Ich verstehe, aber es nervt!

Ich meine dieser Satz bringt es auf den Punkt. Es sagt genau das, was ich des Öfteren fühle.

Immer wieder komme ich zu diesem einen Punkt. Ich weiss wie mein Leben war und ich weiss, dass sich viele Menschen um mich auch stets Gedanken machen.

Wie es mir geht? Ob ich doch wieder da landen könnte wo ich gewesen bin?

Natürlich kann ich niemandem eine Garantie dafür geben, dass ich nicht doch rückfällig werde. Ich weiss es einfach nicht. Aber im Hier und Jetzt geht es mir gut! Das ist die ehrlichste Antwort, die ich geben kann.

Ich finde es ganz großartig, dass sich die Menschen in meinem Umfeld so viele Gedanken um mich machen, aber ich hasse es auch. Manchmal ist es einfach zu viel.Manchmal fühle ich mich gestalkt.

Da gehe ich mal ein paar Stunden nicht ans Handy und die Hölle bricht aus. Mein bester Freund düst mit einem Megatempo durch die Stadt zu meiner Wohnung um nach mia zu sehen. Meine beste Freundin klingelt die Krankenhäuser durch. In dieser Zeit liege ich in der Badewanne und genehmige mir einen Mittagsschlaf. Das Handy saugt sich an der Ladestation mit Leben voll und meine Liebsten sterben vor Angst.

Ich habe eben ein Mal. Dieses Mal heisst Vergangenheit!

Immer, wenn meine Freunde mich sehen, sehen sie zwar auch immer mich, aber sie sehen auch, was ich mal war und sie haben Angst, dass ich es wieder werden könnte. Ich bin ihnen dankbar für ihre Sorgen um mich, aber den Wirbel den sie manchmal veranstalten kann ich trotzdem hier und da nur sehr schwer nachvollziehen.

Ihr Lieben, wenn das Handy mal aus ist, heisst das nicht, dass ich mir was angetan habe und tot bin. Wenn ihr den Krankenwagen hört, heisst das nicht, dass er auf dem Weg zu mia ist. Ich war damals, was ich damals war. Ich war ein unglücklicher und kranker Mensch. Heute habe ich zwar immer noch Schattengestalten um mich herum, aber ich bin gereift und ich habe mich entwickelt. Damals habe ich nicht gesprochen. Ich habe alles verheimlicht und gelogen und mich selbst verletzt. Heute würde ich das nicht mehr in dieser Form praktizieren. Ich habe dazugelernt. Wenn es mir schlecht geht, dann sage ich euch Bescheid. Ich werde mit euch sprechen. Ein ausgeschaltetes Handy ist kein verstecktes Zeichen. Eine Nachricht mit den Worten: Mir geht’s grad nicht gut. Ich brauche heute mal etwas Ruhe! Heisst nicht: Ich stehe am Abgrund und will nicht mehr weitermachen. Es heisst manchmal einfach auch nur: Ich bin müde und will heute nicht mehr das Haus verlassen. Ich habe Halsweh und ich will nur auf dem Sofa gammeln und schlechte Sitcoms schauen.

Ich habe tolle Freunde, aber ich habe sie wohl auch ziemlich traumatisiert. Manchmal machen sie sich dadurch wohl auch so viele Sorgen um mich. Vielleicht haben sie auch das Gefühl, dass sie damals nicht aufgepasst haben und wollen es jetzt anders machen. Das brauchen sie aber nicht. Nicht meine Freunde haben was falsch gemacht, sondern ich. Ich habe einfach einen Weg gewählt, der nicht ganz zufriedenstellend war.

Ich würde ihnen gerne ihre Ängste nehmen. Mit Angst zu leben ist das Schlimmste!

 

Ich weiss, dass ihr euch Sorgen macht,ABER: Mir geht es gut, abgesehen von der fiesen Erkältung, die mich gerade plagt. Aber die geht auch vorbei!

Glaubt mir, wenn was ist, dann melde ich mich.

Ihr müsst nicht immer auf der Hut sein!

Ich gebe euch ganz deutlich ein Zeichen.

Wenn was ist, wird mein Handy eingeschaltet sein und ihr werdet eine Nachricht auf eurem haben mit den Worten: Ich brauche Hilfe!

Ich hoffe, dass es soweit nicht kommt, aber das verspreche ich euch!

In der Zwischenzeit bitte ich euch einfach nur euer Leben zu leben, einfach glücklich zu sein.

Sagt keine Dates ab, weil ich nicht erreichbar war und ihr das Gefühl habt, ihr müsst mach mir schauen.

Ruft mich nicht siebenmal in zehn Minuten an, denn da stehe ich vielleicht unter der Dusche und da gehe ich sicher nicht dran!

Ihr dürft euch Gedanken machen, wie ich mir Gedanken um euch mache, aber ich bitte euch dies nicht zu übertreiben, denn das tut weder euch noch mia gut!

4 Gedanken zu „Ich verstehe, aber es nervt!

  1. »Ich verstehe dich.«

    Ach ja, tust du. Was verstehst du? Sag mir um Himmels willen, was du verstehst? Mich? Welchen Teil von mir? Welchen Teil in mir? Was soll dieser ganze Scheiß? Was von meinem verfickten ICH verstehst du? Ich muss raus. Sofort. Raus aus dem Haus. Nicht wie man mir immer wieder eintrichtern möchte, im Hier und Jetzt bleiben. Nein, raus. Weg aus dem Hier und Jetzt. Denn das HIER und JETZT ist genau das, was mich umbringt. Kapiert das denn niemand?

  2. Sche…ne? Raus aus der eigenen Haut. Raus aus dem eigenen Leben. Weg sein vom ICH. Weg sein vom Hier. Weg sein vom Sein im Hier! Nicht mehr spielen, nicht mehr lächeln, nicht mehr sagen, was alle sagen: Das Leben ist doch schön! Nur Augenblicke davon sind mal schön, aber ansonsten ist das Meiste nicht schön. Ich kann es mir einreden und mit allen konform gehen, aber ich sage dir: Die Welt ist schlecht. Die Menschen noch schlechter und bitte wenn du fliehen willst, dann sage mir bescheid wohin, denn hier will ich auch echt nicht sein!

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