Der bittere Geruch von Bier und abgestandenem Zigarettenrauch,
vermischten sich beim Öffnen der Tür,
mit der kalten Luft des Oktobers.
Ein Oktober mehr.
Ein Oktober weniger.
Ein Oktober zwischen September und November.
Der September, der Monat des Herbstes.
Wenn die Blätter langsam anfangen zu fallen.
Wenn die Natur langsam beginnt zu sterben.
Der November, in dem sooft Tränen vom Himmel fallen.
Der Totenmonat, so wird er genannt!
Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag.
Nun im Oktober,
einem Oktober von so vielen Oktobern,
-dem zwölften Teil eines Jahres-
stand sie nun da!
Zwischen fremden Gesichtern und all den unbekannten und bekannten Gerüchen.
So viele Leiber um sie rum,
die tranken,
die aßen,
die ihrem Leben durch die Poesie des Tanzes Ausdruck verliehen!
Ein überfüllter Raum.
Stets schien er überfüllt,
aber stets war er für sie nur leer.
Bisher hatte er ihr nichts mitgegeben, außer der Verlockung zum Wiederkommen.
Sie stellte sich stets an den Platz an der Theke.
Da stand auch er so viele Male.
So viele unzählige Male stand er da.
Ihre Erinnerung verriet es ihr.
Verriet ihr jedes Detail.
Sein Lachen,
sein braunes Haar,
seine blauen Himmelaugen,
das blaue Hemd,
sein Blick.
Nur ganz kurz, aber er galt ihr.
Das war klar.
Es war da.
Ihre Erinnerung so genau.
So viele Male hat sie ihn gesehen.
Er hat sich eingebrannt in ihren Kopf.
Er hat sich eingenistet in ihr Herz.
Drum stand sie da,
an seinem Platz.
Sie behütete ihn,
sie bewachte ihn,
alles nur für ihn!
Wiederkommen wird er,
das war ihr klar!
Und dann;
sie wäre da!
Sie, Die!
Dieses Mal Die!
Dieses Mal Sie!
Da wird sie dann stehen,
zauberhaft und wahr und wartend.
Zwischen all denen, die noch auf der Suche sind,
UND
zwischen all denen, die bereits gefunden hatten.
In ihrem Herzen brannte das entzündete Licht,
lichterloh und strahlend hell
UND
nur für ihn!
Übersehen konnte er es nicht.
Er würde kommen-ER!
Er würde sie finden!
Dann würde er ihr das Zeichen geben,
auf das sie wartete,
auf das sie hoffte,
das sie sich wünschte.
Sie wartete stets,
ob in der Kälte oder in der Leere.
Die Oktober vergingen.
Die September vergingen.
Auch die November gingen vorbei.
Tage schmolzen dahin.
Stunden verbrannten und ließen nur Asche zurück.
Ich sehe sie immer wieder.
Im Kopf singt sie wohl noch ihre schönen Liebeslieder.
Sie wartet ganz geduldig und still,
immer noch ist er, was sie will.
Nun ist sie jedoch grau und alt.
Das ist der Natur Gewalt.
Schön ist sie noch
UND
auch ist sie sich sicher, dass ER kommt irgendwann!
Nur ich bin mir nicht sicher,
ob es dann der Traummann ist oder der Sensenmann!?
Toll geschrieben, der Text nimmt einen richtig mit. Auch wie es am Ende zu Reimen wird
Danke dir:-) Wenn es dir gefällt, dann freut es mich:-) Danke!
Das Stück baut sich ja richtig toll auf!
Findest du? Danke:-)
Bonne nuit.
Douce nuit.
Ich habe es dreimal gelesen, meine Gänsehaut hört nicht auf, es spiegelt so total meine intimsten Gedanken an jemanden, und vor allem der letzte Satz…muss ich mir im Kopf nur übersetzen in Traum-oder Sensen- frau.Ja, das ist immer die große Frage? Ich bin so tief berührt von dieser Geschichte, liebe Mia. Da ist Dir (jedenfalls für mich persönlich) was ganz einzigartiges gelungen.
Vielen herzlichen Dank:-) Das bedeutet mir viel! Wenn ich dich damit so rühren konnte, dann freut mich das sehr. Das ist ein großes Lob. Danke dir:-)
Vielleicht ein bisschen von beiden…Traum oder Sense…
guter Text…
LG
Maccabros
Immer wieder schön deine Texte und Gedichte! Wunderbar wie du die passenden Worte findest.
Vielen lieben dank:-) Freue mich sehr über dein Lob:-)