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Antistigma Initiative Feel_me
Its okay to talk
Ja, es ist absolut okay über psychische Erkrankungen zu sprechen. Wenn wir es nicht tun, dann ist das nicht okay.
Psychische Erkrankungen sind Realität, Teil des Lebens, Teil dieser Welt. Sie existieren und wir dürfen, sollen, müssen darüber reden. Totschweigen funktioniert hierbei nicht. Wegschauen und Weghören löscht es trotzdem nicht aus und lässt es nicht einfach verschwinden. Es ist da und es kann jeden von uns betreffen und treffen.
Ich weigere mich, immer so zu tun, als wäre alles super.
Ich weigere mich, meine Vergangenheit zu verleugnen, denn sie ist ein Teil von mir und hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin.
Ein Mensch, der Liebe geben kann, der Liebe empfängt.
Ich weigere mich meine augenblicklichen Probleme zu verschweigen, weil ich Angst haben muss vor seltsamen Blicken und böswilligen Kommentaren und Stigmatisierung.
Ich weigere mich zu verschweigen, dass ich zu einem Psychologen gehe.
Ich sage das ganz frei heraus und ich will da gar nicht hinterm Berg mit halten.
Ich habe mittlerweile zwei ambulante Therapien hinter mir und ein paar Klinikaufenthalte:
1: ich finde das ist absolut okay so und ich finde es okay, dass ich es sage, ganz frei
2. ich muss diesen Fakt vor niemandem verstecken!!!!
Warum sollte ich es auch verheimlichen? Dafür gibt es keinen ersichtlichen Grund.
Warum sollte ich mich schlecht fühlen, wenn ich dazu stehe, dass ich mir Hilfe hole und Hilfe annehme?
Ich erzähle das, weil ich davon überzeugt bin, dass sich viele gar nicht trauen diese Wahrheit auszusprechen. Zu groß ist vielleicht die Angst vor einem Stirnrunzeln, einem Naserümpfen oder einer Ablehnung.
Wir stigmatisieren auf diese Weise Menschen, die sich helfen lassen wollen!
Dennoch meinen einige, dass es seltsam, merkwürdig, höchst verdächtig ist, wenn man sich Hilfe holt.
Tatsächlich ist es doch eher andersherum.
Ich sehe es so:
Ich passe auf mich auf!
Ich bin achtsam mit mir!
Ich mag mich und gebe Acht auf mich und meinen Zustand!
Ich bin es mir selbst wert, dass ich mich um mich kümmere!
Ich möchte ein glückliches und zufriedenes Leben leben!
Dieses Leben steht einem zu, jedem von uns und manchmal schafft man das eben nicht alleine. Dann braucht man eben etwas Hilfe, eine Art Briefing.
Das Schreiben musste ich auch erst lernen. Konnte ich auch nicht sofort.
Auch das Laufen ging nicht sofort. Ich habe eine helfende Hand gebraucht.
Therapien sind dazu da, um Menschen zu helfen. Sie sollen uns eine Art Hilfestellung geben, wie wir ein glückliches, lebenswertes, zufriedenes Leben leben können, sowohl mit einer psychischen Erkrankung, als auch ohne.
Kurz zusammengefasst also:
1. Es ist absolut okay sich Hilfe zu holen, wenn wir Hilfe brauchen. Das gilt für alle Lebenslagen und jegliche Situationen.
Oder hat noch niemals einer von euch jemals um Hilfe gefragt, sei es auch nur beim Umzug?
Nach Hilfe fragen und Hilfe annehmen ist gut und erleichtert vieles.
2. Jeder soll ein glückliches, lebenswertes, zufriedenes Leben leben können. Das steht jedem zu und es ist alles gut und erlaubt, was uns dabei hilft, denn wir haben nur das eine Leben.
Lasst uns also leben:-)
Der Meinung bin ich auch, liebe Mia.
Ich danke dir🙏❤️