Das Haus der schwarzen Schwäne

Das Haus der schwarzen Schwäne: Jelle Behnert
Deutsch, Taschenbuch: 491 Seiten, Aufbau Verlag
ISBN: 9783746633145

Zur Autorin:
-1962 in Bremerhaven geboren
-Studierte Literaturwissenschaften und Publizistik in Berlin
-schrieb für das ZEITmagazin, sowie Hörspiele, Drehbücher und ein Sachbuch zur Filmgeschichte
-Debütroman: Liebe Steine Scherben

Inhalt:
Aufstand der Spitzenklöpplerinnen
Tondern 1693–Spitze ist in ganz Europa heiß begehrt. Doch für die Herstellung des edlen Stoffes werden fleißig Frauenhände benötigt. Nicht nur das–die Frauen werden in Fabriken regelrecht ausgebeutet und malträtiert.
Falka ist eine der vielen Mädchen, die dieses Handwerk ausführen. Nach dem Tod ihres geliebten und gleichzeitig verhassten Vaters kommt sie in eine derartige Fabrik und lebt dort ein elendes Leben, welches von Schikane und Pein gezeichnet ist. Auf Dauer will sie sich ihrem Schicksal nicht fügen und nachdem auch ihre liebsten Freundinnen dem Tod erliegen, beginnt sie sich gegen die Herrschenden aufzulehnen und wagt den Aufstand.
Was zunächst im Kleinen beginnt, findet viele Anhängerinnen und entwickelt sich bald zu einem wahren Krieg, der sich hauptsächlich gegen das Patriarchat richtet.

Fazit:
Das Haus der schwarzen Schwäne ist ein fiktionaler Roman, der allerdings eine unheimliche Sprachgewalt hat. Jelle Behnert beherrscht die Sprache und setzt sie wirkungsvoll ein. Dahingehend überzeugt das Buch auf ganzer Linie. Die Idee ist etwas eigenwillig und findet sicher nicht bei jedermann Gefallen. Hierbei ist es sicher nicht der Aufstand an sich. Sich gegen die herrschende Macht aufzulehnen, macht unter den gegebenen Umständen Sinn, jedoch gibt es hier zwei Parteien: Frauen und Männer. Letztendlich herrscht hier Krieg zwischen den Geschlechtern, wobei die Frauen die Männer regelrecht ausrotten möchten. Jelle Behnert beschreibt die Frauen in ihrem Buch als männerhassende, männermordende Bestien ohne Gewissen. Meines Erachtens nach, verfällt sie ein wenig zu sehr ins Extrem, was dem Buch schlussendlich die gesamte Glaubwürdigkeit nimmt. Auch wenn es ein fiktionaler Roman ist, ist eine derartige Geschichte nur mit einem zutiefst verankerten Männerhass vorstellbar. Diesen findet man nicht gerade häufig. Ich hatte beim Lesen große Schwierigkeiten mich mit den Protagonistinnen zu identifizieren oder sie auch nur im Ansatz zu verstehen.
Was die Sprache angeht, hat Jelle Behnert hier grandiose Arbeit geleistet. Um als gutes Buch durchzugehen, bietet Das Haus der schwarzen Schwäne allerdings zu wenig.
Zwei Sterne von fünf–gebe ich diesem Werk.

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6 Gedanken zu „Das Haus der schwarzen Schwäne

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