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Depressionen

Wie Einige von euch wissen, haben Lea und Sandra vor Kurzem die Seite

https://handigoknown.wordpress.com

ins Leben gerufen.

Auf dieser Seite soll es um den Austausch von Menschen mit und ohne körperliche Einschränkungen gehen. Das Ziel ist es aufzuklären, zu informieren und vorhandene Berührungsängste abzubauen.

Ich finde diese Idee und das Projekt ganz toll und möchte mich dahingehend auch gerne einbringen. Ich denke, dass es tatsächlich notwendig ist in vielen Bereichen aufzuklären und die Menschen zu informieren. Obwohl wir in einer sehr fortschrittlichen Zeit leben, herrscht doch viel Unwissen über verschiedene Themen. Ich finde es ist wichtig dagegen vorzugehen um ein verständnisvolles Miteinander zu gewährleisten.

Körperliche Einschränkungen können sehr vielseitig sein. Es gibt jedoch auch psychische Einschränkungen, die ebenfalls ein gravierendes Handicap sein können. Ich denke auch in dieser Richtung fehlt es an Aufklärung. Darauf will ich in meinem heutigen Beitrag mal eingehen.

Mein erstes Thema mit dem ich mich heute mal etwas auseinandersetzen möchte und zu dem ich heute mal was Texten möchte ist das Thema:

Depressionen

Warum mir das gerade so wichtig ist, liegt daran, dass ich in der letzten Zeit auf Unwissenheit bezüglich dessen gestoßen bin, die mich sehr geschockt hat.

Es ist ein sehr schweres Thema, aber ich weiss, auch aus eigener Erfahrung, dass eine Depression eine große Einschränkung im Leben eines Menschen ist. Menschen, die unter einer Depression leiden, leiden wirklich. Für Menschen, die damit noch nie in Berührung gekommen sind, ist das häufig nicht nachvollziehbar. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass Depressionen eine ernsthafte Krankheit sind. Anscheinend ist das vielen nicht wirklich bewusst. Es ist nicht einfach so, dass der Mensch da eben mal schlecht drauf ist. Es ist wirklich sehr leidvoll und es ist sehr schwer da wieder herauszukommen. Es gibt auch Menschen, die ihr ganzes Leben unter Depressionen leiden. Erst kürzlich hatte ich mal wieder den Vorfall auf Menschen zu treffen, die sich mit dieser Thematik wohl noch nie in ihrem Leben auseinandergesetzt haben. Vielleicht weil sie es glücklicherweise auch noch nie mussten, aber:

Depressionen gibt es nur bei Menschen, die kein Geld und keinen Job haben.

Die stellen sich doch einfach nur an. Da kannst du sagen, was du willst und die nehmen nichts an. Andauernd meckern die nur. Das nervt doch voll.

Diese zwei Sätze habe ich neulich tatsächlich hören müssen.

Ich war und bin schockiert, wütend und traurig. Es ist eben nicht so!!!

Es gibt Menschen ohne viel Geld und es gibt Menschen ohne einen Job und Menschen, denen es an beidem fehlt und die sind glücklich.

Genausogut gibt es reiche, wohlhabende, erfolgreiche Menschen und die sind depressiv.

Dafür gibt es auch genügend Beispiele:

Denken wir doch mal an das Jahr 2009 zurück, in dem sich der deutsche Fußballtorwart Robert Enke aufgrund von Depressionen das Leben nahm.

Oder erst 2014 wählte die usamerikanische Modedesignerin und Model Wren Scott den Freitod aufgrund von Depressionen. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie mit Mick Jagger, dem Frontmann der Rolling Stones, liiert.

Beide Menschen waren weder arm noch hatten sie keinen Job. Sie hatten sowohl als auch und erfolgreich waren sie zudem und dennoch litten sie an Depressionen, die letztendlich zu grausamen Selbstmorden führten.

Depressionen sind eben eine Krankheit, die jeden treffen kann. Eine spezielle Lebenssituation ist da auch nicht ausschlaggebend.

 

Der zweite Satz traf mich noch härter. Da ich im Umfeld Menschen mit Depressionen kenne und habe und selbst nicht ganz frei davon bin, und man sich untereinander kennt, war ich zutiefst geschockt, dass dieser Gedanke tatsächlich umherkreist. Da ist ein Mensch krank und leidet und andere wenden sich ab, weil sie das Gejammer nicht mehr ertragen können?

Es ist definitiv kein Gejammer! Für jeden Menschen, der unter Depressionen leidet ist es schon schwer genug über sich, seine Gefühlswelt und seine seelische Verfassung zu sprechen. Wenn es dieser Mensch dann aber eben doch schafft, sollte man ihn dafür nicht verurteilen oder sich von ihm abwenden. Er hat sich seine Situation, seine Krankheit nicht ausgesucht und sicher nicht gewünscht. Er ist krank und dafür kann er nichts. Er braucht Hilfe und keine Kritik. Wenn er Kritik erhält, macht es seine Situation nicht besser. Es ist kontraproduktiv.

Depressionen sind eine Krankheit! Das sollte man sich merken. Man sollte diese Krankheit sehr ernst nehmen und nie vergessen, dass es jeden von uns treffen kann. So ist das eben mit Krankheiten.

Depressionen schränken das Leben des Einzelnen ein und sind, auch wenn nicht direkt sichtbar, ein großes Handicap. Nur wenn man versteht oder zumindest versucht zu verstehen, was Depressionen-haben wirklich heisst, kann man auf den jeweiligen eingehen und vielleicht auch helfen.

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