Musikalische Reise mit Torrential Rain: Ein rockiges Abenteuer in vielfältigen Metalcore-Klängen

Torrential Rain hat am 17. November endlich ihr heiß ersehntes Album DIGITAL DREAMS veröffentlicht.

Die Jungs beschreiben ihren Sound als eine experimentelle Reise durch Metalcore mit progressiven Elementen à la Periphery, Veil of Maya oder Erra. Doch sie lassen sich nicht auf einen festen Stil einschränken. Von bluesigen, melodischen Rhythmen über Shredgitarren bis zu hirnschmelzenden Riffs und elektronischen Elementen ist bei ihnen alles möglich. Die Musik wird mit höchstem Anspruch produziert, voller Detailverliebtheit und Leidenschaft. Jedes Hören verspricht, etwas Neues zu entdecken.

Unser Reviewer Marcus von den Montagslyrikern hat das Album unter die Lupe genommen. Lest selbst, welche Eindrücke er gesammelt hat.

Und demnächst erwarten euch auch weitere spannende Einblicke in die Band im typischen Soundcheck-Interview der Montagslyriker. Stay tuned for a wild musical ride! 

Heart Taped Designs Artwork

 

Torrential Rain: Digital Dreams

Der Hammer fällt. Am 17.11.2023 veröffentlichen die Metalcore/Progressive Metal und über den Tellerrandschauer Torrential Rain ihr Album Digital Dreams. An dieser Stelle kann ich mich bereits jetzt festlegen, dass es klanglich erbauliche und wünschenswerte Träume sind, die den geneigten Hörer und bisher unerreichte neugierige Ohren erwarten.

Aus der Sicht der textlichen Protagonisten mag das aufgrund der dargebotenen Themen künstliche Intelligenz, Beziehungsgeflechte und deren Kompensation sowie der menschlichen Diskrepanzen zwischen Hoffen und Wollen, Träumen und Realitäten anders erscheinen. Ein Zuhörerlebnis ist es definitiv.

Die musikalische Umsetzung ist bärenstark. Es ist zweifellos festzustellen, dass die seit 2012 existierende Band in diesen vergangenen Jahren ihren Erfahrungsschatz und ihre Skills fleißig vergrößerten. Hier wirkt das Gesamtkonzept ausgereift und wie aus einem Guss. Mit diesem Werk sind sie auf jeden Fall in der Lage, die Bühnenbretter dieser Welt ordentlich zu rocken.

Einzelne der zwölf auf dem Album existierenden Songs herauszuheben ist wie Eulen nach Athen tragen.

Es beginnt mit dem mitreißenden Fountain of Youth, in welchem unmissverständlich alle Trademarks und Stärken der Band umgehend losgelassen werden. Eine episch angehauchte Melodielinie zu Beginn und im Refrain, ein auf den Punkt gebrachter Wechsel zwischen Klargesang und mächtigen Growls, eine brachiale Rhythmusfraktion, die ohne Ende drückt und dezente elektronische Spielereien. Und das gilt für das gesamte Album.

Nichtsdestotrotz kommen für mich als Verfasser dieser Zeilen ein paar Extras auf die Tapete. Das gilt folgerichtig für die Songs The Escapist und Second Chances. Die anfänglich reduzierte Instrumentierung untermalt die besondere Stimmfarbe und Phrasierung des Sängers während der Klargesangspassagen und mündet in zwei großartigen Songs, die modern, mitreißend und überzeugend vorgetragen werden. Phasenweise, man sei mir verziehen, erinnert es mich an die späten Werke von Mr. Sykes und seiner Bring me the Horizon Bande. Aber es liegt ja alles in dem Auge des Betrachters. Für mich – Saustark!

Die bereits veröffentlichte Auskoppelung Count On You und das folgende Wanderers sind auch nur eine weitere Bestätigung und Ausdruck der Band, dass ihre Zukunft in größeren Hallen liegen muss. Formvollendet wird auch hier zwischen den so gegenseitigen Polen von Zerbrechlichkeit und energischer Intensität agiert.

Das Kopfkino ist spätestens nun genau dort angekommen, dorthin, wo ich mich von der Band mit ihrer visuellen Coverumsetzung hinschicken lassen will. Eine eskapistische Fluchtroute, die Reise in eine digitale Klanglandschaft, in welcher die Bilder endlos scheinen.

Zu dem Song mit dem etwas sperrigen Titel Faults are thick where Love is thin gibt es einen Extrapunkt, allein schon wegen den 80er PacMan Minimal Elektrosoundsprengsel. Ansonsten kommt die Nummer mit einer nahezu beschwingten lockeren Leichtigkeit als textlicher Kontrapunkt daher.

Als mein persönlicher Favorit und gleichzeitig Anspieltipp nenne ich Lighthouse. Und mehr möchte ich dazu auch gar nicht sagen. Anhören, schwelgen und klatschen. Das ist großes Kino. Setzen. Eins mit Sternchen.

Zuletzt und als Ende des Albums wird das monumental eröffnete Monachopsis vorgestellt. Es schließt den Kreis noch einmal mit allen Stärken, die bereits benannt worden sind und Digital Dreams zu einem ganz heißen Eisen macht.

Zwölf Songs mit einer Spielzeit knapp über 53 Minuten und es kommt zu keinem Zeitpunkt auch nur der Ansatz von Langeweile auf. So viele kleine zu entdeckende Soundcollagen und Spielereien, Breaks und Riffs ohne Ende. Kompositorische Dichte mit intelligenter Struktur und einer prächtigen Produktion, die jedem Instrument die notwendige Präsenz zuteilwerden lässt.

Ich werde hier jetzt bewusst keine „großen“ Genrevertreter als Vergleichsmaterial benennen. Das hat Torrential Rain tatsächlich gar nicht nötig. Mit solchem Material gehört man eigentlich selbst schon dazu.

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