Den Glauben an sich nicht verlieren oder auch das John Kennedy Toole-Beispiel

Ich grüße euch an diesem schönen Sonntagmorgen. Ich hoffe ihr hattet bisher ein schönes und erholsames Wochenende und könnt hoffentlich auch heute noch ein wenig die Seele baumeln lassen.

Gestern hatte ich mir den Abend zum Lernen freigehalten. Klingt nicht besonders spannend, aber manchmal muss das eben sein. Nun ja, was soll ich sagen, es ging voran. Ich muss bei meinem Studium immer wieder Dinge nachlesen, vertiefen und weiter recherchieren. Das ist zwar zeitaufwendig, aber es macht durchaus Spaß. Gestern las ich allerdings etwas, was meine Abendstimmung doch angekratzt hat. Nun möchte ich das gerne hier teilen. Nicht, dass ich gerne traurige Dinge teile, aber diese Geschichte ging mir so nahe, dass ich sie einfach niederschreiben wollte. Einfach zur Ehre des Autors.

Kennt ihr John Kennedy Toole? Er hat das Buch Die Verschwörung der Idioten geschrieben. Das Buch kannte ich. Es ist ein Longseller, also im Gegensatz zu einem Bestseller, ein Werk welches über Jahre und Jahrzehnte immer wieder gedruckt wird. Um dieses Thema ging es gestern Abend bei meiner Lern-und Recherchearbeit.

Nun machte ich mich dann aber dran, die Biografie des Autors zu studieren und mich da etwas genauer einzulesen und danach war es vorbei mit der guten Abendstimmung.

John Kennedy Toole wollte ein erfolgreicher Autor werden. Er schrieb sein Buch und schickte es an zahlreiche Verlage. Keiner wollte es haben. Obwohl Toole von seinem Werk absolut überzeugt war, wollte es kein Verlag verlegen. In seiner Verzweiflung griff er zur Flasche und kämpfte die letzten Jahre seines Lebens mit seiner Alkoholsucht, bevor er letztlich den Freitod wählte, indem er sich in seinem Auto dem Erstickungstod aussetzte. Das alleine ist schon tragisch genug, aber es wird noch trauriger. Nach seinem Tod fand seine Mutter sein Manuskript und dann auch einen Verlag, der das Buch publizierte. Es wurde ein Meisterwerk und Toole wurde Post Mortem mit dem Pulitzer-Preis geehrt. Er selbst bekam es allerdings nicht mehr mit. Im Nachhinein hat er Recht behalten, denn sein Buch war ein Erfolg. Er glaubte daran und wusste es, aber niemand wollte es wahrhaben.

Mich brachte das zum Grübeln, denn wie oft lehnen wir Dinge oder Ideen ab, nur weil wir denken, dass sie nichts nützen und nichts wert sind?
Wie oft glauben wir, dass manche Menschen in unserem Umfeld Träumer sind, die einfach den Bezug zur Realität nicht haben?
Sicher mag das öfters zustimmen, als dass es nicht zustimmt, aber vielleicht lohnt sich manchmal ein genauerer Blick auf die Dinge und Menschen und Ideen, bevor wir sie zu schnell verurteilen und ablehnen. Man kann nie sicher sein.

2 Gedanken zu „Den Glauben an sich nicht verlieren oder auch das John Kennedy Toole-Beispiel

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