Montagslyriker 7: Zwischen den Zeilen der Feder

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Hallo an euch!
Unsere Reise durch die Welt der Künste geht weiter:-)
Wir sind mittendrin in der siebten Runde der Montagslyriker und heute gibt es wieder Poesie und das geschriebene Wort.
Auch heute dürfen wir wieder Versen, Zeilen und Buchstabengebilden lauschen, die ihre Spuren hinterlassen werden.
Mein werter Kollege Matthias Breimann und ich stehen bereit und unser heutiger Held des Montags hat uns Worte und Inspiration mitgebracht und nimmt uns mit auf seine Reise durch seine lyrische Welt.
Der Weltschmerz führt seine Schreibhand, die seine tiefsten Geheimnisse zwischen den Zeilen der Feder offenbart, sichtbar für alle, die für das Wahrhaftige empfänglich sind.
Er inspiriert und will hinterlassen, will im Gedächtnis bleiben und schreibt sich ins Gedächtnis der Menschen, um dort zu verweilen.
Heute gibt er Gedanken wieder, die Impulse sein sollen, richtungsweisend, inspirierend, motivierend, wegführend. Er verteilt sie wie Sticker und Smileys, die erinnern sollen.
Er hat Kurzes und Langes mitgebracht und viel Tiefgang und harmonischen Klang.
Und nun lassen wir ihn zu Wort kommen, denn er hat sie extra nur für uns und euch mitgebracht.
Der heutige Abend gehört:
Jay d. Berry

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1. Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte?
Saudade. Das portugiesische Wort/ Gefühl für den Weltschmerz. Etwas abstraktes schönes, welches sichtbar ist und so nah, dass man es berühren möchte, doch wenn man es greift, fasst man hindurch. Ein wunderbares und trauriges Gefühl zugleich, dass auf vieles aus dem Alltag zu projezieren ist. Ein bisschen wie das berühmte Werk von Michaelangelo, dass die sixtinische Kapelle ziert, wo die zwei Hände nacheinander greifen, aber sich nicht berühren. Vieles reflektiere ich aus der Gesellschaft oder aus eigenen Beobachtungen und Erfahrungen und muss es niederschreiben um mich zu entlasten.

2. Wer dich kennenlernen will muss wissen, dass du …
Humor ist eines meiner Stärken und das, was viele Menschen in meinem Umfeld zu schätzen wissen. Mir wird oft nachgesagt, dass ich einen großen Unterhaltungsfaktor habe und eigentlich “auf die Bühne” gehöre. Dazu helfe ich oft Menschen, die nicht wissen in welche Richtung sie laufen sollen oder vor einer Entscheidung stehen, weiter zu denken und zeige ihnen, dass ihre Lage nicht aussichtslos ist. Motivation und Inspiration sind Attribute, die ich gerne in der Welt verteile wie kleine Sticker. Darum geht es für mich. Etwas zu erschaffen und zu hinterlassen. Bleib im Gedächtnis der Menschen, in dem du Ihnen einen Impuls gibst ihr Leben weitreichend zu verändern, sei es bloß durch einen Gedanken.
Ich kann sehr stur sein und lasse mich oft durch Kleinigkeiten ablenken. Mir fällt es manchmal oder eher oft schwer bei einer Sache zu bleiben und nicht von einem Vogel am Fenster oder einem Gespräch, dass ich auf einer Wiese höre, ablenken zu lassen.
Meine Geheimnisse liegen offen präsentiert zwischen den Zeilen meiner Feder und sind für die sichtbar, die für das Wahrhaftige empfänglich sind.

3. Welche Götter verehrst du?
Ich muss gestehen, dass die Einflüsse von außen selten durch bekannte Personen kommen, sondern eher durch Gespräche (mit Fremden), Gerüche, Stimmen, Silhouetten, Reisen, Tanz, Musik, Filme, Natur, Meer, Meditation. So ziemlich alles kann mich inspirieren. Auch Bücher lese ich kaum, da mich nach den ersten fünf Seiten das Buch meist langweilt und es so vorausschauend geschrieben ist, dass ich das Ende bereits erahnen kann. Die wenigen Bücher die ich tatsächlich zu Ende lese, sind hauptsächlich vom Autor Paolo Coelho. “Der Zahir” hat meine Perspektive erweitert und mir geholfen ein wenig klarer zu sehen. Selten gibt es Bücher, die mich von Seite eins mitnehmen und zum Ende auch nicht wieder loslassen. Ich lese auch nicht ein Buch in einer Woche. Jede Seite will ich aufsaugen, darüber nachdenken, es verarbeiten, anwenden. Wie eine Pflanze, die langsam wächst. Die Zeilen sind der Samen, doch kann er nicht gedeihen ohne die Wässerung meiner Gedanken und das Licht meiner Überzeugung.

4. Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?
Ich muss sagen, dass ich hauptsächlich auf Instagram aktiv bin. Weder Lesungen, noch Slams (würde ich aber gerne mal machen), aber ich wurde in zwei Poesie Kollektionen gefeatured. Allerdings mit meinem englischsprachigen Account “lyricalpainting” bei dem ich englische Poesie im Wechsel mit Fotografie poste.
5. Und nun, zeige dich!

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unsere anatomie als wachs gewählt
starren uns an, starr und hart,
regungslos da, zwischen wunder und saat
unsere blicke inmitten harter schalen, harter kerne
brücken, die in der hitze hängen,
wie in der himmelsdecke sterne
kämpfen an gegen die ferne
hoffen auf brände, die uns retten,
zartschmelzende wärme
mein paraffin wird weich,
denn mein herz wird heiß
so deins meins geleit
mit jedem augenblick, verformt sich die starre zur möglichkeit
bald sind wir in sekunden liebestrunken und unendlich reich
schon die lenden verbogen, bald ist es soweit
die arme neigen schon zu boden, mein fluss ist der zur seligkeit
die uhr schlägt nacht, die erste berührung,
nach sehnsucht gewacht, doch jetzt lass sie gehen
und wenn die kühle finsternis sich auf uns legt
sind wir nicht schön, doch vereint,
haben kurz gelebt um jetzt eins zu sein
und der tod ist süß
denn ich bin gewählt mit dir zu weilen

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habe mich um die stille um mich herum gesorgt
wusste mit der zeit, ist das, was ich brauch
nur einen gedanken entfernt und hab in mich gehorcht
und fand einen rotton in meiner brust
kurzerhand fand ich dich und habs gewusst
waren die perfekte gleichung
so schwerelos, lösten wir uns auf
wenn wir uns gegenüberstehen
die geeignetste lösung
mit dem regen hoch, wasserleiter hoch hinauf
einen kurzen moment berührten
reagierten wir chemisch
verschmelzten ästhetisch,
ich weiß dieses leben gibts eh nicht
aber warum reagierten wir magnetisch
als wäre unsere verschmelzung bestimmung
herzen haben sehnsucht, selbst millimeter nicht dicht und
während der geruch von sonnenstrahlen auf der straße glänzt
und du nur sehen kannst im moment, wo wir liebten,
blieben wir ehemals erblindete für immer

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2 Gedanken zu „Montagslyriker 7: Zwischen den Zeilen der Feder

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