Warum viel Geld nicht glücklich macht oder auch Easterlin-Paradox

Money, money, money
Must be funny
In the rich man’s world…

Das sang schon die Band ABBA in den 70er Jahren, doch stimmt das wirklich?

Macht Geld glücklich?

Natürlich, werden jetzt viele schreien und andere rufen empört: Nein, auf keinen Fall!

Was stimmt denn nun?

Nur Geld zu haben und sonst nichts, wie keine Familie, keine Freunde…macht sicher nicht wirklich glücklich. Den Strom am Ende des Monats nicht bezahlen zu können, weil das Geld knapp ist und dann im Dunkeln zu sitzen, ist allerdings auch nicht gerade beglückend, selbst wenn einem der Lieblingsmensch dabei die Hand hält. Sich Dinge leisten zu können, ist ein schöner Luxus, doch viele Menschen denken, dass sie einfach noch mehr und mehr haben müssten, damit sie wirklich glücklich sind. Dabei wurde schon in wissenschaftlichen Studien bewiesen, dass Menschen nach einem hohen Lottogewinn zwar erst glücklicher zu sein meinen, aber nach ein paar Monaten sind sie wieder am ursprünglichen Glücksgefühl angekommen und fühlen sich genauso wie vor dem Lottogewinn. Wenn man also mit seinem Leben unglücklich ist, dann macht einen auch ein Lottogewinn nicht dauerhaft glücklich. So gesehen sollte man sich das LOTTO spielen vielleicht nochmal überlegen. Doch woran liegt das und warum glaubt das eigentlich niemand, wenn es letztlich doch studiert, analysiert und dokumentiert wurde?

Der Ökonome Richard Easterlin hat dies zusammengefasst unter dem Easterlin-Paradox. Er untersuchte über Jahrzehnte dieses Phänomen und kam dann zu seinem Schluss:

Nein, viel Geld macht nicht glücklich!
Er führt es darauf zurück, dass wenn das Grundbedürfnis eines Menschen erstmal gedeckt ist, dann führt zusätzlicher Luxus nicht zu mehr Zufriedenheit. Letztlich kann es sogar das Gegenteil bewirken. Wir sind dann vielleicht um Häuser, Autos und Weltreisen reicher, aber nach ein paar Monaten fühlen wir uns dann genauso wie wir uns jetzt fühlen. Mag abstrus klingen, aber er hat wirklich lange und intensiv geforscht:-)
Er analysierte Daten aus 37 Ländern und das über 23 Jahre lang. Er verglich die Entwicklung des Bruttosozialprodukts pro Kopf mit der Lebenszufriedenheit und das Ergebnis war: Steigender Wohlstand führt nicht zu langfristigen Glückshormonen.

Der Grund:
Kurzfristig empfinden wir zwar ein Hoch, aber langfristig ändern sich eben nur äußere Umstände und die haben selten große und langanhaltende Wirkung auf unsere Gefühle.

 

Es bestimmen letztlich eben andere Faktoren, ob wir glücklich sind oder nicht. 

 

Wenn ihr also das nächste Mal LOTTO spielt und dann eine Million gewinnt, dann denkt dran, dass ihr euch recht bald wieder so fühlt wie jetzt gerade, aber verteidigend muss ich auch sagen, dass man zumindest kurz ein Hoch hat:-)

11 Gedanken zu „Warum viel Geld nicht glücklich macht oder auch Easterlin-Paradox

  1. Ich persönlich denke dass es auch immer auf die Art des Geldes ankommt, sowie auf die Summe. Anbei spielt aber auch hier wieder die Individualität eine Rolle.

    Hatt man zu wenig ist man unglücklich, hat man zuuu viel, denke ich ist es nach einer gewissen Phase der Euphorie auch hier mit dem Glücksgefühl zu Ende.
    Aber eben auch das WIE ist entscheidend.

    Ein plötzlicher Lottogewinn, macht auf Dauer bei den Meisten nicht glücklich, aber wenn ich mir meinen Reichtum selbst erarbeitet habe, ist es glaube ich eine andere Form des Gefühles von Glück. Da man doch eine eigene Leistung für seinen Reichtum aufgebracht hat, als plötzlich aus dem Nichts, reich zu werden, wie durch einen Lottogewinn.

    Dazu kommt aber auch, dass es ein gewisses Maß an Bewusstsein braucht für Reichtum/Geld. Sonst ist man auch mit 1.Milliarde unzufrieden. 😄
    Besonders wenn es eben unverhofft kommt, da es dann oftmals schneller wieder weg ist, als es vorhanden war. 😂

    LG 😃🍁

    1. Total faszinierend dieser Fakt. Das ist nämlich tatsächlich so. Wir werten Geld unterschiedlich, je nachdem wo es herkommt. Recht stupide, aber wahr. Eine gewonnene Million ist schneller ausgegeben, als eine erarbeitete. Die Summe ist die gleiche, aber der Wert ein anderer. Das Phänomen gibt es auch beim Erben von Geld.
      Tatsächlich ist es so, dass wir eben ein gewisses Maß an finanzieller Absicherung brauchen. An der Armutsgrenze zu leben, ist faktisch nicht beglückend, aber nach der dritten Yacht, macht uns auch die vierte Rolex nicht mehr wirklich happy. Dann sucht man verzweifelt das Glück in dem Materiellen. Wenn ich mir diesen neuen Mercedes jetzt kaufe, dann, dann bin ich wieder glücklich. Zu viel von etwas war noch nie sonderlich gut, aber zu wenig eben auch nicht. Wenn man sein Leben zudem von äußeren Faktoren abhängig macht und das auf dauer, dann fällt man tief. Glück ist ein inneres Gefühl. Ich kenne das ja selbst. Als ich noch sehr krank war, dachte ich auch immer: Wenn ich noch zwei Kilo abnehme, dann, dann bin ich zufrieden und glücklich. Wo hat es mich hingebracht? An den Abgrund und fast ins Grab. Jetzt wiege ich 15. Kilo mehr als damals und bin glücklicher denn je. Ich denke bei Geld ist es auch so:-)

      1. Absolut! 👍😊
        Alles einfach kurios. Wobei es ja auch hier wieder nur auf die “schöne goldene Mitte“ ankommt, aber wie immer im Leben, nicht so einfachzu erreichen.

        Das ist wirklich schön und erfreulich zu hören, dass du wieder glücklich bist. Wenn man mit sich selbst und mit dem Leben glücklich ist, ist es das Schönste was es geben kann und das freut mich wirklich für dich. 😊

      2. Dankeschön:-) Ja, irgendwie merkwürdig: Es war so ein langer Teil meines Lebens und jetzt findet es sowenig Erwähnung. Viele böse Zungen könnten sogar behaupten, dass ich da so selten drüber rede, weil es peinlich ist oder ich doch nicht so drüber hinweg bin. Beides ist nicht wahr. Ich rede drüber, wenn es sich ergibt oder der Moment gerade passt, aber Fakt ist, dass es eben Vergangenheit ist. Wer redet jeden Tag über seine Vergangenheit? Okay, meine Oma, aber die ist 89!!Manchmal muss man große Dinge eben nicht an die große Glocke hängen, weil sie einfach vorbei sind:-) Aber liebsten Dank:-)

      3. Bitteschön, liebe Mia! 😊

        Das ist absolut richtig. Vor allem bleibt aber in erster Linie ja ganz alleine Dir selbst überlassen, da es ja Dein Körper, Leben ist und darum hat es im Grunde auch ja keinen zu interessieren, ob, mit wem und wann du darüber sprechen möchtest. Und das hat nichts im Geringsten etwas mit verarbeitet oder nicht zu tun.

        Es gibt eben Dinge im Leben, da ist man glücklich das sie überstanden/vergangen sind und wenn es einem selbst besser geht, nicht oder nur wenig darüber zu sprechen, hat das doch niemanden zu interessieren. So wie du selbst es für richtig hältst, so sollte es auch sein. 👍

        Eben du auch sagst. 👌😊

      4. Liebsten Dank:-) Ja, die Meinungen von Menschen sind ja individuell. Ich lasse gerne jedem seine Meinung, aber das gleiche hätte ich auch gerne für mich und das ist des Pudels Kern, da manche Menschen auf ihre beharren, aber eine andere nicht zulassen. Nun ja, das Problem wird die Welt sicher noch ein wenig beschäftigen:::—))

      5. Absolut richtig! 👌
        Bitteschön 😃

        Ja, so ist es leider.
        Man kann/soll seine Meinung haben und auch vetretten und für sie einstehen, aber immer in einer Art, dass mein Gegenüber nie in die Lage kommt, sich genötigt zu fühlen, meine Meinung um jeden Preis anzunehmen.

        Darum steh einfach zu deiner Meinung, zu deiner Vergangenheit und vor allem, dass ist das Wichtigste, zu dir selbst. Wie andere darüber denken, kann im Prinzip relativ egal sein, solange du selbst mit dir zufrieden und glücklich bist. Denn Menschen, die dich so wertschätzen wie du bist, dass sind die, die man meist ein ganzes Leben hat. 👌😊

        Wünsche dir noch alles Gute, einen schönen Abend und ganz liebe Grüße 😃🍁

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