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Momentaufnahme 4

So fahre ich mit dir durch die Nacht.
Durch die Stadt.
Durch die Bezirke aus Gold und Glas.
Durch die Bezirke voller Schlamm und Matsch.
Dem Himmel fehlen die Sterne heute Nacht.
Ich finde sie wieder in deinen Augen.
In deinem Lächeln,
das glänzt und funkelt, nur für mich.

Ein weißer Brei aus Schnee und Regen
hinterläßt Muster auf der Frontscheibe.
Kleine Erinnerungen an die Orte,
an welchen wir heute Nacht waren.
Erschaffen nur aus Kälte und Wasser.

Kalt und still ist die Nacht.
Warm und laut ist der Innenraum unseres Mustangs.
Wir lassen die Welt an uns vorbeiziehen.
Winken der Dunkelheit durch die kleinen Fenster.
Winken den Orten, welchen wir entfliehen.
Winken der Welt, in welcher wir nicht leben wollen,
zum Abschied.
Zumindest heute Nacht!

Wir singen unsere Lieder.
In unseren Herzen und in unseren Köpfen.
Lieder von Wünschen und Träumen,
die sich nie erfüllen werden.
Doch die Hoffnung bleibt.

So schön ist es schweigend mit dir durch die Nacht zu fahren.
Durch die Straßen der Stadt.
Dem Himmel entgegen,
den wir herbeisehnen,
den es nicht gibt.
Nicht für dich.
Nicht für mich.
Nicht für uns.

Es gibt nur den Mustang, die Nacht, den Moment und das Jetzt, deine Augen, die mich betrachten und meine Hände, die deinen Nacken berühren und all die Wünsche und Träume, die wie Geister, in weiß gekleidet, zwischen uns schweben.
Heute Nacht bist du mein Stern und ich bin dein Mond.
Lasse uns die Nacht erleuchten.
Lasse uns Strahlen.
Nichts mehr als Strahlen,
heute Nacht.

Lasse uns leben.
Jetzt und hier.

Lasse mich sein, wer und was ich bin,
heute Nacht.
Die Frau mit zuviel Augenmake-up und den zu hohen High heels.
Und ich lasse dich DU sein,
heute Nacht.

Du, den ich liebe.
Verzweifelt, ehrlich, aufrichtig und ganz und gar.
Am Tage und in der Nacht.
Wenn du schläfst und ich es nicht kann.
Wenn du gehst und ich in der Ferne bin.
Der, der du da bist.
Jetzt und hier und bei mir.

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