Montagslyriker 8: Gordon Mörike-Postapokalypse und die Memoiren an die alte Welt

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Die 8. Runde der Montagslyriker hat begonnen und auch heute stellen euch, mein werter Kollege Matthias Breimann und ich, einen neuen Montagslyriker vor.


Es wird eine spannende Woche, denn der heutige Teilnehmer ist nicht nur kreativ, sondern auch produktiv.
Wenn er nicht gerade Menschen vergrault, die an seiner Haustüre klingeln, dann schreibt er satirische Gesellschaftskritik und zwar in seiner Muttersprache, dem Sarkasmus:-)
Bei ihm paart sich Paranoia mit Perfektionismus und vom Ergebnis könnt ihr euch diese Woche selbst ein literarisches Bild machen.
Wir stellen euch sechs Werke des jungen Autors vor, also wird es definitiv nicht langweilig:-)
Seine Dämonen tragen einen Heiligenschein und trinken gerne Whisky und seine Protagonisten haben eine Vorliebe für Ketchup:-)
Heute könnt ihr euch ein Bild vom Autor selbst machen, sowie von seinen Büchern.
Wir stellen euch sechs seiner Bücher vor, auf welcher wir in dieser Woche näher eingehen werden, so dass es heute nur einen kleinen Leseeinblick in sein Werk gibt.
Freunde der Postapokalypse werden ihn lieben, aber der Worte sind nun genug gefallen und so möge er nun selbst zu Wort kommen.
Heute heißen wir ihn bei den Montagslyrikern willkommen:
Gordon Mörike

Gordon 3

1. Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte?
(Der Mensch, die Muse, das Unglück)

Wirklich nett, dass ihr die Formulierung Dämon verwendet, denn meine Dämonen trugen Heiligenscheine … na ja, zumindest wollten sie mir dies weismachen. So standen vor acht Jahren, an einem verkaterten Morgen zwei Herrschaften vor meiner Tür, die sich das Unrecht herausnahmen, mich zu ihrem Glauben konvertieren zu wollen.
Was sie nicht wussten, war, dass ich mein gesamtes Leben schon glaubte – ich glaubte an den einzig wahren Gott, nämlich mich selbst. Ich verstehe bis heute nicht, wieso, aber aus irgendeinem Grund waren sie weder daran interessiert, an mich zu glauben, noch wollten sie mir ihre Adressen geben, damit auch ich zukünftig einmal im Jahr vor ihrer Türe stehen kann, mit der unverschämten Intention etwas an ihrem Glauben ändern zu wollen. Fazit war, dass die zwei überaus grummelig von dannen zogen, während ich mit einem extra breiten Grinsen wieder ins Haus trat … doch plötzlich spürte ich, dass etwas anders war. Da war dieses Kribbeln in den Fingerspitzen sowie die aufkommende Idee, dass man doch eine satirische Gesellschaftskritik schreiben könnte.
Tja … und einige Zeit später hatte der junge Mann, der in seinem Leben nichts außer der göttlichen Komödie gelesen hatte, ein Buch niedergetippt. Und der Rest ist Geschichte.

2. Wer dich kennenlernen will muss wissen, dass du …
(Erzähl uns von deinen Macken, schlechten und guten Eigenschaften, von deinen dunklen Geheimnissen)

… Sarkasmus zu deiner Muttersprache machst, sobald es ernst wird. Dementsprechend fällt es mir nie leicht, meine guten und schlechten Eigenschaften sachlich aufzuzählen. Aber versuchen wir es.
Also … kennt ihr das, wenn in Serien die Ermittler eine nahezu leere und absolut unpersönliche Wohnung stürmen, von der anschließend gemutmaßt wird, dass sie einem Undercover-Cop gehören muss? Falls ja, kennt ihr nun meinen präferierten Lebensstil – so wenig Besitz wie möglich und nichts Persönliches. Mag daran liegen, dass ich paranoid bin, was ich jedoch zu den nützlichen Eigenschaften zählen würde, ganz im Gegensatz zu meinem Perfektionismus, der, wie ich immer wieder erkennen muss, nur den Schreibfluss hemmt.
Die Tatsache, dass ich gerade Probleme damit habe, weitere Eigenschaften zu finden, würde ich aber weniger diesem zuschreiben, als viel mehr dem Fakt, dass ich kein Freund der vielen Worte bin … und dennoch bin ich Schriftsteller. Ich weiß, wie paradox das ist. Aber egal … lasst uns mit etwas Positivem abschließen, etwa damit, dass ich Loyalität als das höchste Gut erachte, sage, was ich denke und weiß, wer ich bin.

 

3. Welche Götter verehrst du?
(Künstler, die dich prägten, die du gerne liest oder empfehlen möchtest.)

Erst Dämonen, jetzt Götter – ihr tragt ja ganz schön auf. Vermutlich sollte ich an dieser Stelle Dionysos, den Gott des Weines, der Freude und des Wahnsinns sagen, aber da Künstler gemeint sind, schwenke ich rüber zu John Milton (Paradise Lost), Dante Alighieri (Die göttliche Komödie), Shakespeare (Viel Lärm um nichts, Macbeth), Percy Bysshe Shelley (Alastor, oder Der Geist der Einsamkeit) und Edgar Allan Poe (Der Rabe), die meines Erachtens bis in die heutige Zeit einen Blick wert sind.

 

4. Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?
(Lesungen, Poetry-Slam, Veröffentlichen in Zeitschriften, Büchern, Internet usw.)

Ich habe aufgehört „Auf Wiedersehen“ zu sagen und nutze stattdessen „Kauf meine Bücher“ als Verabschiedung. Nein, natürlich nicht, aber dennoch steht fest, dass Mundpropaganda wohl noch die ehrlichste Form der Vermarktung sein dürfte. Ansonsten betreibe Werbung auf Social Media Seiten, mache hier und da mal bei Interviews mit, nutze Internetseiten, auf denen man Leseproben einstellen kann, Postkarten lasse ich auch gern mal irgendwo liegen, insbesondere in Bücherboxen, und selbst Onlinegames mussten schon als Werbeplattform herhalten. Letzten Endes ist und bleibt es aber ein ewiges Herumprobieren.

 

5. Und nun, zeige dich!
(Mit bis zu zehn charakteristischen Werken, die du uns vorstellen magst. Mit einem Bild von dir? )

Irgendwie klingt das anstößig … aber gut, ich gehe darauf ein, indem ich euch dreierlei Werke, die meiner Feder entstammen, präsentiere.

Da hätten wir zum einen meine dystopische Buchreihe „Ashwood“, die ich allen Freunden der Postapokalypse ans Herz legen würde.
Und darum geht’s:
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Hätte man diese Sekunde in einer Momentaufnahme festgehalten, so wäre lediglich eine glückliche und normale Familie zu sehen gewesen, die gemeinsam feiernd das neue Jahrhundert begrüßt.
Waren wir in jenem Moment glücklich? – Definitiv.
Fühlten wir uns wie eine Familie? – Ohne jeden Zweifel.
Doch waren wir normal? – Tja, nichts könnte wohl weniger der Wahrheit entsprechen.

172 Jahre nachdem die Welt zur Hölle gefahren ist, führt uns unsere Reise ins Memento Mori Hotel, ein Etablissement, dessen Ruf so zweifelhaft ist wie die Moral von seinen Besitzern zu sein scheint. Doch wer entscheidet, was richtig und was falsch ist, in einer Gesellschaft, in der längst die klaren Grenzen von Gut und Böse verschwommen sind?
Eine Geschichte über Familie, Freundschaft, Moral, Menschlichkeit, Sünde, Reue, Anstand, Schuld, Eskapismus und … Ketchup.
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Mit jeder vergangenen Minute wird die Insel in der Ferne etwas größer, ebenso wie die Anspannung von Everett. Er hat noch immer die natürliche Nervosität inne, die einen vor einem möglichen Kampf überkommt, wohingegen Ashwoods Gedanken überall sind, nur nicht bei den möglichen Gefahren von Black Isle. Er war mit Gewalt und Mord aufgewachsen, hatte sie mit Mitte dreißig perfektioniert und nun, fast zwei Jahrhunderte später, waren sie reine Routine für ihn.
Sie waren wie ein Bedürfnis, welchem er gelegentlich nachkommen musste … Wie ein Verlangen, dem seit langem nur noch schuldige Menschen zum Opfer fielen.
„Eine Frage hätte ich. Du hast mir gestern von deinem Vater und deinem ersten Mord erzählt. Wo war deine Mutter denn bei dem Ganzen? Störte es sie nicht, dass dein alter Herr solch einen Weg für dein Leben wählte?“
Ashwood schaut mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck flüchtig zu Everett, bevor sein Blick wieder in die Richtung des Horizonts wandert. „Ich weiß nicht, welchen Weg sie für mich gewollt hätte. Ich habe sie nie kennenlernen können. Sie starb bei meiner Geburt.“
„Das ist übel.“
„Das ist es. Nicht minder übel war jedoch, wie stolz mein Vater stets von meiner Geburt erzählte, wenn er getrunken hatte. Er meinte, dass seine ersten Worte mir gegenüber lauteten ‘Keine Minute auf der Welt und schon ein Killer. Das ist mein Sohn.‘“
„Oh Mann. Tut mir leid, dass ich gefragt habe“, sagt Everett verlegen.
„Kein Problem … Ist alles schon eine Ewigkeit her“, entgegnet Ashwood emotionslos.
Betrachtete Ashwood sein Leben rückwirkend, so kam es ihm vor, als hätte er die erste Hälfte von diesem nicht bewusst gelebt. Als wäre er in einer Art Trance der Gleichgültigkeit gefangen gewesen, die jegliches Handeln automatisierte und ein Hinterfragen unmöglich machte. Dass erst dreißig Jahre des Wahnsinns und eine Frau von Nöten waren, um ihn dauerhaft aus diesem Zustand zu erretten, verwunderte ihn bis heute.

 
Für all die Leser hingegen, die sich schon mal gefragt haben, ob Parallelwelten existieren, kann ich mein neuestes Werk „Die Memoiren des Dorran Galloway“ empfehlen. Darin geht’s um:
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Glaubst du an Paralleluniversen? Daran, dass du noch unzählige weitere Male existierst? Bist du dir sicher, dass du noch immer auf derselben Welt lebst, in der du auch geboren wurdest – dass du nie einen Blick in ein anderes Universum geworfen hast?
Die Menschen, die Dorran Galloway und seine Cousine Eileen interviewen, tun es nämlich nicht. Sie glauben, bereits die Schwelle in eine andere Welt überschritten zu haben. Bei manch einem war es ein Kurztrip und bei anderen wird es eine Reise ohne Wiederkehr. Doch was ist dran an ihren unglaublichen Geschichten? Gibt es eine logische Erklärung für sie oder existiert noch so viel mehr zwischen Himmel und Erde, als wir je für möglich gehalten hätten?

Eine vorlaute Geschichte über das Multiversum, einen gefallenen Bestseller-Autor, die Suche nach der Wahrheit, einen Serienkiller mit einem Händchen für Geistergeschichten, jede Menge Angel Faces und nicht zu vergessen … blähende Zwerge.

Bereit, die Welt mit anderen Augen zu sehen?

BÜCHER:

Ashwood: Die Reihe- Staffel 1

Gordon 2

Gordon 6

Gordon 5

Staffel 2

Gordon 7

Die Memoiren des Dorran Galloway

Gordon 1

Grimoire der Schuld

Gordon 4

5 Gedanken zu „Montagslyriker 8: Gordon Mörike-Postapokalypse und die Memoiren an die alte Welt

  1. Vor allem habt ihr mit Gordon einen sehr
    fleißigen Autoren gefunden. Ca. 6 Bücher, tolle Leistung!
    Sie haben es aber auch in sich; Parlelluniversum, Serienkiller,
    Ketchuup und blähende Zwerge. Da muss man erstmal als Leser
    den Mut haben, sich darauf einzulassen (lach).
    Viel Erfolg und weiterhin zahlreiche neue irdische wie
    überirdische Einfälle dem Autoren.

  2. Am liebsten würde ich gleich alle diese Bücher nacheinander lesen …
    Respekt und viel Erfolg bei weiteren spannenden Büchern.

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