Montagslyriker 10: Jannik Richter_ „Liebe, Sex und Internet“

Namaste am heutigen Montagsabend:-)

Ja, es ist Montag und ich stelle immer wieder fest, wie fix eine Woche umgehen kann. Einmal mit den Wimpern klimpern und schon steht der neue Montagsheld bereit. 

Mein werter Kollege Matthias Breimann und ich dürfen euch nämlich auch heute wieder einen kreativen Kopf vorstellen, der sich heute Abend in die Reihen der Montagslyriker eingliedern wird. 

Geschrieben hat er schon immer, wenn auch nicht immer selbst. Aber mit Mamas Unterstützung ging das auch mit 5. Schon toll, wenn die Mama dann als Sekretärin für die geistigen Ergüsse ihres 5-Jährigen bereitsteht. Mit dem Älterwerden ging es dann von ganz alleine, aber zunächst kam noch ein wenig Musik dazwischen, in Form einer Band. Doch hier konnte das schriftstellerische Talent sehr gut in die Songtexte fließen. Schreiben, Musik, Songs, Band- hier liegen die Ursprünge seiner Leidenschaft für Lyrik. 

Also in seinem Fall waren es keine Dämonen, die ihn zum Schreiben verführt haben, sondern die Liebe zur Sprache trieben und treiben ihn an sowie der unstillbare Drang kreativen Ausdruck zu finden. 

Aber lassen wir ihn selbst erzählen, denn Sprache ist ja sein Gebiet! 

Herzlich Willkommen bei den Montagslyrikern:

Jannik Richter

Richter.Dichter Instagram

  1. Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte?

Geschrieben habe ich schon immer gerne, selbst als ich es noch gar nicht konnte – da musste eben meine Mutter als Sekretärin zum Diktat bereitstehen und die geistigen Ergüsse eines 5 – Jährigen zu Papier bringen (Danke für deine Geduld, Mama).

Als Jugendlicher konnte ich dieses Talent dann in die Songtexte meiner ersten Band übertragen und dort liegt auch der Ursprung meiner Leidenschaft für die Lyrik, die mich seit diesen Tagen nicht mehr loslässt.

Es trieben mich also weder Schmerz noch Dämonen zum Schreiben, sondern eine große Liebe zur Sprache und der unstillbare Drang, kreativen Ausdruck zu finden.

 

  1. Wer dich kennenlernen will muss wissen, dass du …

… muss wissen, dass ich gerne schlecht erreichbar bin und deshalb ein wenig Geduld mitbringen. Ansonsten bin ich selbstverständlich vollkommen fehlerlos (was denn auch sonst).

 

  1. Welche Götter verehrst du?

Von Rilke bis Heinz Erhardt – es gibt zu viel großartige Literatur, um ein paar wenige Schriftsteller*innen auf den Olymp zu erheben. Zur Modernen Lyrik brachte mich unter anderem die Lektüre von Else Lasker – Schüler, Paul Celan, Robert Gernhardt und Jan Wagner.

 

  1. Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?

Ich teile meine Texte auf Instagram, veröffentliche in Zeitschriften und habe zwei Gedichtbände herausgebracht.

Der erste Band „Ungestüme Dreistigkeiten“ erschien im Juni 2018 bei Kalliope Paperbacks.

Im April 2021 habe ich im Eigenverlag „Liebe, Sex und Internet“ veröffentlicht, welches als E – Book zu erwerben ist. Hierbei habe ich den Lesenden die Möglichkeit gegeben, selbst zu entscheiden ob/was sie für das Buch bezahlen wollen, was zu meiner Freude auf viel Zuspruch gestoßen ist.

Liebe, Sex und Internet_BUCH 

 

  1. Und nun, zeige dich!

 

Du

am Tisch den

 

Wir

so lange teilten

 

Ich

auf dem Sprung

 

mach´s gut.

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Wünsche

im Lippenstift

Verschwiegenes klebt

am Boden der

Gläser.

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Ein Schweigen liegt im

Treppenhaus beinahe wär

ich drauf getreten.

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Im nachtgelben Leuchten der

verblassten Plakatwerbung

grüßt den Betrachter in

Edding ein hingekritzeltes

„Hurensohn“ und die Frau

auf dem Foto leckt sich

so lustvoll die Lippen da

fällt das „Fick deine Mutter“

 

knapp drunter kaum auf doch

ich werde erfasst von der

seltsamen Sehnsucht die

den Fugen des Gehsteigs

 

im Spätherbst entspringt

wenn der Wind aus grauen

Nachmittagsschatten ein

flüstern in die Bäume legt

 

das vorbeistreift an

wartenden Fenstern.

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