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Kinder und Erwachsene!

Woran merkt man, dass man erwachsen ist?

Eine Frage, die mich in der letzten Zeit immer mal wieder beschäftigt.

Als ich noch ganz jung war, dachte ich es liegt am Alter!

Je älter ich wurde umso mehr veränderte sich der Gedanke in eine andere Richtung. Irgendwann dachte ich, dass es nicht am Alter liegt ob wir erwachsen sind oder nicht, sondern an der Einstellung. An der Einstellung zum Leben, zur Welt, zum eigenen Ich.

Viele haben bei den Worten Kind sein Begriffe im Kopf wie: Freisein, Ungezwungenheit, Unbefangenheit, Fröhlichkeit…

Erwachsensein ruft andere Begriffe hervor. Begriffe wie: Verantwortung, Unabhängigkeit, Eigenständigkeit…

Darf ich dann als Erwachsene aber nicht mehr frei sein, ungezwungen sein, unbefangen sein, fröhlich sein?

Manchmal habe ich das Gefühl, dass es so ist. Allerdings denke ich nicht, dass sich das ausschließt. Sicher je älter ich werde umso mehr Erfahrungen mache ich. Sowohl gute als auch schlechte. Sicher bin ich dann in einigen Bereichen und Situationen nicht mehr so unbefangen und ungezwungen, aber das muss nichts schlechtes sein. Es ist doch auch schön sich weiterzuentwickeln.

Heute Abend hatte ich wieder mal das Gefühl, dass ich langsam erwachsen werde. Eigentlich war das ganz merkwürdig, denn der Gedanke oder das Gefühl entstanden aus ganz banalen Ereignissen heraus.

Eigentlich wollte ich heute Abend mal wieder mit meinen Mädels um die Häuser ziehen. So ein richtig schöner Frauenabend. Schick rausputzen und dann was essen, was trinken, eine Runde tanzen gehen.

Nachdem die Erste abgesprungen ist, weil sie Stress mit ihrem Freund hatte und das unbedingt klären musste, ist dann auch die Zweite abgesprungen, weil sie morgen doch arbeiten muss. Meine beste Freundin und ich standen also da. Was nun? Gehen wir zu zweit weg? Was tun wir?

Ende vom Lied war, dass sie zuhause geblieben ist. Nicht, dass ihr die Lust vergangen wäre. Sie wollte dann doch eben nach einer stressigen und durchgearbeiteten Woche etwas Ruhe und etwas relaxen. Ehrlichgesagt war ich ihr dankbar, denn ich hatte eigentlich auch keine Lust gehabt mir die Nacht um die Ohren zu hauen und mich dann morgen mittag, eventuell leicht verkatert, an meinen Unistoff zu setzen.

Viel blieb mir dann nicht übrig, außer einen meiner besten Freunde anzurufen und ihn zu fragen ob er bei mir aufschlagen will für ein Glas Wein und für ne bestellte Pizza.

Der Abend war sehr schön. Viel gelacht und viel gequatscht und ihm meinen Kummer bezüglich des, ins Wasser gefallenen Mädelsabend geklagt.

Als wir da so saßen und redeten, meinte er irgendwann: Es nervt, das ganze Weggehen und bis Mittags schlafen und so seine Zeit zu verplempern. Mal ist das ganz nett, aber jedes Wochenende brauche ich das auch nicht mehr.

Und weiter im Text:

Auch das Dating ist echt nervig. Eine ernsthafte Beziehung wäre doch echt schön. So Jemanden haben mit dem man den Abend verbringen kann. Einfach nur vor dem Fernseher sitzen, Chips futtern und glücklich sein.

Ich musste echt lachen. Die Gang, die sich stets jedes Wochenende auf wilden Parties herumgetrieben hat! Der Kerl, der seine Freundinnen alle vier Wochen wechselte!

Da saßen wir nun. Hatten Jobs und wollte lieber ne Runde Relaxen als uns zu betrinken. Wollten lieber jemanden an unserer Seite haben, der uns beim Fernsehen die Hand hält, als uns alle paar Wochen neue Kosenamen auszudenken.

Ja, ich glaube wir sind durchaus erwachsen geworden. Irgendwie und irgendwo oder wir haben uns einfach nur weiterentwickelt. Vielleicht sind wir wirklich nicht mehr so ungezwungen oder so unbefangen und sicher haben wir Verantwortungen und Pflichten und sind alle auch unabhängig und eigenständig, aber wir sind auch immer noch frei und wir sind fröhlich. Vielleicht sind wir eben erwachsene Kinder. Vielleicht ist es doch einfach auch möglich beides auf einmal zu sein. Erwachsen zu sein und doch gleichzeitig auch stets Kind zu bleiben. Ich bleibe dabei, es liegt wohl doch an der Einstellung.

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