Was wir manchmal für wahr halten und was letztlich dann wirklich wahr ist, das sind hin und wieder doch recht unterschiedliche Dinge.
In den letzten Monaten hatte ich oft das Gefühl, dass mein Freundeskreis schrumpft. Ab und an habe ich mich sogar auch sehr einsam gefühlt.
Mit meinem Arbeitspensum und einer Wochenendbeziehung, die ich geführt habe, ist das auch manchmal schwer gewesen Zeit für Freunde zu finden. Dieser Fehler geht auf meine Kappe, denn gefragt wurde ich oft.
Irgendwann hatte ich dann das Gefühl, dass mein Freundeskreis kleiner wurde. Ich habe mich in meinem kompletten Leben noch nie so sehr getäuscht und habe mich so sehr darüber gefreut. Sie sind alle da:-* Einen Anruf entfernt und innerhalb von Minuten bei mir, wenn ich das möchte und sie haben Zeit, ein Ohr, welches zuhört und sie nehmen mir nichts krumm:-* Sie dachten letztlich nur, dass ich zu tun habe, meine Ruhe brauche und sie wollten mich nicht stören. Verschwunden ist da niemand. Nun, ein wenig haben sich meine zwischenmenschlichen Beziehungen natürlich schon verkleinert. Ich habe nun einen zusätzlichen Exfreund und ein Kontakt ist auch eingeschlafen, aber damit bin ich absolut einverstanden.
Ansonsten hat sich nichts verändert und ich war mir so sicher.
Manchmal ist es eben doch gut sich zu täuschen und es ist noch viel schöner in Erfahrung zu bringen, dass man echte Freunde hat.
Keine Familienmitglieder, die sowieso da sind, sondern Menschen, die freiwillig da sind, weil sie es so wollen. Die einen einfach nur richtig mögen und Zeit mit einem verbringen, weil man nun mal zu ihrem Leben gehört und sie nicht auf einen verzichten wollen.
Ich bin ein richtiger Glückspilz:-)
In der 5. Klasse (1958) lernten wir dieses Volkslied und irgendwie hat es sich gedanklich bis heute erhalten:
*
Wahre Freundschaft soll nicht wanken,
wenn man gleich entfernet ist,
lebet fort noch in Gedanken
und der Treue nicht vergißt.
Keine Ader soll mir schlagen
wo ich nicht an dich gedacht;
für dich werd ich Liebe tragen
bis in tiefe Todesnacht.
Wenn der Mühlstein traget Reben,
und daraus fließt süßer Wein,
wenn der Tod mir nimmt das Leben,
hör ich auf dein Freund zu sein.
Jetzo schlägt die Trennungsstunde,
reißt gewaltsam mich von dir;
es schlägt zu früh die Scheidestunde,
ach, ich fand mein Glück in dir!
So nimm denn hin vom blassen Munde
den Abschiedskuß, der weinend spricht,
und denk an diese Trennungsstunde,
oh einz’ger Freund, vergiß mein nicht!
Im Stillen werd ich Tränen weinen
und träumend dir zur Seite stehn,
und seh ich Gottes Sonne scheinen
werd ich für dich um Segen flehn.
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Grüße zum Wochenende