Ich begrüße euch ganz herzlich am heutigen Freitag in meinem Schreibatelier Mia:-)
Heute beginne ich mit meinem neuen Thema, welches auch wieder eine Reihe werden wird, aber es gehört zu den wichtigsten Elementen bei einer Geschichte.
Was ist das Wichtigste für eine gute Geschichte?
Natürlich die Story, aber wovon lebt die Story?–
Natürlich von den Figuren und diese müssen erschaffen werden:-)
Damit werden wir uns also heute auseinandersetzen und beginnen mit der Reihe:
Wie erschaffe ich Charaktere?
Voraussetzungen:
Die Grundidee deiner Geschichte sollte bereits stehen. Es muss nicht die gesamte Geschichte sein und du musst auch nicht jedes Detail im Kopf haben, aber die Grundmauern solltest du schon haben.
Bedeutet bspw. :
F. verliebt sich in M. Bevor F. allerdings mit M. zusammenkommen kann, muss F. noch einige Lebensaufgaben erfüllen und viele Hürden überwinden.
Anmerkung:
Eine Geschichte ist immer nur so glaubwürdig, wie die Charaktere die darin vorkommen. Wie soll der Leser wissen, was er von einer Figur erwarten, wenn du das nicht einmal selber weißt?
Es ist wie im richtigen Leben: Du musst dein Gegenüber erst kennen, bevor du dich richtig auf diese Person einlassen kannst.
Wenn deine Charaktere nicht ausgereift sind, dann werden sie früher oder später einfach streiken. Es klingt etwas seltsam, aber es entspricht der Wahrheit.
Bevor wir mit der freien Erschaffung von Charakteren beginnen, fangen wir heute mal klein an, für alle ambitionierten Schreiber, die noch nicht so viele Erfahrungen mit der Erschaffung von Charakteren haben.
1. Am Anfang war der Stereotyp:
Wir nehmen beispielsweise meine simple Plotidee vom Anfang dieses Beitrags und wählen den männlichen Part als Protagonisten. Der Stereotyp für unser Beispiel ist also vom Modell:
-netter Junge von nebenan
Natürlich kommen kreative Schreiberlinge auch ohne Stereotypen aus, aber für alle, die es eben noch nicht so gut können, ist das ein guter Weg um die Charakterentwicklung zu erlernen.
Stell dir vor du wärst ein Bildhauer. Würdest du eher versuchen aus einem gigantischen, quadratischen Klotz eine kleine Skulptur zu meißeln? Oder würdest du doch lieber einen Stein verwenden, der schon eine ähnliche Form und Größe hat wie das angestrebte Ziel?
Genau so ist es auch bei der Charaktererschaffung. Es ist viel einfacher für dich mit etwas anzufangen, das schon eine gewisse Ähnlichkeit mit dem gewünschten Resultat aufweist. So brauchst du nur noch die fehlenden Details ausarbeiten.
Wenn du das Grundgerüst der Figur nun hast:
-netter Junge von nebenan
Jetzt kannst du ein wenig mit der Feinarbeit beginnen und an deiner Figur basteln.
Eine Möglichkeit ist, dass du dir einen deiner Freunde, deine Geschwister, deinen Nachbarn oder dich selbst als „Ersatzteillager“ vorknöpfst. Nimm die Teile, die dir gefallen, und bau sie vorübergehend ein. Raus werfen, umbauen oder verfeinern kannst du sie später immer noch.
Überlege dir aber gut, wie nahe du dem Vorbild kommen willst, denn es könnte sein, dass sich andere Menschen, wie Freunde, in deiner Geschichte und in deiner Figur selbst erkennen. Das mag durchaus schmeichelhaft sein, aber es kann auch schädlich sein, denn vielleicht hast du dir die schlechten Gewohnheiten ausgesucht:-)
Eine andere Variante ist diese:
Du nimmst dir verschiedene Menschen als Vorbilder für deine Figur und pickst dir unterschiedliche Eigenschaften heraus, die du dann verrührst.
So senkst du auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand aus deinem Umfeld komplett in einer Figur wiederfinden kann.
Hierbei kannst du auch Eigenschaften zusammenbringen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Diese Mischungen sind gut, denn so schaffst du einen interessanten Charakter.
2. Alles wiederholt sich:
Wir sind ja immer noch bei der groben Form. Das heißt, am Ende wird sowieso etwas ganz Anderes dabei heraus kommen. Deshalb spricht nichts dagegen, wenn du zu Beginn einen Charakter nimmst, den es schon in einer anderen Geschichte gibt.
Diese Methode ist etwas schwieriger als die erste, denn du sollst deinen Charakter kennen lernen und hierbei verfallen wir schnell in das Muster, dass wir sehr dicht am Original bleiben möchten und keine eigenen Ideen mehr beisteuern. Auch hier sollte nämlich gemixt werden, sodass die bekannte Figur nur als Ausgang fungiert.
Ein Tipp hierzu:
Wenn es dir besonders schwer fällt dich vom Original zu lösen, dann kannst du hier mit dem Spiegeln arbeiten. Das heißt, dass du die bekannten und gängigsten Eigenschaften dieser Figur spiegelst, sie also ins genaue Gegenteil umwandelst.
Beispiel:
Dein Vorbildcharakter ist klein, aber sehr extrovertiert, dann kann du ihn zu einem großen, aber sehr schüchternen Typ machen.
DIE AUFGABE:
Im heutigen Fall ist das sehr leicht:-)
Entscheide dich für eine der Methoden und schreibe einen einzigen Satz, der den Stereotyp deines Charakters beschreibt.
Hiermit können wir in den nächsten Stunden einfach weitermachen;-)
Nächste Woche geht es dann weiter und ich würde mich freuen, wenn ihr dann auch wieder dabei seid:-)
Liebste Grüße und einen schönen Start ins Wochenende:-)