April Nierose: VERFALL Band 1 (REZENSION)

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Hallo an euch:-)


Letzte Woche haben wir euch die Autorin April Nierose vorgestellt und euch auch einen Einblick in ihr literarisches Werk gegeben. Wir haben euch die Buchcover präsentiert und euch auch die Klappentexte zum Lesen zur Verfügung gestellt.
Ab heute werden wir näher auf die Buchreihe “VERFALL” von April Nierose eingehen.
In dieser Woche werde ich euch diese Reihe in Form von Rezensionen vorstellen. Parallel dazu wird es auf dem Blog von meinem Kollegen Matthias Breimann passende Leseproben geben.

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ALGEMEIN:
Taschenbuch: 232 Seiten
Verlag: Independently published (1. November 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1973199769
ISBN-13: 978-1973199762
Größe und/oder Gewicht: 14 x 1,5 x 21,6 cm

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INHALT:
Hanna lebt zusammen mit ihrem Stiefvater Andreas, ihrem Halbbruder Jonathan und dem Hausmädchen Sonja, die demnächst ihren Stiefvater heiraten will, von dem sie auch ein Kind erwartet. Hannas Leben verläuft nicht zu ihrer Zufriedenheit. One-Night-Stands und durchzechte Nächte gehören seit einem Jahr zu ihrem Alltag.
Begonnen hat alles mit dem Verschwinden von ihrer großen Liebe David. Der tot geglaubte David kehrt allerdings erneut in ihr Leben zurück und nicht nur dieser, denn auch Hannas leiblicher Vater erscheint plötzlich auf der Bildfläche.
Hannas Leben wird aufgewirbelt, denn wo war David die ganze Zeit?
Nicht nur diese Frage bleibt unbeantwortet, denn auch Davids Schwester ist am Leben und befand sich ganz in Hannas Nähe. Wieso hat sie ihr nichts gesagt, keinen Kontakt zu ihr aufgenommen?
Während Hanna versucht alles in ihrem Kopf zu ordnen und den Fragen auf den Grund zu gehen, passiert eine Tragödie, die sich so niemand vorzustellen gewagt hatte.

Währenddessen leidet Marylin Qualen im Keller ihrer Tante. Marylin wird eingesperrt, malträtiert, gedemütigt und misshandelt und niemand ahnt etwas. Wird sie den Klauen ihrer Tante entkommen können oder wird sie ihr Leben weiterhin im Verborgenen leben müssen und ihr Leid ertragen müssen?

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FAZIT:
April Nierose begibt sich auf eine Reise in die menschliche Psyche, besonders in die Abgründe dieser und kreiert eine Geschichte drum herum. Wir haben hier eine Protagonistin, die einen selbstzerstörerischen Weg gewählt hat, nachdem ihr bisheriges Leben aus den Fugen geraten ist und erneut wieder durcheinander gebracht wurde, nachdem ihr tot geglaubter Freund wieder in ihr Leben tritt. Die Gefühlswelt von Hanna wird von Nierose sehr gut dargestellt. Nierose geht in die Tiefe, beleuchtet die Protagonistin von allen Seiten und erschafft eine sehr authentische Figur, die den Leser durchaus fesselt. Hanna ist jedoch nicht das verzweifelte Mädchen von nebenan und auch nicht das freundliche Wesen, mit welchem man Mitleid haben muss. Auf der Sympathieskala rangiert sie weiter unten, was diese Figur jedoch nur noch interessanter macht. Nierose verzichtet bei ihren Figuren letztlich gänzlich auf Schönfärberei. Hier treffen wir eine Realität, der wir auch im Alltag begegnen, was diesem Werk eine eigene Macht verleiht. Wir haben es hier nicht mit Helden, sondern mit dem Alltagsmenschen zu tun.
Nierose schafft es trotzdem den Leser bei Leselaune zu halten, gerade durch ihre Protagonistin, die hier das Zugpferd der Geschichte ist.
Parallel zur Geschichte von Hanna, gibt es noch die Geschichte von Marylin. Während wir von Hanna recht viel erfahren, bleibt Marylin ein Geheimnis und der Leser erfährt im ersten Band auch nicht viel über diese Figur.
Ich muss gestehen, dass ich alle vier Bände gelesen habe, da eine Reihe nun mal aus mehreren Teilen besteht und ein Leser sich nach einem Teile keine qualifizierte Meinung bilden kann. Das Werk von April Nierose hat definitiv Potenzial und die Autorin hat Talent. Die Teile werden besser und die Geschichte nimmt tatsächlich Fahrt auf. Ich muss jedoch gestehen, dass ich den ersten Band nicht durchgehend überzeugend fand. Viele Szenen werden unnötig in die Länge gezogen, aber sie bringen die Geschichte nicht voran. Selbst wenn hier Spannung durchaus da ist, so baut sich diese leider nur schleppend auf. Gerade auch Passagen, wie jene mit der Katze, die am Ende vorkommt, nehmen dem Werk etwas an Reiz. Auch wenn Nierose am Ende einen bestialischen Cliffhanger eingebaut hat, der den Leser zum Weiterlesen reizen soll, so muss ich sagen, dass dieses Ende recht schnell daherkam und das Buch, nach etwas über 200 Seiten, doch recht kurz gehalten wurde. Gerade kommt der Leser erst richtig rein in die gesamte Geschichte, da ist es auch schon vorbei. Dieser erste Teil ist zwar recht gut gelungen, aber er weist eben doch auch Schwächen auf. Ich würde dennoch zum Weiterlesen einladen, denn die Autorin hat Talent und liefert in den folgenden Teilen auch gut ab, sodass ich ihr den etwas holprigen Start nicht zwingend ankreiden möchte.
Ich finde die Storyline der Geschichte wirklich gut und im Gesamtpaket ist es ein gelungenes und lesenswertes Werk. Es spricht für die Autorin, dass sie sich entwickelt, genauso wie sich ihre Geschichte entwickelt, aber man muss auch diesen Band als Band 1 betrachten und dieser beinhaltet ein paar Kritikpunkte, wie erwähnt.
Während ich die Reihe als wirklich gelungen einstufe, so sehe ich diesen Band als guten Einstieg an, der jedoch auch Raum nach oben bietet, der hier nicht vollständig genutzt wurde.
Meine Empfehlung ist es, diese Reihe zu lesen und sich ein Gesamtbild zu machen und weder die Autorin noch die Reihe auf einen Band zu reduzieren.

2 Gedanken zu „April Nierose: VERFALL Band 1 (REZENSION)

  1. Eine toll geschriebene Rezension, über eine prima Autorin mit klugen Ideen, die sich in ihren Büchern widerfinden. So muss es sein.
    Beiden, weiterhin viel Erfolg und zahreiche neugierige Leser.

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