Interview: MAX LÄNGLER im Gespräch: Zwischen sanfter Alltagsstimme und kraftvollem Growlen – Die musikalische Reise von Alexis in Texas

VollcoreN stürmte Mainz am 27. Oktober 2023! Ein Event präsentiert von Support Your Local Bands. Wir hatten die Ehre, Max Längler von ALEXIS IN TEXAS an diesem Abend zu interviewen.

Max erzählt uns von der spannenden Diskrepanz zwischen seiner sanften Alltagsstimme und dem kraftvollen Growlen auf der Bühne. Das Interview beleuchtet seine musikalische Entwicklung, von einer Coverband zu Emo-Musik bis hin zum schrittweisen Übergang zum Shouten.

Es ist ein Blick hinter die Kulissen seiner musikalischen Reise und der Zusammenarbeit mit Support Your Local Bands.

Seid bereit für Hintergrundgeschichten rund um Max Längler und Alexis in Texas.

 

Bild: Kevin Richter

 

Hi Max, ganz seltsam dich gerade so zu hören. Fernab der Bühne, wo das Growlen, Shouten und Screamen dein Ding ist, hast du eine ganz sanfte, weiche Stimme. Kannst du das einfach so switchen? 

Ich habe einiges an Übung darin. Man muss sich umstellen und eben auch anpassen. Vor allem, wenn man keine Erfahrung mit der Sache hat, nimmt man es auch mal in den Alltag auf, was viel Druck erzeugt und nicht sonderlich gut für die Stimmbänder ist. Es ist also Übungssache. 

 

Hast du Stimm- oder Sprechtraining oder hattest du das mal, um das Schreien und Sprechen und den Umgang damit zu lernen? 

Nein, das war bei mir tatsächlich Learning by Doing und das kam auch alles erst mit der Zeit. Ich mache immerhin schon seit 16 Jahren Musik. Ursprünglich war ich Bassist. Irgendwann hatten wir dann aber plötzlich drei Gitarristen in der Band. Dann habe ich den Bass abgegeben an einen Gitarristen und mich am Gesang versucht. Zunächst aber nur ganz normal. Wir hatten damals so eine witzige Coverband, mit der wir sowas wie AC/DC gecovert haben. Mit Geschrei-Musik konnte ich damals noch gar nichts anfangen. 

 

Wie kann das sein? 

Ich war eben so ein richtiger Punk. Hatte sogar einen Iro. Da war ich so 15. Und irgendwann lernte ich meine damalige Freundin kennen. Die war ziemlich aktiv in der Emo-Szene. Mit der habe ich dann immer ihre Musik gehört und es fing wirklich an mir zu gefallen. Dann habe ich das bei unseren Proben in die Songs eingebaut und fand das echt gut, bis ich dann komplett aufs Shouten umgestiegen bin. 

 

Zu AC/DC passt sowas ja. Wie fanden das deine Bandkollegen? 

Gar nicht so schlecht. Aber es hat eben nicht zu allen Covern gepasst. Also haben wir uns dann gedacht: Hey, lasst uns mal nur Metal machen. Dann fing ich eben an, permanent zu shouten. Allerdings war ich da ziemlich übermütig. Ich war ehrlich gesagt durchgehend heiser. Was nicht mal das Problem war. Ich habe mir aber Gedanken darüber gemacht, ob ich mir damit schaden könnte. Das wollte ich natürlich nicht. Aber dann wurde es Step by Step besser, weil ich ganz langsam lernte, wie ich meine Stimme und meinen Körper kontrollieren kann. Also ganz oldschool, einfach probieren und lernen. Und so bin ich zu dem Stand gelangt, auf dem ich heute bin. 

 

Spannende Geschichte. Danke für die Hintergründe. Und kommen wir jetzt mal bei dieser Gelegenheit zu den Hintergründen des heutigen Abends. Wie seid ihr heute Abend hier in Mainz beim VollcoreN von Support Your Local Bands gelandet? 

Uns gibt es schon eine Weile. Zwar nicht in der heutigen Besetzung, aber die Band Alexis in Texas gibt es seit 2010. Zwischendrin waren wir eine Weile auch mal von der Bildfläche verschwunden, weil es einige Umbesetzungen und Wechsel gab. Da haben wir uns knapp fünf Jahre eher im Hintergrund aufgehalten. Irgendwann wollten wir dann wieder mehr in den Fokus, also hab ich versucht in der Szene wieder Fuß zu fassen und an alte Kontakte anzuknüpfen. Das Problem war, dass sie Szene ziemlich schnelllebig ist. Vieles hatte sich verändert. Aber wie es der Zufall so will, bin ich bei Facebook dann auf Support Your Local Bands gestoßen. Es ging zunächst mal darum, wer uns ein CD-Cover entwerfen kann. Damals war die SYLB noch nicht so groß, wie sie heute ist, also bin ich einfach auf den Henning zu und habe ihn gefragt, ob er Leute zwecks einem Artwork kennt. Und seit diesem Tag bin ich mit Henning in Kontakt geblieben. Man kann heute sagen, dass wir mittlerweile gute Freunde geworden sind. Als er dann eben irgendwann später meinte, er startet eine Konzertreihe, hat er uns gefragt, ob wir Bock hätten dabei zu sein und jetzt sind wir hier.

 

Euren letzten Gig hattet ihr in Österreich? Willst du uns mal dazu was erzählen, wie es dazu kam? 

Ja, das ist eine lustige Geschichte. In unserer alten Besetzung hatten wir 2012 ein Musikvideo released. Zu dieser Zeit war das noch absolut neu. Keine lokale Band hatte damals Musikvideos und wenn, dann war das ziemlich weird. Unser Video war für die damaligen Verhältnisse schon ziemlich professionell. Es hat, wie auch immer das passiert ist, 450.000 Klicks. Das ist der heutige Stand. Wenn ich es mir jetzt anschauen, dann kann man schon ein wenig von Fremdschämen sprechen, aber es ist durch die Decke gegangen.  Daraufhin kam ein Pärchen auf uns zu, die ein Restaurant auf einer Alm haben. Die sind extrem Metal-begeistert und die haben uns wirklich gefeiert und unseren Werdegang auch nach Reunion verfolgt. So kam das, dass sie uns eben gefragt haben, ob wir mal nach Österreich kommen wollen. Das war im letzten Jahr und in diesem Jahr haben sie uns erneut zu sich eingeladen. 

 

Wie geht es in diesem Jahr weiter bei euch? Was steht noch an?

Am 18. November spielen wir bei einem Charity-Event. Der Verein nennt sich Heart and Heavy. Die gibt es schon einige Jahre. Das ist ein Kinderarzt, der jedes Jahr das Rock meets Benefiz veranstaltet. Das ist zu Gunsten von krebskranken Kindern. Da sind wir gerne dabei, auch wenn wir an diesem Abend wahrscheinlich die härteste Band dort sein werden. Das wird zwar alles härtere Musik sein, aber nicht wie bei uns mit Growls und Co. Also gerne vorbeikommen. 

 

 

Danke Max. 

 

 

 

Soundcheck: Alexis in Texas

 

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ALEXIS IN TEXAS sind:

Tobias Zimmer – Vocals

Nick Welsch – Guitar

Max Längler – Shouts

Philipp Günder – Drums

Sebastian Frei – Guitar

Jens Müller – Bass

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