Spontansein, Flexibelsein und das Sein im Sein bitte nicht vergessen!

Ein guter Freund hat mir heute ein nettes Kompliment gemacht:-)

Ich bin in seinen Augen so spontan wie ein AMEN in einer Kirche bei der Sonntagsmesse!

Ich gebe zu, es ist nicht das Freundlichste, was ich im Leben gehört habe, aber ich muss auch gestehen, es ist nicht ganz verkehrt. Da wir uns schon lange kennen, ist es in Ordnung sich auch mal aufzuziehen und das war es auch. Er wollte mich nicht ärgern, er wollte mir nur ein paar Dinge begreiflich machen. Obwohl ich diese Dinge weiss. Ich habe durchaus in letzter Zeit von unterschiedlichen Freunden hier und da, aber immer wieder, Kommentare bezüglich meiner Lebenssituation bekommen. Ein paar Sprüche sind echt witzig und kreativ, ein paar empfinde ich einfach als gemein. Ich habe Dinge gehört wie:

Mia, wenn der Tod dich nicht eine Woche vorher kontaktiert bezüglich einem Treffen, wirst du sicher nicht auffindbar sein und er wird sicher nicht soviel Zeit und auch nicht soviel Geduld haben, dich überall zu suchen, bei alledem, was du so machst. Du könntest überall sein und kaum wird er da mal ankommen, wirst du auch schon woanders sein.

Hey Mia, kennst du die Werbung von dem Duracell-Häschen? An die hab ich neulich gedacht. Ich dachte, es gibt Duracell-Häschen und die laufen und laufen und dann dachte ich an dich und dachte Scheisse, die Duracell-Häschen hin oder her, aber Mia läuft und läuft und läuft und läuft und läuft allen weg.

Hey Mi, ich dachte du wolltest immer arbeiten, um zu leben, warum lebst du gerade um zu arbeiten?

 

Manchmal sucht man sich Dinge nicht aus! Manchmal nimmt man Dinge einfach hin!

 

Ja, ich mache augenblicklich viel. Ich arbeite wo ich kann um mir meine Wohnung, mein Studium, mein Leben, mein Sein zu finanzieren. Meine Zeit ist rar. Ich bin Kellnerin, ich verkaufe Klamotten, ich gebe Nachhilfe, ich schreibe Rezensionen für eine Zeitung. Damit verdiene ich mein Geld. Davon zahle ich meine Miete, meinen Strom, meine Handyrechnung, mein Weggehen, mein Dasein, meine Annehmlichkeiten, meine Studiengebühren. Ich arbeite gerne. Ich arbeite gerne auch dafür. Alles das, ist MEINES! Ich habe es mir erarbeitet. Ich bin nicht gerne auf Andere angewiesen. Ich will so leben, wie ich es mir leisten kann und nicht darüber hinaus. Das mag merkwürdig klingen, aber alles, was ich möchte ist, mir das zu erlauben, was ich mir erlauben kann, nicht mehr. Ich bin alt genug mein Geld selbst zu verdienen und dabei möchte ich keine Hilfe, solange das geht. Ich habe zwei gesunde Arme, zwei gesunde Beine und ich habe einen Wecker! Ich bin mir für Nichts zu schade, naja es gibt Grenzen, aber davon rede ich gerade nicht. Ich rede von mia. Solange Alles mit rechten und ehrlichen Dingen zugeht, bin ich dabei. Ich kann früh arbeiten, ich kann bis spät in die Nacht arbeiten. Aber alles, was ich besitze, ist meines und ich habe es erarbeitet und bezahlt. Meine Eltern könnten mich durchaus unterstützen, sie nagen nicht am Hungertuch, aber das haben sie über Jahre gemacht, genauso wie meine Großeltern. Jetzt ist es meine Zeit. Ich kann, ich will, ich darf, ich soll, ich muss! Mein Leben leben, meinen Kram bezahlen, ICH-Sein! Ja, ich habe fast vier Nebenjobs, ein Studium, einen Blog, den ich liebe und Ballettstunden zweimal die Woche, die ich niemals im Leben aufgeben würde und die Auftritte tanzen sich nicht von selbst. Ja, ich muss halt planen. Ein Treffen mit dem besten Freund, ein Telefonat mit der besten Freundin, ein Date mache ich schon fünf Tage vorher aus, aber ist das so schlimm? Muss ich mich dafür entschuldigen, dass ich meinen Eltern oder sonst wem nicht auf der Tasche liegen möchte? Das ich mein Sein, mein Ich selbst finanzieren möchte? Dass ich nicht zu meinen alten Großeltern sagen will: Ich schlaf dann mal bis vier Uhr mittags, war ein langer Abend und der Tequila war toll und ich brauche da morgen mal ein paar Studienbücher!

Ich sage zu meinen Eltern und zu meinen Großeltern viel lieber: Ich habe euch lieb! Ich brauche kein neues Bett, mein Handy macht noch ziemlich lange,Oma! Opa, ich muss arbeiten, da ist Urlaub nicht drin! Nein Paps, ich komme klar! Alles, was ich bin, bin ich und alles, was ich habe, ist mir. Ich komme sicher auf dich zurück, wenn ich nicht mehr kann, aber solange wie es geht, lasse mich sein!

Ich will mich nicht dafür rechtfertigen müssen, dass ich um drei Uhr nachts Keinen mehr trinken gehe!!! Ich lebe mein Leben und es ist alles meines. Das sollte doch nicht schlimm sein, oder?

2 Gedanken zu „Spontansein, Flexibelsein und das Sein im Sein bitte nicht vergessen!

  1. Jede Welle im Ozean des Seins hat nur eine Aufgabe: auf genau die Art und Weise zu fließen, in exakt dem Rhythmus, der für sie stimmig ist 😉 mein Gefühl ist jedenfalls, dass Du auf einem guten Weg bist, weil Du zu Dir selbst stehst. Das mag zwar abgedroschen klingen, aber es ist trotzdem wahr: dein Herz, dein inneres Wesen führt Dich und kennt den Weg. Das ist ganz einfach die Wahrheit. Egal wie gut es andere Menschen meinen: dein Herz ist die höchste Autorität und der beste Kompass.

    Paul Coelho (dessen Bücher ich Dir nur empfehlen kann) hat es sehr gut gesagt:

    “Dein Herz weiß eine sehr gute Methode, dir zu vermitteln, ob Du auf einem guten Weg bist oder nicht. Und das ist der Enthusiasmus. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und enthält, wie der Begriff Theologie, die Wurzel theos. Enthusiasmus ist die Manifestation Gottes in deinem Herzen. Von dem Moment an, wo Du dich allem gegenüber – selbst wenn es nicht in deine logische Welt passt – enthusiastisch fühlst, weißt Du, dass Du deinem Herzen folgst. Und von dem Moment an, wo Du deinem Herzen folgst, ist dein Leben voller Wunder. Du schaust Dich um und sagst: ‘Mein Gott, das macht wirklich Spaß'”

    Mögest Du mehr und mehr der Spur des Enthusiasmus folgen 🙂

    Gruß in die Nacht,
    Mark

  2. Solange Du mit Dir im Reinen bist, Dich selbst motiviert aber nicht überfordert fühlst, ist alles gut.

    Ich habe Respekt davor, wenn ein Mensch sein Leben so gezielt und in dem Sinne abwägend lebt, wie ich es hier aus Deinen Zeilen lese. – Mir ist es auch immer wichtig gewesen, für meinen Lebensunterhalt, meine Lebensbedürfnisse selbst aufkommen zu können. Ich habe nie in meinem Leben Schulden gemacht, nie etwas auf Kredit gekauft. Ich spare auf das, was ich mir wünsche oder brauche, und wenn ich es dann vermag, bezahle ich es. Was ging und geht, ging und geht- was nicht halt nicht. Man kann gut so leben, wenn man nicht oder wenigstens nicht in der Hauptsache materiell fixiert ist.

    Schöne (sic!) Menschen und Momente finden sich ohnehin eher in anderen Welten als der materiellen …

    Viele ebenso freundliche wie liebe Grüße!

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