Seifenblasengedanken

Es gibt viele Formen von Schmerz. Psychischen, physischen, emotionalen.


Alle diese Formen von Schmerz sind unangenehm, da Schmerz immer unangenehm ist. Er ist widernatürlich.
Dennoch gibt es Unterschiede bezüglich von Schmerz.
Körperlicher Schmerz ist, je nachdem, mal erträglicher und mal extrem.
Psychischer und emotionaler Schmerz ebenso. Auch hier gibt es verschiedene Abstufungen.
Trauer über den Verlust eines Menschen oder aufgrund einer herben Enttäuschung kann uns manchmal in den Wahnsinn treiben. Er lässt uns manchmal auch Dinge tun oder sagen, die wir in schmerzfreien Momenten niemals tun oder sagen würden. Bei Liebeskummer verhält es sich ähnlich.
Trauer, Wut, Enttäuschung, Verzweiflung, Hilflosigkeit sind alles verschiedene Formen von ein und demselben Phänomen—Schmerz. Alle in unterschiedlichen Grau- und Intensitätsstufen vorhanden und alle untrennbar miteinander vereint.
Wer Schmerzen hat, welcher Art auch immer, der leidet.
Plötzlich ist die Welt dunkel, trübe und trostlos. Auf einmal haben wir einen ganz anderen Blickwinkel auf die Welt, die Menschen um uns herum und auch auf uns selbst.
Schönheit, Freude, Glücklichsein rückt in den Hintergrund. Es erscheint uns fast so, als würden wir in einer Seifenblase des Schmerzes durch die Welt fliegen und alles Positive einfach nur betrachten können ohne Teil des ganzen Schönen sein zu dürfen.
Abgeschnitten vom Glück.
Manchmal dauern sie länger, manchmal auch kürzer—die Abschnitte, in welchen wir leiden. Aber die Augenblicke in unserem Leben, in denen wir Schmerz empfinden erscheinen einem eigentlich immer ewig.
Wenn man Liebeskummer hat, wünscht man sich einfach nur eine schreckliche Migräne, die ist schneller vorbei.
Wenn man extreme Zahnschmerzen hat, sehnt man sich zurück nach dem letzten Heulkrampf, als der PC abgestürzt ist und man vorher seine Daten nicht gespeichert hat.
So oder so hilft manchmal nicht viel, was einen aus dieser Misere herausholen kann, außer sich einfach nur ins Bett zu verziehen, sich die Decke über den Kopf zu ziehen und abzuwarten. Vielleicht wird der morgige Tag ja besser?:-) Solange Hoffnung da ist, ist die Welt in Ordnung und im Gleichgewicht:-)

8 Gedanken zu „Seifenblasengedanken

  1. Meine liebe Mia,

    das, was Du beschreibst, kenne ich alles nur zu gut.

    Der Schmerz, einen geliebten Menschen zu verlieren, ich habe meine Mama letzten Dezember verloren.
    Schmerzen nach meinem Unfall, auch das geht vorbei und meine zwei gebrochene Rippen rebellieren nur noch selten…
    Zahnschmerzen nach einer ziemlich heftigen Zahn-OP, letzte Wochen, ja, der geht vorbei.
    Liebeskummer, das ist ein Schmerz, der wohl am Längsten bleibt… weil man immer noch Hoffnung hat und so sehr vermisst? Wahrscheinlich.

    Aber… es hilft, nach vorne zu schauen, die Vergangenheit als schöne Erinnerung zu behalten und versuchen, all das Negative auszublenden…
    Und es hilft, gute Freunde um sich herum zu haben, die einem helfen, für einen da sind…
    Und morgen wird alles besser, ganz bestimmt 🙂

    Einen schönen Abend noch für Dich und Gute Nacht
    Liebe Grüsse
    Thomas

    1. Danke dir für deine offenen und ehrlichen Worte:-)
      Dein Verlust tut mir leid:-( Das ist sehr traurig:-(

      Körperlicher Schmerz geht vorbei, irgendwann. Liebeskummer ist eine Form von Leiden, die du sehr gut beschrieben hast. Es ist langwieriger und das liegt wohl tatsächlich an diesem Hoffnungsgedanken. Die schönen Erinnerungen behalten—das denke ich auch. Eine gute Freundin hat mir aber auch mal geraten diese nicht zu glorifizieren und mich in emotional ganz üblen Momenten daran zu erinnern, dass es eben auch negative Erinnerungen gab. Das sollte mir helfen besser mit der Situation fertigzuwerden. Sie meinte, wenn ich nur an das Schöne denke, dann tut es mehr weh, als wenn ich mir bewusst mache, dass es auch Schlechtes gab. Das Schlechte gehöre genauso zu einer gescheiterten Beziehung dazu wie das Gute. Wenn ich irgendwann einsehe, dass die Situation in der ich damals war und die mich so traurig gemacht hat, eben unausweichlich war–erst dann kann ich loslassen und wieder mein Leben leben und erst dann habe ich wieder die Möglichkeit glücklich zu werden. Zu diesem Schritt gehöre aber sowohl das Positive, wie auch das Negative zu sehen. Allerdings fand ich das damals sehr schwer, als ich noch emotional total involviert war. Heute denke ich, dass sie recht hat:-*

      Ich wünsche dir alles Gute und das Morgen kommt und wenn das auch nicht so schön wird, dann gibt es immer noch das Übermorgen:-)

      Fühle dich geherzt:-)

      Mia

      1. Liebe Mia,

        Danke für Deine aufbauenden Worte.
        Glorifizieren, ein schönes Wort, aber es war einfach auch so schön. Wir haben viele großartige Momente zusammen erlebt und daran erinnere ich mich sehr gerne. Habe auch viel über meine Fehler nachgedacht, die ich so nicht mehr machen werde… über die negativen Erfahrungen die dann mit und nach einer Trennung kommen, habe ich auch viel nachgedacht… aber, was bleibt, für mich, sind die wunderschönen Momente mit einem wunderbaren lieben Menschen…
        Heute war ein nicht so guter Tag… morgen wird‘s bestimmt besser

        Fühle Du Dich auch geherzt 🤗
        Liebe Grüsse
        Thomas

      2. Diese großartigen Momente werden immer bleiben und alle solltest du behalten. Unser Leben besteht aus Erinnerungen und die schönsten davon halten uns am Leben und lassen uns weitermachen. Fehler machen wir alle, ob wir nun wollen oder nicht. Wir lernen daraus oder auch nicht. Da ist er wieder- der Hoffnungsgedanke:-) Hoffnung auch, dass wir eben nicht mehr die gleichen Fehler machen. Hoffnung, dass wir niemals die schönsten Momente mit wundervollen Menschen vergessen, nur weil wir grimmig werden. Behalte alles Wunderschöne, denn es gehört zu deinem Leben.
        Heute ist heute und morgen kommt bald, aber dann auch übermorgen und der Tag danach und danach. Und dann wird der Tag kommen, an dem es okay ist, wie es ist, aber das Schöne bleibt:-)
        Liebste Grüße zur Mitternacht:-)
        Mia

  2. Alles richtet sich nach der Art von Schmerz, liebe Mia, meine ich.
    Bei emotionalen Schmerzen sind es häufig wellenartige Bewegungen. Gerade damit habe ich derzeit zu tun. Ich versuche mich in positive Situationen zu versetzen, mich mit Freunden zu treffen und mir selten etwas anmerken zu lassen.
    Fühl dich umarmt!
    Herzliche Grüße
    Ulrike

    1. Wellenartige Bewegungen:-) Das ist sehr schön und sehr passend umschrieben. Tatsächlich passt es sehr gut zum emotionalem Schmerz. Ablenkung ist dann manchmal eine Abflachung und dann kommt sie wieder–diese Welle an Emotionen. Ich weiß, was du meinst. Tut mir sehr leid für dich, dass es dir augenblicklich nicht so gut geht. Ich denke an dich und herze zurück:-)
      Liebstens
      Mia

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