I AM MIA

Ich grüße euch am heutigen Abend:-)


Es ist noch gar nicht so spät und doch erschien mir der Tag länger als gedacht. Ich habe auch wirklich lange darüber nachgedacht, ob ich das Folgende wirklich schreiben und veröffentlichen sollte, aber es wäre für mein persönliches Seelenheil und für meine persönliche Entwicklung irgendwie fatal, wenn ich es nicht tue.
Ich will gar nicht missverstanden werden, also muss ich doch ein wenig ausholen. Wer mag, darf gerne weiterlesen und wer nicht weiterlesen möchte, der darf auch den Sender wechseln:-)
Nun gibt es meinen Blog schon seit über zwei Jahren und dieser Beitrag ist jetzt Beitrag Nummer 601! Herzlichen Glückwunsch an mich selbst und wenn es ein Buch wäre, dann wäre es ein ziemlicher Wälzer.
Tatsächlich hat es 600 Beiträge gebraucht, um an diesen Punkt zu kommen und es hat über zwei Jahre gedauert, bis dieser Punkt jetzt auch kam und auch letztlich heute!
Nun, offen und ehrlich war ich ja schon immer, aber auf meine ganz eigene und persönliche Art. Jeder kann diese 600 Beiträge lesen und in einer gewissen Form auch einiges über mich in Erfahrung bringen, aber eigentlich weiß man nichts. Man weiß nicht wirklich etwas über mich. Man kennt meine philosophischen Texte, meine experimentellen Gedichte, mein Projekt der Montagslyriker und man weiß auch, dass ich eine Vergangenheit habe, die nicht schön war.
Für mich ist das auch irgendwie ein bißchen schockierend, dass ich soviel über mich erzählen kann, ohne, dass ich etwas über mich erzählt habe.
Private Dinge habe ich prinzipiell immer für mich behalten, was auch definitiv so bleiben wird, aber letztlich ist alles, was man hier so über mich liest, nur vage Theorie.
Natürlich sind alle meine Texte nach dem Motto entstanden: read between the lines!
Das lag auch nicht zwangsläufig an mir, aber ich war es, die dafür gesorgt hat.
Es gibt nicht Viele, die meinem Blog seit der ersten Stunde folgen, aber es gibt sie und dafür ein großes Dankeschön. Nichtsdestotrotz wissen auch sie nicht wirklich viel über mich. Das schlimmste aber ist, dass es auch so nicht viele Menschen gibt, die viel über mich wissen.
Grob kann man mich einschätzen, aber dann hört es auch schon auf.
Ich kann philosophische Gedanken formulieren, jammern, meckern, nörgeln, über die Welt und die Menschen schimpfen und herziehen, aber groß empfundene Gefühle sucht man bei mir vergebens. Zwischen meinen geschriebenen Zeilen fließt das Gefühl immer mit, aber es ist nie wirklich direktes Thema.
Oft fällt es gar nicht so wirklich auf, weil es unter euch auch so viele empathische Leser gibt, die durchaus verstehen, was ich zum Ausdruck bringen will. Dafür danke ich euch sehr und trotzdem kann ich es gar nicht so direkt formulieren, wie ich es möchte.
Ich bin sehr gut im Drama, in der Tragödie und in der Hysterie, aber wenn es darum geht zu formulieren, wie es mir wirklich geht, dann versuche ich es immer mit Philosophie und es klappt meistens nur bedingt.
In meinem Privatleben bin ich übrigens auch so, was meine recht kleine und überschaubare Gruppe an zwischenmenschlichen Beziehungen erklärt.
Ich müsste jetzt vermutlich auch ein paar Menschen danken, die dafür gesorgt haben, dass ich das nun so schreiben kann, aber auch das, ist mir irgendwie zu nahe.
Wahrscheinlich ist das der persönlichste und emotionalste Beitrag, den ich je verfasst habe. Schon irgendwie gruselig und ich fühle mich so, als hätte ich auf eine Frage geantwortet, die man mir nie gestellt hat, aber ich will auch mal einen anderen Weg einschlagen und nein, ich werde euch jetzt nicht täglich mit meinen Emotionen erschlagen, denn die Wahrheit ist, dass ich meine eigenen Emotionen selbst vor mir selbst gut verstecke, aber ich wollte heute Abend eben mal kein Drache sein und auch keine Fee und auch kein Marsmensch.
Heute Abend bin ich einfach mal MIA.

19 Gedanken zu „I AM MIA

    1. Liebsten Dank, aber letztlich muss ich DANKE sagen. Deine Ehrlichkeit mir gegenüber ehrt dich und du bist ganz besonders für mich. Du warst immer sehr offen zu mir und du gehörst absolut zu den Menschen, die auf meiner Liste stehen, dass ich diesen Beitrag heute geschrieben habe. Liebe Wolfgang, ich habe zu danken und dein lieber Kommentar jetzt, macht mich auch ganz happy:-)

      1. Liebe Mia das freut mich sehr, du hast mich auch schon unterstützt, bist immer offen und sprühst gerade so vor Inspirationen. Wäre schön, wenn du noch ein paar Jahre weiter schreiben würdest. Es ist ja gerade auch keine leichte Zeit für dich.

      2. Read between the lines und ja, genau, irgendwie nicht so easy:-)
        Um das Schreiben komme ich nicht herum und wir haben auch so ein paar persönliche Dinge geteilt:-)
        Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und meine Zeit ist nicht easy, aber ich ziehe meinen Hut vor deiner Stärke und das Leben läuft manchmal anders, als wir es planen. Wir texten dann besser persönlich weiter:-) Ich will mich selbst ja nicht überstrapazieren:-)

  1. Liebe Mia,

    ich bin ein (Ver-)folger der ersten Stunde Deines Blogs und ich habe Dich begleiten dürfen, wie Du mit diesem Blog gewachsen bist, Dich entwickelt hast. Eine wunderbare Entwicklung, wirklich. Auch habe ich oft versucht, zwischen den Zeilen zu lesen.
    Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und manchmal wäre es auch für mich besser gewesen, nicht alles zu schreiben. Das Glücksgefühl, welches sich Liebe nennt, das Gefühl, am Boden zerstört zu sein. Man macht sich damit auch verletzlich und manch einer mochte das gar nicht. Ich bin auch stiller geworden… aber nur in dieser Beziehung 😉
    Ich finde es wunderbar, wie Du schreibst und glaube mir, Du lässt schon ziemlich viel raus… auf Deine Art.

    Hab einen wunderbaren Abend
    Liebe Grüsse
    Thomas

    1. Lieber Thomas, ich danke dir:-)
      Diese Zeilen von dir lesen zu dürfen, freut mich. Du bist seit Anbeginn des Blogs wirklich dabei und stets auch ein zwischen-den-Zeilen-Leser, aber die Wahrheit-Sagender, in deinen Kommentaren. Nun hast du bei mir gelesen und ich bei dir und wir immer dazwischen und letztlich ist das wundervoll, dass man hier solche Menschen findet. Der Blog ist allerdings auch nur ein Teil meines Lebens und ich kann weder hier, noch draußen irgendwie so ganz voller Emotion sein, aber es ist ein guter Anfang, wenn es hier auch jetzt klappt und dann werde ich im realen Leben sicher mal voll die Heulsuse werden und alle knuddeln wollen und so ein Mädchenzeug:-;-))
      Liebsten, liebste Dank:-)
      Fühle dich gedrückt:-)

  2. Ich verstehe was Du sagen willst und auch ich teile mich mehr zwischen den Zeilen als direkt mit. Und das was ich lese, ahne und fühle, das gefällt mir, auch wenn ich nicht sicher bin, ab wann ich Dir hier folge.
    Was und wie Du etwas über Dich preisgibst, entscheidest immer noch Du.
    Ich lese Dich gern und Du schreibst gut.
    Lesen wir uns also weiter und sehen, was wir erfahren…

    LG

    Maccabros

    1. Liebsten Dank und das auch noch von einem Schreiber wie dir:-) Ich danke dir und du gehörst zu denen, die die Anfänge der Montagslyriker mitbekommen haben. Damals noch bei Terence, also letztlich erste Stunde. Ich war im September als erste Montagslyrikerin dran und den Blog gab es seit Mai:-)
      Ich habe bei dir natürlich auch immer mitgelesen und auch drumherum:-) Da sind wir uns tatsächlich ähnlich:-)

  3. Liebe Mia,
    gerade das liebe ich an Deinem Blog. Du teilst Deine Gedanken ohne Selbstdarstellung.
    Natürlich lebt ein guter Autor zwischen den Zeilen. Ich freue mich, Dich weiter zu begleiten!

  4. Liebe Mia,

    diesen Eintrag von Dir zu KOMMENTIEREN passt so gar nicht. Weil er so sehr für sich und für Dich spricht. So, wie es auf ihre jeweilige Weise alle Deine Einträge tun, vor allem jene, die Du von Dir, aus Deinem Herzen schreibst, die Geschichten erzählen, die Du sind oder die Du erlebt hast.

    Insoweit freilich ist der Eintrag heute noch einmal ein besonderer, weil er besonders DU ist.

    Ich mag Deine Art zu schreiben sehr, vor allem jene Texte, die Du wohl philosophisch nennst, die aber für mich oft viel mehr sind. Sie sind mir Inspiration, ich komme darüber ins Nachdenken, manchmal für ganz schön lange. – Und es ist immer Gefühl, Sensibilität, Empathie in diesen Zeilen von Dir. Das macht sie für mich BESONDERS.

    Ich weiß, dass ich damit nun hier nur einen kleinen Ausschnitt aus all Deinem Tun, Deinen Aktivitäten, Deiner Arbeit, dem, was Dir Hobby ist, reflektiere. Womöglich Deinen persönlichsten.

    Ich kann nicht immer herkommen, nicht immer regelmäßig, aber ich komme immer wieder sehr gern hier auf Deine Seite, in Dein Refugium.

    Du bist jemand, die Menschen erreichen kann. Und Du bist jemand, bei der man sich selbst finden kann, bei der ich mich finden kann. Und das ist für mich eine schöne und sehr helfende Erfahrung, mehr helfend als Du ahnen kannst und wirst. Das hat mit meiner eignen, vor allem jüngeren Lebensgeschichte zu tun.

    So habe ich vor allem Grund DIR zu danken.

    Ganz liebe Grüße an Dich und, wirklich von Herzen, meine besten aufrichtigen Wünsche!

    1. Da gehe ich jetzt mal in die Knie und danke ganz aufrichtigst:-* Du hast mich gerade zu Tränen gerührt!
      Es freut mich unheimlich, dass ich Inspiration und Mensch für dich bin und eben auch MIA:-)
      Vielleicht sind meine Texte für dich, wie deine Kommentare für mich. Manchmal brauche ich länger um zu antworten, weil ich deine Worte auch so mit mir trage und dir so antworten will, wie ich es nun mal will:-)
      Du bist hier immer willkommen und deine Worte rühren immer mein Herz, heute ganz besonders mein Auge, aber liebsten Dank:-)
      Auch DU ahnst gar nicht, wie viel MIA das bedeutet und das ist schon wieder fast distanziert, aber hoffentlich ein wenig witzig:-)
      Ich danke dir von ganzem Herzen und deine Worte ehren mich:-)

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