Hallo ihr kreativen Seelen und Liebhaber der Künste:)
Der langersehnte Montag ist da und die Montagslyriker auch. Mein werter Kollege Matthias Breimann und ich stehen bereit und es kann losgehen. Auf unseren heutigen Schreiber hab ich mich sehr gefreut. Er gehört definitiv zu meinen Herzmenschen und ich freue mich wie wahnsinnig, dass er jetzt Teil der Montagslyriker ist. Uns verbinden ganz viele Erinnerungen wie Bushaltestellen-Irre, T-Shirt-Babys in lila und erinnerst du dich noch an die Ulrich-Miriam-Geschichte?
In Hamburg war er mein ganz persönlicher Navigator. Ohne ihn hätte ich niemals den Weg irgendwohin geschafft. Danke nochmal für deine Unterstützung. Er ist definitiv mein liebster Roommate gewesen, den ich je hatte. Und wie kam es dazu? Weil er einfach ein großartiger Schreiber ist. Er legt sehr viel Gefühl in seine Werke und man in seinen Texten ganz viel über ihn erfahren. Versteckte Hinweise, dezente Offenbarungen.
Er ist ein nachdenklicher Typ und außerdem ein echter Gentleman. Das muss ich an dieser Stelle einfach erwähnen. Wie viele Dating-Tipps haben wir je ausgetauscht? Es waren viele:)
Kaum vorstellbar, dass er Mobbing erleben musste, so wunderbar wie er ist. Und sportlich! Nur du machst wahrscheinlich so viel Sport wie ich. Aber als Leistungssportler im Schwimmen gehört das zum Alltag. Mit Kafkas “Die Verwandlung” fing sein Interesse für das Schreiben und die Literatur an. Und die Pandemie erweckte auch in ihm den Schreiber. Aber nun darf er selbst mal erzählen. Herzlich willkommen bei den Montagslyrikern:
Oskar Edel
- Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich
zum Schreiben verführte?
Diese Frage habe ich sehr häufig gestellt bekommen und ich kann nicht wirklich eine eindeutige Antwort dazu geben. Begonnen habe ich damit Freunden zum Geburtstag was Besonderes zu schreiben. Den Aufwand betreibe ich allerdings nicht mehr. Es sind Dinge in meiner Vergangenheit passiert, die mich dann doch sehr geprägt haben, sei es das Mobbing in der Schule und dem daraus mangelndem Selbstvertrauen, Freundschaften die sich auseinander gelebt haben oder Liebe die gescheitert ist sowohl bei mir als auch in meinem Umfeld. All diese Erlebnisse bilden sich zu Erinnerungen und Gedanken, die ich nicht aus meinem Kopf kriege. So entschied ich mich so zu Beginn der Corona- Pandemie dann die Dinge aufzuschreiben und im Frühjahr 2021 öffentlich zu machen. Um den Dämon also beim Namen zu nennen. Der Dämon bin ich selbst.
- Wer dich kennenlernen will, muss wissen, dass du …
Ich bin ein sehr sportlicher Mensch, bin seit grob 15 Jahren relativ erfolgreich als Leistungssportler im Schwimmen tätig. Abgesehen vom Sport bin ich eher ein nachdenklicher Mensch, der sich viel mit der Vergangenheit beschäftigt, obwohl ich mich gerne auf das jetzt konzentrieren will. Man kann mich relativ schnell für alles mögliche begeistern, höre den Leuten gerne zu und bin jemand der überall hilft, wo ich nur kann, was leider viel zu oft ausgenutzt wurde. Viele meinen ich sei zu nett, dabei bin ich einfach nur ich selbst.
- Welche Götter verehrst du?
Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich als Schüler Gedichten und kreativem Schreiben, Literatur allgemein, eher negativ gegenüber stand. Erst als ich in der 11 oder 12 Klasse „Die Verwandlung“ von Kafka gelesen habe fing ich an das Schreiben und Literatur wertzuschätzen. Ich bin bis heute nicht sonderlich belesen. Das meiste, was ich lese, ist für mein Studium. Dennoch nehme ich mir gerne die Zeit dafür zu lesen, was andere auf Instagram an Poetry, Sprüchen oder Kurzgeschichten posten. Es gibt so viele Accounts, die ich dafür empfehlen könnte. Hervorheben möchte ich in dem Falle @louspoetry @nana_kollarczyk und @kippenkater.
- Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?
Alles was ich schreibe, poste ich auf meinem Instagramkanal. So ist es frei zugänglich für jeden. Öffentlich aufgetreten bin ich mit meinen Werken noch nicht und hatte es auch eigentlich nicht wirklich geplant, da ich es nicht so mag mich öffentlich zu präsentieren, aber ich sage niemals nie.
Texte/Werke:
Brief an meine Vergangenheit
Wir waren zum scheitern Verurteilt
Doch gab es da diese Anziehung
Sie hielt uns lange zusammen
Bis das Schicksal sie zerbrach
Ich ein Junge aus dem Ruhrgebiet
Du ein Mädchen weit weit weg
Trafen uns durch einen Zufall
Oder war es so gewollt?
Hatte ich Anfangs kein Bild von dir
Hast mir doch dein Vertrauen geliehen
Obwohl ich nicht wusste wer du warst
Warst du für mich eine Freundin
Du erzähltest von dir, von deinem Leben
Wie du Musik liebst, die Wissenschaft
Musik für meine Ohren
Wissenschaft die ich nicht verstand
So schnell wie du kamst
So schnell gewannst mein Herz
Waren wir auf einer Welle
Waren wir Welten entfernt
Die Welten kollidierten plötzlich
Für einen Moment stand alles still
Ich hielt ihn so fest es ging
Aber ich war kein Gegner für die Zeit
So entferntest du dich wieder
Zu dem Zeitpunkt ahnte ich nicht
Dies war der Anfang vom Ende
Die Ruhe vor dem Sturm
Das Universum ist zu groß
Zwei Welten mit so einem Abstand
Können nicht ständig kollidieren
Unsere Umlaufbahn hält uns fern
Der Kontakt blieb bestehen
Der Geschmack war bitter
Ich versuchte was neues zu starten
Süß wurde es nie wieder
Jahre vergingen so schnell
Einsam sitze ich hier
Schreibe meine Gedanken
Komme nicht vom Fleck
Du genießt dein Leben
Bewegst dich nach vorne
Hast mittlerweile einen Neuanfang
Unser Kontakt steht heute noch
Ich rede mir ein es ist okay
Aber komme nicht drüber weg
Ich will endlich neu starten
Denke ich nur an dieses Treffen
Wir waren zum scheitern verurteilt
Sah ich‘s nur nicht ein
Wünschte ich nur mal glücklich zu sein
Aber es ist okay
2101
Ein Marmeladenglas
Ein Marmeladenglas
Ein einfaches Marmeladenglas
Es weckt so viele Erinnerungen
Weckt dich wieder in meinem Kopf
Jahrelang steht es schon bei uns
Wurde für so viele Zwecke verwendet
Für mich wird es immer Marmelade sein
Selbstgemacht von dir
Von dir mit deinem großen Herzen
Dessen Liebe so unendlich ist
Und doch blieb nur dieses eine Glas
Welches jetzt leer ist
Alle denken es ist nur ein Glas
Ist es aber so viel mehr
Geschmack und Geruch lang verflogen
Heute ist es einfach nur ein Behälter
Versprach es dir zurückzubringen
Ein Marmeladenglas
Ein einfaches Marmeladenglas
Möglich ist das wohl nicht mehr
2101
Eine einfache Frage
„Wie geht es dir?“
Was antworte ich
Alles steht Kopf
Ich weiß nicht wohin
Will nicht mehr sein
Ich brenne von innen
Will niemanden belasten
Nichts anmerken lassen
So stehe ich hier
Was sage ich nun
„Mir geht es gut.“
2101