Indeatherence: Aus den Schatten erheben sie sich mit brachialem Melodic Death Metal! (Album-Review by MARCUS)

Bäm! Leipzig rockt mit INDEATHERENCE, einer kraftvollen Allianz aus sechs erfahrenen Persönlichkeiten. Diese Formation weiß, wie man Melodic Death Metal auf ein neues Level hebt, und zwar mit dem vollen Spektrum von IN FLAMES-inspirierten Melodien bis hin zu den progressiven Beats von SOILWORK und AS I LAY DYING. Und haltet euch fest, zwei aggressive Stimmen geben dem Ganzen noch den letzten Kick – ARCH ENEMY Vibes pur!

Am 27. Oktober brachte die Band ihr neues Album And from the Shadow They Shall Rise  auf den Markt. Unser erfahrener Musikexperte Marcus von den Montagslyrikern hat sich intensiv mit diesem Werk auseinandergesetzt, um euch eine umfassende Review zu präsentieren.

In seiner Review führt Marcus durch die einzelnen Tracks, hebt besondere Momente hervor und teilt seine Einschätzung zur kreativen Vielfalt und handwerklichen Finesse der Band. 

Erfahrt, warum “And from the Shadow They Shall Rise ” nicht nur ein Album, sondern ein beeindruckendes musikalisches Erlebnis ist, das Metal-Fans keinesfalls verpassen sollten.

 

 

And from the Shadow They Shall Rise

Review by Marcus

 

INDEATHERENCE: And from the Shadows they shall rise

Die in Leipzig 2020 gegründete Band kommt mit ihrem brandneuen, in Eigenproduktion gezimmerten Debütalbum „And from the Shadows they shall rise“ aus den Schatten geflogen, um die Musikwelt mit ihrem klar im Melodic Death Metal verorteten Sound zu erobern,

Das haben die sechs Musiker Alexandra Schaedler und Christian Litzba (jeweils Vocals), Daniel Korzin (Rhythmusgitarre), Stefan Korb (Leadgitarre), Thomas Pangert (Bassgitarre) und Tom Zwinscher (Schlagzeug) auch sehr überzeugend in Angriff genommen.

Mit mystisch angehauchten Tastenklängen des Intros Rise End Shine werde ich stimmungsvoll an die Grenzen der Schattenwelt geführt, wohl bereits ahnend, dass der Sturm jenseits dieser beseelten Ruhe auf mich wartet.

Und so knallt direkt im Anschluss bretthartes Gitarrenriffing auf die geneigten Gehörgänge und zementieren wahre Freude in ebendiesen.

Punktgenaues Timing und ordentlichen Schub bringt der Schlagwerker Zwinscher auf das Tablett und mit dem ersten vollwertigen Opener Roll the Dice sind nicht nur die Würfel gefallen, sondern folgerichtig auch das Stillhalten.

Das Tempo des Songs drückt ungemein und gibt auch für die kommenden Songs die Richtung vor. Nicht weniger energisch und nachhaltig ballert die Band mit 180 Degrees, Riffs at the Lake und Scars ein. Insgesamt wird in einer Tour durch das Album das Gaspedal durchgedrückt. Ein klares Statement.

Das vorgenannte Scars und die nachfolgenden zwei Songs Decay und Godspeed stelle ich als Referenzkompositionen für das gesamte Album in den Vordergrund. Aus diesen Stücken lässt sich die herausragende Dynamik, Tempi-Wechsel, das Zusammenspiel aller Instrumente, die kompositorischen Fähigkeiten und die gesangliche Wucht zusammenfassen.

Apropos Gesangsleistung. Mit Alexandra Schaedler und Christian Litzba röcheln, gurgeln und growlen zwei Fronter um die vermeintliche Wette und sie gewinnen beide den Jackpot. Man muss vielleicht selbst mal in diesem extremstimmlichen Bereich unterwegs gewesen sein, um zu ermessen, welche Arbeit und Training dahinter stecken. Natürlich fallen bei der Sängerin sofort die szeneüblichen Namen als Vergleich. Arch Enemys Angelas Gossow oder Frau White-Gluz, Britta Görtz von Hiraes oder auch Sabina Claasen von Holy Moses. Alles Meisterinnen ihres Fachs und die Liste ist dahingehend sicher nicht abschließend. Nun ja, herzlich willkommen in diesem Kreis, Frau Schaedler. Und die Symbiose mit dem gleichermaßen bärenstarken Gesangskollegen Litzba ist herausragend.

Alle typischen Trademarks des Melodic Death Metal sind künstlerisch und kompositorisch grandios umgesetzt und machen Spaß. Die Leagitarre von Stefan Korb zaubert am Fließband Melodiebögen in den Äther (z.B. das Solo in Scars) und rahmt das heftige Rhythmusfundament mit einer hochprofessionellen Leichtigkeit ein. Ein kleines Manko an dieser Stelle erwähnt, ist die Basslinie, die in der Produktion doch sehr in den Hintergrund gerückt ist. Auch insgesamt hätte der Gesamtsound etwas wuchtiger ausfallen dürfen, Manchmal wirkt er ein wenig trocken und komprimiert. Aber das ist Jammern ohne Grund und der Genusssucht geschuldet. Für eine Eigenproduktion ist es am Ende des Tages nur vollendet.

Die letzten drei Songs des Albums As the Heavens Slept, Hymns of the Fallen und Lucid Dreams werden von dem 2:37 Minuten Interludium Run End Gone eingeleitet. Die Intension, einen Punkt zu setzen und dem Zuhörer einen Moment des Innehaltens und Verschnaufens zu gönnen, ist aller Ehren wert. Aber nach dem zuvor veranstalteten Feuerwerk ist die instrumentale Umsetzung eher der Low Budget Tool-Wimmelkiste zuzuordnen. Das wäre es dann aber auch schlussendlich mit dem Fischen im Trüben. Und danach wird aber sofort wieder der Headbanger – Stuhlkreis zurechtgerückt und das selige Grinsen kehrt auf das Gesicht zurück.

Es ist schon bemerkenswert, mit welcher tighten Finesse die noch junge Bandkonstellation ihre Musik zelebriert und es bleibt nur festzustellen, dass sie ihr musikalisches Handwerk ohne Ausnahme beherrschen.

Und als wunderbares Fazit kann man durchaus bescheinigen, dass in dem übervollen Topf des Genres (In Flames, Dark Tranquillity, As i Lay Dying, Hiraes und so weiter) durchaus ein Platz ist, in dem INDEATHERENCE ihren Weg erfolgreich gehen können. Der Melodic Death Metal wird nicht mehr neu erfunden werden. Bereichern kann man ihn mit diesem Album definitiv. Up the Irons!

 

 

 

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