestern.

Von Kopf bis Fuß in Trauer gekleidet.

Termine, Treffen, Verpflichtungen unwichtig.

Unwichtig geworden wegen dir.

Ich verlege es auf andere Tage, auf andere Stunden. Nur nicht heute!

Der Schmerz ist unbarmherzig. Er lässt sich nicht vertagen.

Deine letzten Worte wandern durch mein Hirn.

Deine Stimme summt durch meinen Kopf.

Meinem Körper fehlt die Berührung deiner Hände. Ihm fehlt die Wärme deines Körpers, deines Fleisches. Ich friere und nichts ist vorhanden, was mich wärmen könnte.

Auch die Kälte ist unbarmherzig. Die Kälte meines Leibes und deine Kälte, die mich anschreit.

Da bin ich wieder.

Sitze auf meiner Fensterbank.

Starre hinaus in die Welt.

Starre hinaus durch mein Fenster auf eine Welt, die ich hasse, da du nicht mehr Teil dieser Welt für mich bist.

Da laufe ich nun.

Schweigend laufe ich durch meine Wohnung.

Laufe durch das Schlafzimmer.

Wandere durch das Wohnzimmer.

Torkel durch die Küche und bleibe im Badezimmer stehen.

Das Waschbecken fängt meine Tränen auf. Lässt sie verschwinden, als wären sie niemals gewesen.

Der Spiegel zeigt mir tote, teuflisch-rote Augen. Doch der Teufel bin nicht ich!

Die alte Standuhr im Flur schlägt nun kräftig und laut.

Zerreisst die Stille um mich herum, zerreisst mein lädiertes Herz noch ein wenig mehr. Wer hätte gedacht, das ein Herz so zäh sein kann, dass es so schwer ist, es vollkommen zu vernichten.

Da liege ich nun, irgendwo in der Dunkelheit.

Versuche verzweifelt die Nässe von meinem Gesicht zu wischen.

Wieder in Stille gehüllt.

Wieder mit Trauer übergossen.

Immernoch alleine, einsam, verzweifelt und von dir kein Zeichen.

12 Gedanken zu „Erinnerung 2

  1. So traurig, und jetzt fühle ich mich traurig für Sie zu. Ob es hilft sei Ihr virtueller Freund fürs Leben, oder zumindest, bis ich kann nicht mehr leisten, im Internet, aber selbst dann im Geist werde ich immer dein Freund sein. Herzliche Umarmungen,

    Mick

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