Hallo an alle Kunstfreunde und Liebhaber der Künste!
Heute widmen wir uns einer ganz besonderen Kunst. Nämlich dem Worldbuilding. Wer jetzt an den US-amerikanischen Science-Fiction-Heist-Film Inception denkt, der liegt nicht ganz so verkehrt. Allerdings bewegen wir uns heute in der Welt der Literatur. Also dann eher so Herr der Ringe. Obwohl das ja auch verfilmt wurde. Und wie viel Ahnung ich davon habe, könnt ihr euch an dieser Stelle denken. Deswegen lassen wir da besser unseren heutigen Montagshelden ran. Der kann das. Er erschafft neue Welten. Und zwar in seinen Büchern. Dabei hat er nicht nur ein Schreibhändchen für das Erschaffen neuer und alter Welten. Er ist auch ein fabelhafter Dialogschreiber. Und ein kreativer Namenserfinder. Das weiß ich, weil ich seine Bücher gelesen habe.
Zum Schreiben verführt wurde er nicht. Das Talent war da, es fehlte nur ein Medium, um die Kreativität zu kanalisieren. Und Stift und Papier finden sich wohl in jedem Haushalt. So kam er schnell dazu, Geschichten einfach weiterzuspinnen. Bis er irgendwann selbst welche erfand. Und die können wir jetzt alle lesen und dann vielleicht selbst die eine oder andere seiner Geschichten selbst weiterspinnen. Was er uns sonst noch zu erzählen hatte, könnt ihr in unserem Interview mit ihm nachlesen. Und wir fühlen uns sehr geehrt. Hält er sich sonst nämlich gerne ziemlich zugeknöpft. Die Links zu seinen Büchern findet ihr ebenfalls in meinem Beitrag. Und nun sage ich Willkommen bei den Montagslyrikern: CHRIS JEREMY
- Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zu deiner Kunst verführte?
Ich sehe das eher andersrum, ich musste nicht zum Schreiben verführt werden, ich brauchte etwas, um mich kreativ zu kanalisieren, um aus meiner ersten Leidenschaft, nämlich Geschichten per se, mehr als ein Konsummedium zu machen. Klein Chris hatte weder ne Kamera noch Zeichentalent, um sich Filme, Bücher oder Comics weiterspinnen zu können, aber Stifte und Papier, die waren verfügbar und die machte ich mir untertan.
- Wer dich kennenlernen will, muss wissen, dass du …
Da würde ich gern unterscheiden. Wer mich “privat” zum Beispiel in den sozialen Medien kennenlernen will, muss eigentlich nicht viel beachten. Ich bin unter den meisten Bedingungen pflegeleicht. Auch, weil mir das Internet ne Fassade ermöglicht, um meine vielleicht etwas komplizierteren Wesenszüge ausklammern zu können. Wer mich hingegen literarisch kennenlernen will: ich bin kein Autor, der besonderen Wert auf Leserbequemlichkeit legt, ich schreib keine Komfortliteratur, zu der man es sich mit Kakao und Schokobrötchen und seichter Popmusik gemütlich macht.
- Welche Götter verehrst du?
Grundsätzlich Literaten, die konsequent ihre Visionen durchziehen, egal wie vielen das möglicherweise über den Scheitel steigt. Kompromisslose Weltenbauer und Gedankenkonstrukteure wie Frank Herbert, Steven Erikson oder der unvermeidliche Tolkien, brachiale Düster-Moraliker und Gesellschaftsreflekteure wie George R.R. Martin, Andrzej Sapkowski oder Joe Abercrombie, Typen die menschliche Tragik mit stilistisch überbordender Kreativität und sprachlicher Finesse vereinen wie Jonathan Safran Foer, Yann Martel oder Jonathan Franzen.
- Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?
Ich pluster meine Haare auf und gockel mit meinen Büchern in der Hand auf Instagram rum, mehr ist es tatsächlich im Moment nicht wirklich. Früher hab ich in Literaturzeitschriften veröffentlicht, aber das ist wahrscheinlich ein komplett überholtes Medium. Nebenbei betreibe ich ne Crowdfunding/Spenden-Page auf Ko-Fi.
- Und nun, zeige dich!
Hm, also ich schreibe High/Dark Fantasy, die sich durch komplexes Worldbuilding, nen gewissen philosophischen Touch (den man mitnehmen oder ignorieren kann), moralisch zweischneidige bis straight up abgründige Charaktere und sprachlichen Schliff auszeichnet. Hier und da wird auch mal klassisch ein Schwert oder sowas gezogen und es wird blutig und körperlich, aber teilweise auch mental, brutal. Muss man sich drauf einlassen, aber dann zündet das wie Feuerstahl, meinen die meisten. Erschienen sind bisher die Novellen “Die Anwärterin” und “Rhagendorn”, die zum Zyklus der “Zwei gespaltenen Räume” gehören und den Weg verschiedener machtvoller Wesen und Weltenschöpfer skizzieren. Außerdem ist meine Kurzgeschichte “Scumborn” in der Spenden-Antho “Alte Märchen, neue Liebe” erscheinen. Gegen Jahresende bin ich mit einer weiteren Story in der Anthologie “#IHuntYouDownOrDie” vertreten.
Die Anwärterin: Eine Erzählung aus den Zwei Räumen | Fantasy Novelle (Die Zwei gespaltenen Räume 1)