Ich begrüße euch am heutigen Montag:-)
Das Jahr hat begonnen und mittlerweile ist fast schon wieder der übliche und bekannte Alltag wieder da:-)
Heute wird es hier allerdings nicht alltäglich, sondern poetisch&lyrisch.
Nach zwei Wochen Pause, geht heute die 5. Runde der Montagslyriker weiter und heute bekommen wir wieder weibliche Unterstützung:-)
Mein geschätzter Kollege Matthias Breimann und ich führen wieder durch den Abend und wünschen euch viel Lesespaß:-)
Unsere heutige Autorin liebt die kreative Arbeit, ob morgens oder abends, stets findet sie Inspiration für ihre Werke. Sie paart das Weiche mit dem Harten und ist um kein Wort verlegen. Ob trister Alltag oder große Liebe, ihre Themenpalette ist bunt und breit gefächert.
Heute Abend entführt sie uns in ihre Wortwelt und gibt uns einen kleinen Vorgeschmack auf ihre vielfältigen Verse und Zeilen.
Nehmt euch etwas Zeit und besucht sie in ihrer Welt des Wortes und nun dürfen wir sie zu Wort kommen lassen:
Christine Geiger
Facebook:
https://www.facebook.com/profile.php?id=100008277690944
Instagram:
https://www.instagram.com/tinchens_gedichtepause/
1. Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte?
(Der Mensch, die Muse, das Unglück)
Es sind Worte und Bilder, die Empfindungen in mir hervorrufen und dann MUSS ich dazu schreiben.
Die Muse küsst mich meist morgens in der Früh oder spät am Abend.
2. Wer dich kennenlernen will muss wissen, dass du …
(Erzähl uns von deinen Macken, schlechten und guten Eigenschaften, von deinen dunklen Geheimnissen)
Ich bin sehr kommunikativ, anstrengend, und will allen Dingen auf den Grund gehen.
3. Welche Götter verehrst du?
(Künstler, die dich prägten, die du gerne liest oder empfehlen möchtest.)
Ich lese querbeet.
Mal fasziniert mich dieser Autor, mal ein andrer-möchte mich da nicht festlegen.
Das Genre ist genauso breit gefächert.
4. Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?
(Lesungen, Poetry-Slam, Veröffentlichen in Zeitschriften, Büchern, Internet usw.)
Ich poste in Facebook und auf Instagram,mache mitunter etwas Werbung.
Ein dritter Lyrikband steht schon längst an, aber irgendwie fehlt etwas Zeit gerade, es tut sich sehr viel in meinem Leben.
5. Und nun, zeige dich!
(Mit bis zu zehn charakteristischen Werken, die du uns vorstellen magst. Mit einem Bild von dir? )
Meine Werke:
Klimperklar und Letterlametta
( beides zu beziehen über Amazon/ Thalia auch)
war sie im Leben…
so hart im Nehmen
so weich im Geben
alles einstecken
ohne zu verrecken
das lernte sie früh
und verlor doch nie
ihre Weichheit im Geben
es war trotz allem
immer ihr Bestreben
andren Glück zu bringen
Dämonen niederzuringen
und zu leben
im weichmilden Geben
sie war so zart
und doch so hart
zu sich selbst
im Einkassieren
ohne jemals den Mut
den Glauben zu verlieren
fürs Leben
fürs Lieben
fürs Gute
wie etwas das außen hart
und innen weich ist
war ihr zumute
und egal wie es auch kam
sie glaubte ans Gute
gab weich ihr Lächeln
gab sanft ihre Liebe
stemmte sich kraftvoll
gegen jeden Schicksalshieb
luchste dem Glücksdieb
seine Beute ab
wurde nie müde
und machte nicht schlapp
in der Verwirklichung ihrer Träume
jätete sie Unkraut
riss bittere Bäume aus
sie machte sich nichts aus
der Härte des Lebens
das Schicksal versuchte vergebens
sie zu brechen
denn sie war im Nehmen so hart
im Geben so weich…
Zugeständnisse an einen Wäscheständer
mein Wäscheständer
verlor einen Draht aus seinem
Geländer
später dann einen zweiten
seine Beisetzung im Keller
begann ich mental
vorzubereiten
wie
so dachte ich
vermochte
er mit fehlenden Saiten
die Buntwäsche zu bestreiten
und gar die gekochte?
der vieljahrs bejochte
Wäscheständer ?
doch so in Gedanken
an geldenge Zeiten
kam ich ins Wanken
eine oder gleich zwei
Wäscheleinen zu ranken
von a nach b
das tät dem Ständer
wohl nicht weh
aber meinem Auge schon
die Leine war sowas von
orange
außen Plastik
innen Draht elastik
hastig packte ich sie wieder weg
alles hatte keinen Zweck
doch dann
war Kochwäsche dran
und ich fing an
und hängte quer
Schlüpfer und Tücher fürs Geschirr
im Zickzack wirr
zwischen die Lücken
was soll ich euch sagen
mit innerem Beglücken
stellte ich fest
diesen Wäscheständerrest
ich kann ihn
MEHR als vorher
bestücken
ORCHIDEEN VERSTEHEN
hinter Scheiben treibend
stehen Orchideen
sehen draußen Rosenbüsche
wehen
hören graue Krähen
krähen
wenn Augen nur sähen
was Sonnstrahlen verstehen
zu zaubern gar gülden
füllten Seelen sich mit Schmerzen
hüllten Herzen sich in Kerzen
gen Herbst hinan
wenn der Spätsommer dann
verklingt
wenn jedes Blatt ums Leben
ringt
und jedes Ästchen
rauschend singt
vom Abschied dann
Mir gefallen die Verse sehr. Sie sind spezifisch, von einer besonderen Rythmik, und sie erzählen in ihrer relativen Kürze so viel.
Die “Zugeständnisse an den Wäscheständer” sind ebenso allerliebst wie originell.
Es hat viel Vergnügen bereitet, die Texte lesen zu dürfen.
Dankeschön!
Da ist der ausstehende Kommentar, den ich gesucht habe:-) Ging einiges unter in der letzten Zeit. das tut mir leid:-(
Jetzt aber:-)
Ja, allerliebst wie originell…damit bringst du es wieder mal auf den Punkt:-) Ich finde es einfach toll, wie unterschiedlich die Montagslyriker einfach sind. Jeder ist eigen und individuell und es immer toll sie alle zu lesen:-)