Montagslyriker Runde 5- die extrovertierte Introvertierte

Ich begrüße euch am heutigen Montagabend:-)

Die vorweihnachtliche Zeit hat begonnen und wir steuern auf das Jahresende zu.

Vorbei ist auch mein Unterwegs-sein-Wochenende und ich bin wieder mittendrin im Arbeitsalltag, der heute wieder angefangen hat und schöner kann er ja gar nicht beginnen, als mit den Montagslyrikern:-)

Heute geht es weiter mit der 5. Runde und der nächsten Montagslyrikerin im Bunde. Wir kriegen weibliche Unterstützung, also spitzt die Ohren und schaut genau hin.

Mein geschätzter Kollege Matthias Breimann, der schon eifrig am Erstellen des Magazins für die 5. Runde ist, geleitet euch zusammen mit mia durch den heutigen Abend;-)

Unsere heutige Montagslyrikerin bringt sich und die Liebe mit, in allen ihren Facetten und Farben und auch die Stufen von grau bis dunkel finden sich in ihrer großen Schatzkiste der Worte. Sie ist sowohl emotional wie auch rational und ihre extrovertierte Introvertiertheit zieht jeden sofort in ihren Bann. Ihr Lächeln ist ansteckend und ihr Herz sitzt da, wo es sitzen soll. Ihre Worte sind wie Balsam und Matthias und ich sind wirklich begeistert von ihrem Engagement für dieses Projekt.

An dieser Stelle, möchten wir uns wirklich reinen Herzen bedanken für ihre Bild-und Mundpromotion:-)

Wir freuen uns sehr, dass sie heute Abend die Bühne rocken wird und endlich ihren großen Abend hier feiern darf, denn ihre Worte sind mit Liebe und aus dem Herzen verfasst und was sie zaubert, dass hüllt ein, umarmt und spendet Trost, auch in dunklen Liebesmomenten.

Wenn es jemand beurteilen kann, dann bin ich das, denn ich lese sie unheimlich gerne und schon oft hat sie mir ein Lächeln geschenkt durch ihre Verse.

Nun, seid aber mal ihr dran und hier ist sie für euch:

Anna Le Pinsk

74852635

www.instagram.com/annalepinsk

1. Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte?(Der Mensch, die Muse, das Unglück)

Für so manch einen kann die Liebe ein Dämon sein, aber ich, die ich einst das Glück hatte, von ihr in ihrer reinsten und erstrebenswertesten Form geküsst worden zu sein, nehme mich da heraus. Es war ein Moment der literarischen Metamorphose in meinem Kopf, denn mit einem Mal sprudelten die Verse nur so aus meiner Feder und ich begann Liebesgedichte zu schreiben. Die Liebe ist ein Thema, das täglich von mannigfaltigen Impulsen genährt wird, und so sind neben Gedichten, die Liebeserklärungen gleichen auch solche von Verlustängsten, Trennung, aber auch der Selbstliebe in meiner Sammlung zu finden.

2. Wer dich kennenlernen will muss wissen, dass du … (Erzähl uns von deinen Macken, schlechten und guten Eigenschaften, von deinen dunklen Geheimnissen)

Der muss wissen, dass ich kompromisslos loyal und leidenschaftlich in allem, was ich tue, bin. Wer mich näher kennt, wird bestätigen können, dass ich ebenso widersprüchlich sein kann – eine extrovertierte Introvertierte sowie eine sehr emotionale Rationalistin zum Beispiel. Und manchmal habe ich Flausen im Kopf. Alles in allem scheine ich aber einer ganzen Reihe von Menschen seit Jahren und Jahrzehnten nicht auf den Sack zu gehen, denn sie melden sich regelmäßig und ich interpretiere aus unserer Kommunikation, dass mir viel Nächstenliebe entgegengebracht wird, die mich sehr glücklich macht.

3. Welche Götter verehrst du?(Künstler, die dich prägten, die du gerne liest oder empfehlen möchtest.)

Man könnte sagen, dass ich im Germanistikstudium der Lyrik des Expressionismus verfallen bin. Besonders Heym und Trakl haben mich durch ihre düsteren Neologismen geprägt. Die Art und Weise, wie Trakl seine Ängste mit Worten malte, weckte in mir die Liebe zur Synästhetik, die sich oft auch in meinen Gedichten wiederfindet. Aktuell berühren mich vor allem Nayyirah Waheed und Rupi Kaur. Die Perspektive meiner Mitmenschen auf die Liebe im Allgemeinen ist aber das, was meine Gedanken täglich nährt. Im positiven wie im negativen Sinne.

4. Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?(Lesungen, Poetry-Slam, Veröffentlichen in Zeitschriften, Büchern, Internet usw.)

Vor über einem Jahr habe ich, ermutigt durch Freunde und Bekannte, mit dem Blog Lyrik für den Fuchs begonnen, der aktuell aber ruht, und der gleichnamigen Facebookseite. Mit Sicherheit werde ich ihn noch einmal ins Leben rufen, aber derzeit konzentriere ich mich auf mein Instagramprofil (www.instagram.com/annalepinsk). Dort kann man regelmäßig Zitate, Akrosticha und eher klassische Gedichte von mir lesen. Bislang habe ich an einem Poetry Slam teilgenommen, was eine großartige erste Publikumserfahrung für mich war. Von Lesungen oder Veröffentlichungen träume ich gerade noch so vor mich hin, aber ich denke, alles hat seine Zeit. Manchmal ist es sinnvoll, aktiv zu werden und manchmal fügen sich Dinge unerwartet.

5. Und nun, zeige dich! (Mit bis zu zehn charakteristischen Werken, die du uns vorstellen magst. Mit einem Bild von dir? )

Weiß verstaubte Wirklichkeit

Winterstaub auf schwarzem Grund

Leuchtet uns grellblind den Pfad.

Taumelnd halten wir dran fest,

Purpurn blühte einst die Saat.

 

Als ich fiel, hielt mich dein Arm

Und der Himmel nahm uns auf.

Eng umschlungen schwebten wir

In der Sterne Reich hinauf.

 

Labyrinth im Himmelszelt.

Ich verlor dich an die Zeit.

Spät greifst du erneut nach mir,

Staubverklärte Wirklichkeit.

 

 

 

Verwoben

Unsre Seelen sind verwoben,

Schemenhafte Traumgewänder.

Unsre Venen sind versponnen.

Rar sind diese Purpurbänder.

 

Uns verbinden Leidenschaften,

Flüsse, die in Meere münden,

Körper, die einander nähren,

Sich zum Sinnesrausch verbünden.

 

Die Gedanken spiegeln leise,

Was die Blicke süchtig wispern.

Und berührn sich unsre Lippen,

Hört man atemloses Knistern.

 

All das lässt uns beide spüren,

Dass wir nicht zu sehnen brauchen.

Sind wir doch dazu erschaffen,

In des andren Geist zu tauchen.

 

Worte finden

Sommernacht dich anzuschauen,

Warm und endlos, samtenweich,

Dich zu spüren, einzuatmen

Einem Sommerregen gleich.

 

Ich bin ewig weit gereist,

Sternenschweifelange Meilen,

Auf der Suche nach den rechten,

Dir gerechten Liebeszeilen.

 

Worte, die dir mein Gefühl

Malvenrot gestehen wollen,

Gibt es nicht, sie klingen einfach

Nie so, wie sie klingen sollen.

 

Sommernacht in dich zu blicken,

Schemenhaft seh ich auch mich.

Werde weiter Schwüre suchen.

Solang sag ich: Liebe dich

 

Ausgeträumt

Unsere Träume waren safranrot umsäumt,

Wie das Herbsthaar mancher Bäume

Sich auf ihrem Haupt aufbäumt.

Doch aus Eichen wurden Weiden

Und der Saum erlag dem Leiden

Vieler trauergrauer Krallen.

Höre noch die Tränen fallen.

So war das, was einst mit Herz umsäumt,

Noch vor dem Jänner ausgeträumt.

6 Gedanken zu „Montagslyriker Runde 5- die extrovertierte Introvertierte

  1. Das sind sehr schöne Verse. In ihren Bildern, in ihren Beschreibungen, in ihrer Behutsamkeit. Bislang habe ich es oft so wahrgenommen, dass besonders schöne, emotionale Texte häufig aus einer gewissen Traurigkeit heraus in Zeilen fließen. –

    Hier ist es wohl so, dass Glück Schreiber(in) von so Schönem ist. Das ist eine für mich noch ungewohnte, besondere Erfahrung.

    Die Autorin möchte immer glücklich sein und bleiben! Das wünsche ich ihr.

    Liebe Grüße an sie und an Dich, liebe Mia!

  2. Ich mag Dich und deine Verse sehr, Anna!
    Du hast Dir den Platz bei den Montagslyrikern absolut verdient und ich freue mich, nun ein wenig mehr von Dir zu wissen.
    Liebe Mia, danke für deine Arbeit und dein Engagement für das Projekt!

    1. Liebsten Dank für die Worte:-) Verdient definitiv und wir sehr glücklich, dass sie hier endlich ihren großen Auftritt hatte:-)
      Was mich und auch Matthias angeht, wir machen das sehr gerne und empfinden es auch als Vergnügen mit euch allen zusammenarbeiten zu dürfen:-)

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