Hallo an euch:-)
Am Montag haben die Montagslyriker euch den Autor Tobias W. Krampitz vorgestellt und sein Buch: Die Bürde des Zerfalls
Montagslyriker 8: Tobias W. Krampitz_wo die Dunkelheit sich einnistet und Wortbilder erschafft
Mein werter Kollege Matthias Breimann hatte am Dienstag bereits auf seinem Blog seine Rezension vorgestellt
Buchrezension# 71 – Die Bürde des Zerfalls
ALLGEMEIN:
Dateigröße : 2696 KB
Sprache: Deutsch
Seitenzahl der Print-Ausgabe : 326 Seiten
Verlag: BOD Verlag
Erscheinung: Juni 2020
INHALT:
Die Liebe von Danja und Boris nimmt ein rasches Ende, als sein Vater diese herausfindet und er steckt seinen Sohn in die Todeswache.
Ein mysteriöser Mörder schürt Angst und Schrecken in Ghulwald und ausgerechnet der Neuling wird in die freien Baronien entsandt, um allem ein Ende zu machen. Der Landstrich wird von Vampirbaronen regiert und wer wäre da besser als Weggefährte geeignet, als ein Vampir, der auf den Namen Festus hört?
Beide ziehen in die dunklen Gegenden und suchen den barbarischen Mörder, der sich recht schnell, als Spinnenwesen entpuppt.
Auf ihrem weiteren Wege treffen sie einige Gestalten, die oft Feind, aber auch mal Freund sein können. Gerade in Wolf, dem Werwolf, finden sie einen Verbündeten, der mit ihnen in den Kampf gegen die Bestie ziehen will, um die Liebe seines Lebens zu rächen, die von jenem Wesen malträtiert und geschändet worden ist.
Doch suchen sie wirklich einen Unbekannten oder haben alte Freunde aus Festus Vergangenheit etwas mit den Morden zu tun?
Conor, Festus und Famine waren früher enge Verbündete, doch der Lauf der Zeit hat sie getrennt. Die Zeit des Wiedersehens naht, doch sind es Freunde oder Feinde auf die sie treffen werden?
FAZIT:
Tobias W. Krampitz liefert hier sein Debüt im Bereich Darkfantasy ab. Die Welt hier ist eine andere und wir treffen auf Ghule, Vampire, Geister, Werwölfe, Orks, Untote, Nachtmahre, Nachtalben. Bereits am Cover, welches sehr gelungen und passend ist, wird klar, dass dies kein Werk für Zartbesaitete ist. Das Cover ist als Triggerwarnung zu betrachten!
Krampitz kommt recht schnell zur Sache und verfängt sich nicht in einem langen Vorspann. Bereits nach den ersten Seiten ist der Leser mittendrin. Das Tempo behält Krampitz bei, denn er verliert sich auch während der Erzählung nicht in Füllwörtern, Ausschweifungen, Seitenfüllern. Hier ist kein Wort zu viel. Krampitz hält sich nicht länger als nötig in einer Szene oder Handlung auf und auch die brutalen oder actionreichen Passagen folgen oftmals auch dicht aufeinander. Ich fand das gut! Gerade für einen Neuling, der auch als Selfpublisher agiert, ist es eher seltener, dass man sich so strikt an die Regel: Kill your Darlings hält. Auch wenn Krampitz seinen Leser zwischen den, auch sehr bestialischen Szenenabfolgen, weniger Luft zum Durchatmen gibt, so empfand ich es nicht als überladen. Liegt daran, dass der Schreibstil von Krampitz sehr schlicht und einfach ist und im Kontrast steht zu denn harten Bildern, die hier auch beschrieben werden.
Bestialisch, brutal, blutig sind hier die Schlagworte. Was das Cover andeutet, wird auch im Buch serviert. Manche Szenen sind nichts für empfindliche Leser, gerade auch weil sie dicht aneinandergereiht sind, aber Krampitz bleibt sich durchgehend treu, indem er diese Szenen nicht unnötig in die Länge zieht und sie einfach und klar beschreibt.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Welt an sich, in welche Krampitz seine Leser einlädt. Nach und nach streut Krampitz seine erklärenden und informativen Aufklärungen durch die Erzählung und verarbeitet es in Rückblenden oder Dialogen. Der Leser weiß immer so viel, wie gerade nötig. Hier kann man mit Überraschungsmomenten rechnen und diese geben der Geschichte auch schnell mal eine ganz andere Richtung.
Gerade der Schluss ist sehr gelungen, wenn Krampitz auflöst, was hier wirklich passiert. Bis zu dem Zeitpunkt lässt sich nicht erahnen, wer wirklich gut oder böse ist.
Es wurde bereits angekündigt, dass es sich hierbei auch um eine Reihe handelt und somit endet das Buch auch mit dem altbekannten Cliffhanger!
Ich gestehe, dass ich Cliffhanger eigentlich nicht mag, aber Krampitz schafft es wirklich, trotz eingebautem Cliffhanger, der Geschichte ein würdiges Ende zu geben und zudem ein sehr schönes! Krampitz lässt seine Leser nicht einfach mittendrin stehen, sondern verabschiedet sich und lädt zum weiteren Lesen ein. Das Buch kann durchaus auch als Einzelteil gelesen werden. Würde mehr Raum für Kritik liefern, aber es geht. Solche Cliffhanger sind selten, aber großartig, da man sich hier als Leser nicht genötigt fühlt, den nächsten Teil zu kaufen, auch wenn man das bei dem Buch sollte! Ich bin gespannt, wie sich die Figuren noch entwickeln werden und auch wie Krampitz sich entwickeln wird, denn einen Punkt möchte ich hier noch erwähnen und zwar die Dialoge. Persönlich fand ich sie zu Beginn etwas fade, aber dies entwickelt sich weiter und verliert sich im Laufe vollständig.
Einen Kritikpunkt gibt es allerdings und zwar wäre eine Namensliste schön gewesen. Gerade in dem Genre sind es auch nicht gerade typische Namen, die man als Leser findet. Um sich die Namen besser merken zu können, wäre dies durchaus hilfreich. Aber es gibt ja noch einen zweiten Teil, also dürfen die Leser gespannt sein;-)
Das Debüt überzeugt und so fällt auch meine Wertung, mit fünf Sternen aus!