Montagslyriker Runde 6-die schreibende Wortsprechende

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Seid alle herzlich willkommen am heutigen Montagabend:-)
Heute geht es weiter mit der 6. Runde der Montagslyriker und Matthias Breimann und meine Kleinigkeit präsentieren euch heute die nächste Heldin des Montags, die unsere Bühne rocken wird.
Seit ihrer Kindheit schon gehört ihr Herz dem Schreiben. Darin fand sie eine Art Zuflucht vor der Welt und dem Schmerz, der bis heute stellenweise ihr Schreibhand führt.
Mittlerweile darf sie auch schon auf eine ganze Reihe an Veröffentlichungen zurückblicken und gewährt uns heute Abend auch ein wenig Einblick in eines ihrer Werke.
Sie gehört zu den Spoken-Word-Künstlerinnen.
2006 war sie Presiträgerin der Akademiepreisfrage der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel.
Auch mit Hörfunk und dem Hörbuch hat sie schon Erfahrungen gemacht, so entstand z.B. 2006 in Produktion mit Deutschlandradio Kultur ihr Hörspiel Im Käfig.
2007 erhielt sie den Kunstpreis der Zeitschrift „emotion“.
Das Schreiben gehört zu ihrem Leben einfach dazu, ist ein wichtiger Teil, allerdings nicht der wichtigste, denn freie Zeit verbringt sie am liebsten mit ihrer Tochter.
Es ist uns eine ganz besondere Ehre, dass sie heute Abend den Weg auf unsere Bühne gefunden hat.
Hier ist die Autorin und Spoken-Word-Künstlerin:
Xóchil Andrea Schütz

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Xóchil Andrea Schütz Seite
1. Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte?

Anfangs (mit elf) hatte ich einfach Spaß am Schreiben und Reimen.
Ab zwölf war ich sehr unglücklich in meiner Familie. Ich habe dann versucht, mit dem Schreiben meinen Schmerz aufzufangen und umzuwandeln.
Nun lebt alles nebeneinander: Manchmal habe ich Spaß daran, eine lustige oder schöne Geschichte zu schreiben. Manchmal will ich unbedingt etwas verstehen und versuche das durchs Schreiben. Wenn ich mich nach etwas oder jemandem sehne, schreibe ich auch manchmal.
Ich laufe aber auch gerne stundenlang durch die Natur, rede mit Freunden, lese Zeitung und Bücher, kuschele mit meinen Lieben.
Das Schreiben ist nicht mein Leben, aber ein wichtiger Teil davon.

2. Wer dich kennenlernen will muss wissen, dass du … 

… viel Ruhe brauchst.

3. Welche Götter verehrst du?

Künstler sind für mich keine Götter. Aber manche bewundere ich sehr. Jonathan Franzen, Haruki Murakami, Doris Lessing, Alice Munro, Nagib Machfus u.v.m.

Die Vorstellung eines Gottes, der im Himmel sitzt und auf mich aufpasst, finde ich sehr schön. Daran glauben kann ich aber nicht mehr.
Wenn mich die Schönheit der Natur oder der Liebe berührt, halte ich sie aber manchmal für göttlich.

4. Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?

Momenten wenig. Ich habe eine noch kleine Tochter und genieße die Zeit mit ihr.
Nächstes Jahr wird ein neues Buch erscheinen.

5. Und nun, zeige dich! 

Werke:
Was ich nie mehr sagen will zu Mickey Rourke. Stories 2008
Auf der Suche nach der entgangenen Milch. Schräge Stories 2011
Was ist. Roman 2011
Flamingo und Gnu. Lyrik 2011
Gewittersommer 2012
Windland Licht, Windland Wolke 2012

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So, wie mich Kirchenglocken trösten
tröstet einen der Gesang des Muezzins
Doch wahrlich
tröstet mich nur dein Körper

Und du läufst durch die Welt
Dein Leben die Welt
Ein Ort, ein nächster, ein nächster
Ein Ort, mein Körper, ein nächster

So, wie mich Kirchenglocken trösten
tröstet einen der Gesang des Muezzins
Doch wahrlich
tröstet mich nur dein Körper

Also
Ich streiche dir die Welt von der Schulter
Leg meinen Kopf an dein Herz
Tröste dich, Trost

 
Unter der Wolkendecke
Unter der Wolkendecke
dreht sich die Erde – weg
Du bist das Meer
Du hebst dich und senkst dich
neben mir

Liebe ist vorhanden
und aufgelöst in Leben
Partikel von ihr
such’ ich in Zimmerdeckenecken
Wir sind aufgelöst in Aufgaben

Doch manchmal, nachts
dreht sich die Erde weg
Unter der Decke dreh’ ich mich dir zu
Wir sind Himmelskörper, die sich berühren
Ich bin der Mond, der ins Meer fällt

(aus: Xóchil A. Schütz. Windland, Licht. Gedichte. Scaneg Verlag 2012.)

 

Xóchil A. Schütz rezitiert ihr Gedicht „Flamingo und Gnu”. Live-Mitschnitt der Veranstaltung „Literaturfestfest”

 

6 Gedanken zu „Montagslyriker Runde 6-die schreibende Wortsprechende

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