Sehnsucht

Der Jazzmusiker auf der Straße spielt

” When the Saints go marching in ”

von Louis Armstrong auf seinem Saxophon.

Ob gewollt oder nicht gewollt,

zwängen sich die Töne in mein Ohr,

während ich Texte von Brecht für mein Literaturstudium durchforste.

 

Der Abend ist nicht mehr jung.

Das elektrische Licht in meiner Wohnung schimmert leicht durch das Fenster auf die dunkle Straße.

Mein Herz in meiner Brust zerspringt fast sekündlich vor Sehnsucht nach dir.

 

Ein lächelndes DU blickt mich fröhlich aus einem hölzernen Bilderrahmen vom Schreibtisch an

und der Wind,

der sich durch die schlecht verschlossenen Fenster zwängt,

pfeift deinen Namen.

Das Radio erzählt Geschichten über Proteste in fernen Ländern.

Die Stimmen rauschen vorbei.

Meine Gedanken sind bei dir.

 

Meine Hand schreibt schnell,

fast verzweifelt,

als wäre es ihre letzte Lebenstat,

verwirrende Sprüche der Liebe für dich auf weisses Papier.

Die schwarze Tinte vermischt sich mit meinen Tränen,

lässt nur schwarz-graue, abstrakte Kleckse zurück.

 

Schwarz-graue, abstrakte Kleckse für dich von mir,

als Zeichen meiner Liebe zu dir.

 

Mein Kopf voller Gedanken und voller Sehnsucht.

Mein Herz voller Trauer und Sehnsucht zugleich.

 

Ich hier,

umgeben von Büchern und Papier.

Viel lieber wäre ich jetzt bei dir.

 

4 Gedanken zu „Sehnsucht

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