Sterben oder leben!?

Leben oder Sterben?!

Ich gebe zu, diese Frage habe ich mir in meinem Leben schon des Öfteren gestellt. Ich musste sie mir stellen! Ich durfte sie mir stellen! Beides ist wahr und trifft zu.

Heute bin ich glücklich!:-)

Ja, es gibt auch Momente von Trauer, Leere, Angst, Einsamkeit. Ich fühle mich auch mal unglücklich, traurig, unvollkommen und unzulänglich und wie alle anderen Menschen fühle ich dann auch den Schmerz und leide. Jedoch ist durch die vielen Jahre, die ich verleben durfte und durch die vielen Erfahrungen, die ich machen durfte und auch musste, etwas sehr präsent und da:

Ich mag es am Leben zu sein! Ich genieße mein Sein!

Ich gebe zu, erst seit ein paar Jahren ist das so. Vor fünf Jahren wollte ich einfach nur sterben. Mein Leben war kein Leben! Es war ein Vegetieren, ein Sein ohne wirklich zu sein.

Essstörungen, Panikattacken, Depressionen, Medikamente, Selbsthass, Selbstvorwürfe, Versuche das Licht auszuknipsen, Kliniken, Therapien, Psychologen und Psychiater…Das war ich! Das war mein Leben!

Ich war sooft in einem Klinikzimmer eingesperrt, dass ich fast vergessen hatte wie mein Schlafzimmer aussieht. Ich war sooft in der Notaufnahme, dass ich mit meinem Vornamen begrüsst wurde;-), wenn ich mal wieder da war! Ich war mehr Nicht-Da, als Da! Irgendwann, nachdem ich zum dritten Mal auf der Intensivstation lag wegen einer Überdosis Medikament, habe ich mir doch diese Frage gestellt:

Leben oder sterben?

Wollte ich sterben?

NEIN, ganz klar! Ich hatte oft das Gefühl, dass ich das wollte, ABER: eigentlich wollte ich nur den Teil in mir töten, der sterben wollte! Irgendwas hielt mich ja doch am Leben. Etwas war da und es sagte mir: Du leidest, du willst so doch gar nicht leben! Ein Teil in mir realisierte, dass ich wirklich litt. Das hieß doch, dass ein Teil in mir auch ziemlich unglücklich war mit dem, was da war und mit dem, was ich mir antat. Dieser Teil war nicht happy, weil ich traurig war, das hieß, dass etwas in mir war, was durchaus in der Lage war glücklich zu sein. Etwas war in mir, was Glücklichsein wollte! Das war für mich sehr entscheidend und auch ausschlaggebend. Selbst wenn es noch so klein war, irgendwas wollte in mir Glück empfinden. Daran habe ich mich festgehalten. Ja, ich habs auch verflucht, aber es war da! Ich wusste es, es wusste es! Ich habe viele, viele, viele Anläufe gebraucht. Ist das Glücklichsein etwas, was da ist oder etwas, wofür wir uns entscheiden! Ich versuchte es zunächst mit Nummer 2: Ich werde jetzt glücklich! Zackzack!:-) Nein, war nicht so leicht!:-)Meine beste Freundin, mein pinker Power Ranger—sie hat so schönes braunes Haar:-) und Pink steht ihr wirklich gut,deswegen:-), meinte: Mia, am Ende des Tages schreib doch einfach mal drei Dinge auf, die schön waren an deinem Tag!

Haha, lustig!:-) Aber ich habe es versucht!

Zu Beginn war das echt hart:

1. Ich bin aufgestanden!

2.Ich habe mich hingesetzt um Christianes Ratschlägen zu folgen, da sie mich wohl mag, warum auch immer!

3.Ich habe mich bisher auch noch nicht umgebracht!

Nach Monaten—ich habs echt durchgezogen, aber es hat Monate gebraucht—kam das raus:

1.Heute haben vier Menschen, fernab der Familie, angerufen, um zu hören wie es mir geht! Das ist schön!

2.Ich habe das Gedicht endlich fertig an dem ich seit drei Wochen arbeite.

3.Ich habe heute Nacht ein paar Stunden am Stück geschlafen und das ohne Medikamente!

Ich wollte wohl wirklich niemals wirklich sterben!:-) Gedacht habe ich das aber oft. Heute bin ich froh, dass ich hier bin und hier sein darf. Es war ein ganz, ganz langer Weg. Ein jahrelanger Weg…

Ich bin dankbar, dass ich ihn gehen durfte. Heute mag ich mich ganz gerne! Heute sage ich mir:

1.Ich habe mein Mittagessen und mein Abendessen drin behalten! Ja, die Dämonen waren da, aber ich habe ihnen die Zunge herausgestreckt, denn die Spaghetti aglio, olio e peperoncino mit einem meiner besten Freunde waren super! Und heute Nacht knutsche ich-leider-auch sicher nicht mehr, also ist Knoblauch ok:-)

2.Ich bin seit halb fünf am Morgen wach, ich habe mein Yogaprogramm hinter mir und meine drei Nebenjobs und fürs Studium ist auch alles erledigt, aber auch nur weil ich nicht über der Toilette hing—An dieser Stelle: Ich habe es geschafft! Ihr schafft das auch! Lasst euch Zeit! Bitte! Das wird, da bin ich mir sicher! Ich habe Jahre gebraucht!:-* Das werdet ihr schaffen!;-) Bin ich überzeugt!

3.Liebskummer hin oder her. Ich bin doch ganz oki:-) Es wird ein Mensch kommen, der mich so mag, wie ich mich mag und der auch weiss, was ich war und es zu schätzen weiss, was ich bin.

 

Ernst Ferstl:

österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker

 

Auf der Suche nach dem Glück:

Für viele Menschen

hängt ihr Glück

von tausend Dingen ab.

So fehlt ihnen

logischerweise

immer irgendetwas

zum Glücklichsein!

 

In diesem Sinne:

An alle da draußen, die glücklich sind: Seid es und genießt es!

An alle da draußen, die ihr traurig seid: Ich fühle mit euch!

An alle da draußen, die das Essen und das Sein verfluchen: Ich bin in Gedanken bei euch und ich weiss, mit was für grausamen Geistern und Dämonen ihr kämpft! Ich sende euch Kraft!

An alle da draußen, die ich liebe: Ihr seid so göttlich!

Und an euch alle Blogger, die mir folgen: Ich danke euch so sehr! Ich nehme Anteil und ihr tut es auch! Ich bin so unglaublich glücklich, dass ich ein, zwei, drei und mehr Ohren habe, die dem lauschen, was mein Ich so von sich gibt:-) Ich wünsche euch allen das Allerbeste. Jedem!

Ganz herzlich und ganz lieb:

Eure Mia!

 

11 Gedanken zu „Sterben oder leben!?

  1. Du bist wirklich ein extremst schöner und liebenswürdiger Mensch, gerade wegen deiner offenkundigken Sensibilität. Vollkommen unvollkommen bist Du, mit der Ganzheit all deiner lichten und nachtschattigen Seiten… das gehört alles zu Dir … und mich beeindruckt wirklich deine Ehrlichkeit… 🙂

    Gruß,
    Mark

      1. Wenn das so ist, dann werde ich Dir sehr gerne ab und an ein paar Worte rüber flattern lassen 😉 Wir sind scheinbar auf der selben Wellenlänge. Ich finde wirklich, dass Du ein schöner Mensch bist – mit deiner Ganzheit. Mit deiner ganzen Geschichte, mit deinen Höhen und Tiefen, mit allen Gefühlen, Gedanken und Empfindungen; und Du bist noch unendlich viel mehr, als irgendeine Geschichte. Ich wünsche mir für Dich, dass Du ein tiefes und bedingungsloses Angenommensein erfährst und diesen weiten offenen Raum in Dir entdeckst, in dem das ganze Leben sein darf. Auch der innere Abgrund ist darin aufgehoben. Ich wünsche mir für Dich, dass Du entdeckst, wie sehr Du getragen bist in allem.

        Gruß,
        Mark

      2. Vielen liebsten Dank für diese herzlichen Worte. Das ist unheimlich freundlich und ich fühle mich gerade sehr beflügelt. Werde das Gefühl jetzt einfach nehmen, einpacken und bei mir tragen:-)
        Aufrichtigsten Dank,
        Mia

  2. Gewinnen Sie bestimmte Dämonen ist nicht einfach. Manchmal ist es eine Frage des Glücks, aber viele andere Zeiten ist es eine Frage der Ausdauer und der Hilfe unserer Lieben. Jede Situation kann mit Ausdauer und Willenskraft überwunden werden. Sie müssen nur schauen für kleine Gründe, glücklich zu sein und ein neuer Tag erobern. Ermutigung und Grüße;).

    PS: Dieser Kommentar wurde mit Google übersetzt.

  3. Geschriebene Worte sind wie Vögel, die nicht mehr fliegen können. Aber sie können imstande sein, Menschen Flügel wachsen zu lassen.

    © Ernst Ferstl

    In diesem Sinne lass sie weiter wachsen <3

    Dir ein schönes Wochenende.

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