Ich begrüße euch ganz herzlich in meinem Schreibatelier Mia:-)
Hier geht es heute weiter mit der Reihe:
Wie erschaffe ich Charaktere?
Letzte Woche haben wir uns mit der Charakterskizze beschäftigt.
Ich habe euch zwei Varianten vorgeschlagen, wie wir am besten mit der Erschaffung eines Charakters beginnen.
Hierbei benutzt ihr zu Beginn erstmal entweder einen Stereotyp oder einen Charakter, den es schon gibt. Dieser dient uns als Schablone und Musterbeispiel und an dem schleifen wir nun etwas herum und erschaffen daraus eine eigene und individuelle Figur.
Wenn wir den Ausgangscharakter haben, geht es weiter mit dem Namen.
Unser Kind braucht einen Namen!!
Wie im wahren Leben ist auch hierbei einiges zu beachten.
Der Name deiner Figur gehört zu den ersten Dingen, die dein Leser über deine Figur erfährt. Der erste Eindruck zählt. Mitunter ist der Namen auch das häufigste Wort, welches in deiner Geschichte verwendet wird.
Der Name deiner Figur ist wichtig und sollte nicht unterschätzt werden. Wir sollten uns bewusst die Zeit nehmen, um über einen Namen nachzudenken.
Bei jedem Menschen erzeugen bestimmte Namen eine Assoziation. Jeder von uns hat eine eigene Lebensgeschichte, in welcher wir unterschiedlichen Menschen begegnet sind, die uns geprägt haben und an die wir uns positiv oder negativ erinnern. Das ist sehr individuell und lässt sich nicht beeinflussen. Das sollten wir stets im Hinterkopf behalten.
Nun ist es auch hier genauso, wie im realen Leben. Selbst, wenn deine Figur einen Namen hat, der deinem Leser erstmal so gar nicht passt, da er/sie negative Erinnerungen damit verbindet, so kann sich das während der Geschichte ändern, wie es sich auch im realen Leben ändern kann.
Das ist beruhigend zu wissen🙂
Wir sollten allgemeine Vorurteile bedenken, wenn wir einen Namen suchen. Diese gibt es und wird es immer geben.
Max Mustermann und Jane Doe:
Diese Namen sind uns bekannt, aber als Namen für deine Protagonisten eher nicht geeignet. Das ist natürlich selbsterklärend:-) Solange du keinen triftigen Grund hast, dass deine Figur so heißen soll, lass es einfach:-)
Ausgefallene Namen:
Wenn du Fantasy schreibst oder Science Fiction sind ausgefallene Namen, wie bspw. Aripidonia sicher okay, aber in einem Kriminalroman wirken solche Namen eher irritierend und dein Leser wird darüber stolpern.
Lang versus kurz:
Im wahren Leben werden längere Namen oft abgekürzt:
Maximilian wird zu Max
Loretta wird zu Lori…………
Beim Schreiben ist das nicht zwangsläufig so. Hierbei kannst du deinem Charakter auch einen Namen geben, der länger ist. Dein Leser wird aber auch hier vielleicht den Spitznamen im Kopf haben.
Wenn deine Figur zb. Viktoria heißt, kannst du daraus auch Szenen kreieren, die bewusst darauf hinweisen, dass es nur um diesen Namen geht und gehen soll:
Beispiel:
“Und wie heißt sie?”, fragte Anton.
“Sie heißt Viktoria und dass du sie bloß nicht Vicky nennst, das mag sie gar nicht. Sie wird fuchsteufelswild, wenn du Vicky zu ihr sagst.”
Am Bewährtesten sind zweisilbige Namen. Die sind leicht zu merken und auszusprechen:
Fabian, Loris, Nico, Jana, Lisa, Sophie…….
Das Ausland als Vorbild:
Ausländische Namen solltest du für deine Figur nur wählen, wenn es wirklich zur Geschichte gehört und zum Hintergrund deines Charakters passt.
Es gibt keinen
ersichtlichen Grund, warum dein Charakter, der bspw. in Berlin/ Deutschland geboren worden ist Bradley heißen sollte.
Ich würde dir raten um ausländische Namen eine Bogen zu machen, wenn sie nicht wirklich einen direkten Grund haben.
Namen und ihre Bedeutung:
Sicher ist das toll, wenn dein Protagonist einen Namen hat, der eine spezielle Bedeutung hat, aber deine Leser sind keine Onomastiker, also keine Namensforscher. Solange dein Protagonist also keinen Namen hat, bei dem dein Leser die Bedeutung sofort kennt, lasse es weg und mache dir darüber auch keine weiteren Gedanken.
Im Internet gibt es genügend Seiten, die sich mit Vornamen beschäftigen. Hier kann jeder schauen und sich inspirieren lassen. Letztlich erschaffst du ja auch einen neuen Charakter, also kannst du auch auf solchen Seiten für Babynamen herum surfen:-)
Ich wünsche euch viel Spaß dabei und hoffe, dass ich euch auch heute inspirieren konnte:-)
Nächste Woche geht es hier weiter in meinem Schreibatelier Mia und nun wünsche ich euch einen schönen Start ins Wochenende:-)