Was denkt ihr über euren Nächsten?

Matthaeus 7, 1&2
Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden.…
Urteilen ist ein gedanklicher Vorgang.
Es ist die Leistung unseres eigenen Gehirns und eine von uns selbst getroffenen Entscheidung.
Wir selbst fällen ein Urteil. Niemand legt es auf.
Wenn wir über einen Menschen urteilen, dann tun wir das aus den Prozessen heraus, die in uns arbeiten. Das ist dann das Resultat. Das heisst, dass alle Dinge, die wir an einem anderen Menschen ablehnen, Dinge sind, die uns bekannt sind. Damit uns diese Dinge bekannt sind, müssen sie auch in uns sein. Nur so können wir sie erkennen und benennen.
Das bedeutet eigentlich, dass wir nicht über einen anderen Menschen urteilen, richten und ihn kritisieren, letztlich kritisieren und richten wir uns selbst. Unser Gegenüber hält uns lediglich nur einen Spiegel vor, in welchem wir uns selbst erkennen. Diese Tatsache ist schwer zu greifen und noch schwerer anzunehmen.
Es fällt immer deutlich leichter alles Negative, was in uns vorhanden ist, auf einen anderen Menschen zu projizieren und ihn dann zum Sündenbock zu erklären.

Lukas 6:37
Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebet, so wird euch vergeben.

Das Bewusstsein der eigenen Schuld wird unser Denken stets in negative Bahnen lenken. Letztlich rächt es sich aber am Urheber.
Wir sollten damit beginnen uns zu beobachten und erst uns zu prüfen und erst sollten wir über uns selbst urteilen, bevor wir das bei anderen Menschen tun.
Wir sind die Schaffer unserer eigenen Gedanken- und Gefühlswelt. Aber alle unsere Gedanken und Gefühle fallen am Ende doch immer auf uns selbst zurück.

 

74412011

5 Gedanken zu „Was denkt ihr über euren Nächsten?

  1. Worte der Weisheit, Mia. Ich finde oft, dass die Übernahme von Verantwortung für Fehler völlig entwaffnend ist. Die Leute sind nicht daran gewöhnt. Sie sind es gewohnt, nach jemandem zu suchen, der beschuldigt werden kann. Wenn du die Schuld wegnimmst, nimmst du ihre Macht weg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.