Montagslyriker 10: Alexander_”Ich bin die Liebe”

Der Montag ist wieder da und damit stehen auch die Montagslyriker wieder auf dem Plan. Mein werter Kollege Matthias Breimann und ich sind bereit für den Abend und damit kann die Show beginnen. 

Heute haben wir einen großartigen Schreiber für euch, der durch Schmerz, Tod, Trauer den Weg zum Schreiben fand. Nicht selten, dass auch dunkle Zeiten einen schönen Effekt haben. Was nicht heißen soll, dass traurige Tage was Gutes sind. Aber manchmal erwecken sie etwas in uns und verändern die Richtung, in die wir gehen. 

Er sieht sich selbst als hoffnungsloser Romantiker im Schreiben und als rational in vielen Belangen des Lebens. Persönlich kenne ich das nur zu gut und finde mich darin wieder. Wie auch in seiner Einstellung: “In der Ruhe liegt die Kraft”. Ja, wo denn auch sonst?:) Und als hoffnungslos-romantischer Schreiber schreibt er natürlich hauptsächlich über die Liebe. Und die ist bekanntlich das, was wir uns alle sehnlichst wünschen. Wenn sich der eine oder andere diese Tatsache auch nicht immer ehrlich eingestehen möchte;) Und er schreibt nicht nur über die Liebe, wir können seine wunderbare Telefonstimme auch in seinem Podcast hören. Auch ein Hörbuch gibt es von ihm, dass ihr streamen und downloaden könnt. Der Titel: “Ich bin die Liebe”. Schöner könnte ein Titel gar nicht sein. Und ihr wisst, was das heißt! Streamen und Downloaden und zwar jetzt! 

Und nun lassen wir unseren Montagshelden selbst zu Wort kommen!

Herzlich willkommen bei den Montagslyrikern:

Alexander Poetry

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  1. Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte?

Ich war 16 oder 17 und der Tod meines Großvaters, bei dem ich jeden Sommer verbringen durfte, brach herein. Ein bisschen unverhofft und so auch der Schmerz für meine Großmutter, Mutter und für mich selbst. Ich weiß nicht mehr genau wie das Schreiben begann, aber ich weiß, diese Situation war sicherlich der Auslöser und so wurden Gedichte meine neuen Lebensbegleiter. Sei es aus dem Unterbewusstsein den Schmerz, die Trauer, die Zerrissenheit und all die anderen Geschehnisse, die einen jungen schwulen Mann so durch den Kopf spinnen, aufzuschreiben.

 

  1. Wer dich kennenlernen will, muss wissen, dass du …

… die Ruhe vor dem Sturm bin.

In der Ruhe liegt die Kraft. Ich tanke aus Ruhe die Gedanken. Ja und sie bringen mich auch manchmal ins Wanken. Aber nicht zu oft. Um mich aus der Ruhe zu bringen, braucht es schon ein bisschen mehr. Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker im Schreiben und so rational in vielen Belangen des Lebens.

 

  1. Welche Götter verehrst du?

Ich schaue beim Schreiben nicht nach rechts oder links. Da mache ich eher mein Ding. Ich setze meine Gedanken durch das Schreiben an die Luft, um einfach zu spüren, was gerade los ist. Nicht nur mit mir selbst, sondern auch um mich herum. Es sind schöne Wörter, die mich prägen, denen ich tagtäglich begegne und den Weg ebene, um die kleinen Wortgeschichten zum Leben zu erwecken.

 

  1. Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?

Mir wurde mit circa 21 Jahren ein Buch angeboten, habe es jedoch wegen der Selbstbeteiligung damals ausschlagen müssen. Mein erstes Gedicht „abgestecktes Reich“ wurde 2008 im „Jahrbuch für das neue Gedicht“ veröffentlicht. Das war für lange Zeit die erste und die letzte Veröffentlichung.

Bis man mir immer wieder sagte, dass ich eine schöne Telefonstimme hätte und meine Gedichte doch sprechen sollte. So schuf ich einen Podcast, probierte mich aus und erfand meinen Künstlernamen „Alexander Poetry“.

Das Ganze habe ich, mit Hilfe von meinem Freund, noch auf eine professionellere Ebene gehoben und alles im Studio nochmal eingesprochen. Seit diesem Frühling gibt es das erste Hörbuch mit 16 Gedichten zum Streamen und Downloaden:

„Ich bin die Liebe“.

Ich veröffentliche mittlerweile Sprüche, Gedanken und Zitate auf meinen Social Media Accounts. Meine Gedichte kann man auf meinem „Liebe Blog“ lesen, liken und kommentieren. Ich arbeite derzeit an einem Buch – natürlich in Kombination mit einem weiteren Hörbuch. Das braucht Zeit, denn auch hier habe ich gewisse Vorstellungen, die sich ohne fremde Hilfe nicht verwirklichen lassen.

Der Poetry Shop

Der Liebe Blog

Alex Facebook

 

ALEXANDER POETRY-TEXTE:

 

Abgestecktes Reich (2008)

 

Du kannst mich nicht hören

mich nicht sehen

 

Ich bin um dich herum

verstummt

 

Du kannst mich nicht fühlen

mich nicht begehren

 

Die Welt

nicht deine

 

So nah

ich deinen Atem spür

so weit

wenn ich dich berühr

 

Von Angesicht zu Angesicht

keine Reaktion von dir

 

Unscheinbare Bewegungen

im Geist verbleiben

 

Mir das Weiterleben

erschweren

 

 

 

Langeweile (2020)

 

Zappen ist nicht so mein Ding

DVDs sind doch schon lange nicht mehr in

Politik Talk ist doch immer dasselbe

reden und reden, kommen vom Regen in die Traufe

 

Ich nenne es Verblödungs-TV

Ja ja – Adam und Eva nackt auf einer Insel anschauen

ne ne – da ist mir meine Zeit zu schade

Ich stell mir erstmal mein Sofa gerade

 

Nach lesen steht mir heute auch nicht der Sinn

da lieg ich nun auf meinem kuschligen Ding

nen Podcast auf Apple wählen

wow, Gedichte kann man nun auch hören

 

Ich bin die Liebe

Ja ja, Liebe, Triebe, Heiterkeit

mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid

Oh, ein Podcast über Zähne ist auch dabei

 

Irgendwie ist das alles heute nicht meins

ok Netflix – mal sehen was da heute so erscheint

so ein richtiger Klassiker wäre geil

mit Chips, M&M´s und Popcorn Dreierlei

 

Uhhh wenn Sylvester mal wieder

„Adrian“ schreit

und Tom Cruise als Jerry McGuire

“Du vervollständigst mich” – säuselt

und Rene Zellweger fast dabei weint

 

Es wird eine lange Nacht

ich mich nicht entscheiden kann

Wer setzt wen Schachmatt

oder doch Bud Spencer – „Buddy haut den Lucas“

 

Mal so richtig gruseln

bei Dracula ich mich ja eher vor Lachen kugel

“ES” hat’s da bei mir schon leichter

eine Clown Maske wiegt so schwer wie 13 böse Geister

Uhhh eine spanische Telenovela

ok – es sind eher die hübschen Schauspieler

als der Inhalt und das Thema

ab und an braucht man das fürs Langweile-Schema

 

Jetzt wird es aber Zeit

es ist doch schon halb eins

was zum Einschlafen ist doch nett

dann doch Politik und ab ins Bett

 

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