Aufgrund meines Studiums, schreibe ich momentan an mehreren Arbeiten und Texten gleichzeitig. Das erfordert sehr viel Recherche und ich lese mich augenblicklich durch unterschiedliche Texte und Werke der Literaturgeschichte.
Gestern habe ich etwas sehr schönes gefunden und möchte es heute gerne mit euch teilen. Es sind Gedanken von Max Frisch zum Thema: Liebe
Max Frisch
Versuche mit der Liebe
Es ist bemerkenswert, dass wir gerade von dem Menschen, den wir lieben, am mindesten aussagen können, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben darin besteht ja die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt sich wie verwandelt fühlt, wie entfaltet und dass auch dem Liebenden sich alles entfaltet, das Nächste, das lange Bekannte. Vieles sieht er wie zum ersten Male. Die Liebe befreit es aus jeglichem Bildnis. Das ist das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich Spannende, dass wir mit den Menschen, die wir lieben, nicht fertigwerden: weil wir sie lieben; solange wir sie lieben. Man höre bloß die Dichter, wenn sie lieben; sie tappen nach Vergleichen, als wären sie betrunken, sie greifen nach allen Dingen im All, nach Blumen und Tieren, nach Sternen und Meeren. Warum? So wie das All, wie Gottes unerschöpfliche Geräumigkeit, schrankenlos, alles Möglichen voll, aller Geheimnisse voll, unfassbar ist der Mensch, den man liebt.–Nur die Liebe erträgt ihn so.
So wahr… 😊
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
Nur, weil ich es in der Öffentlichkeit nicht tue, heißt das nicht, dass es nicht geht 🙂 Wobei Worte immer nur einen Umriss geben können, niemals vollständig sind. Und ab einem gewissen Punkt versagen sie völlig, ja.
Lieben Gruß Dir.
Ja, das stimmt. Manchmal versagt auch das Wort:-)