Soundcheck: MONARCHIST

Am 15. Februar veröffentlichte die Band Monarchist ihre brandneue Single “Chameleon”. Der ideale Moment, um einen näheren Blick auf die Jungs rund um Frontmann René Schmitz zu werfen. In unserem Interview tauchen wir in ihre Musik ein, erfahren mehr über ihre Zukunftspläne und diskutieren die Rolle der sozialen Medien für die Band.

 

Fangen wir zum Warmwerden ganz vorne an. Könnt ihr ein wenig was zu eurem Sound sagen? Was ist das Besondere daran? Was ist euer Alleinstellungsmerkmal?

Heavy & eingängige Riffs, melodische Hooks, cleaner Bariton-Gesang – das ist im Prinzip das Fundament unseres Sounds. Die Riffs sind hauptsächlich von den Metal-Pionieren Metallica, Black Sabbath und Iron Maiden beeinflusst, die Melodien von der skandinavischen Rock- und Metalszene der späten 90er bzw. frühen 2000er Jahre sowie der Band Ghost. Auch der Gesang lässt sich irgendwo zwischen James Hetfield und Ville Valo einordnen. Und irgendwie ist auch 80‘s Pop/Rock drin. Diese Kombi aus alt und neu, im modernen Soundgewand, ist vermutlich unser Alleinstellungsmerkmal. Hinzu kommt eine gute Dosis Catchiness/Pop, welche auf unserem bereits fertig geschriebenen zweiten Album nochmal deutlich erhöht wird, ohne dass Heavyness verloren geht.

 

Welche Rolle spielen die sozialen Medien für euch persönlich? Wie wichtig sind Instagram, Spotify, YouTube, TikTok für euch?

Social Media ist heutzutage essenziell, um Reichweite zu erlangen. Gerade während der Pandemie, als es Monarchist noch keine zwei Jahre gab, konnten wir so einige neue Fans gewinnen. Wir setzen hauptsächlich auf Instagram. TikTok ist etwas schwieriger, weil wir vielleicht ein paar Jahre zu alt sind, um da richtig in der Materie drin zu sein und um dementsprechend authentisch Content kreieren zu können. Das ist definitiv etwas, wo wir uns eigentlich externe Hilfe beim Marketing holen sollten, um weiterzukommen. Spotify hat den riesigen Vorteil, dass jede Band ihre Musik weltweit an die Leute bringen kann (was auch gleichzeitig ein Nachteil ist, weil man bei der schieren Menge irgendwann nicht mehr durchblickt). Natürlich ist die Bezahlung mit 0.2 ct pro Stream sehr mager; andererseits können wir bei Spotify bereits über 250.000 Streams und 50.000 Hörer*innen verzeichnen. Zahlen, die wir mit CD-Verkäufen niemals erreicht hätten. 

Besonders cool ist, dass wir in knapp 100 Ländern Hörer*innen haben. In Mexiko haben wir z.B. einen Fan, der sich eines unserer Artworks hat tätowieren lassen (an der Stelle Shoutout an Fernando!). Ihn hätten wir ohne Social Media bzw. Spotify nie als Fan gewonnen. Wir hoffen, dass diese Begeisterung auch irgendwann in der lokalen Musikszene entsteht, denn ohne eine Fanbase bei Konzerten kann man als Band nicht wirklich Fahrt aufnehmen. Ansonsten hat unser Frontmann René einen YouTube-Kanal mit über 5000 Abonnenten, wo er alle möglichen Covers hochlädt, über die er dann auch Monarchist promotet, was uns auch schon einige neue Fans gebracht hat.

 

 

Es gibt wahnsinnig viele Bands: Wie schafft man es, als Band gesehen, wahrgenommen und gehört zu werden? Wie sieht bei euch das Marketing aus? Und wie erreicht ihr neue Leute?

Das ist die größte Challenge. Wir glauben fest an das Potenzial unserer Songs, haben aber das Gefühl, dass wir noch nicht die richtigen Leute erreicht haben. Unsere Musik passt nicht eindeutig in eine bestimmte Szene oder kein klar definiertes (Sub-)Genre, da sie ja eine Kombination aus verschiedenen Einflüssen ist, wodurch es schwieriger ist, mögliche Fans zu ermitteln. Auf lange Sicht zahlt es sich aber aus, da man insgesamt mit einer Genremischung mehr Leute überzeugen kann als mit einem spezifischen Genre. Bisher hat es, wie erwähnt über Spotify und YouTube, plus Werbeanzeigen bei Social Media & Playlist-Promotion aber ganz gut funktioniert. 

 

Lob und gute Presse sind immer eine schöne Sache. Aber wie geht ihr mit negativer Kritik und Hate um?

Gerade anfangs hatten wir glücklicherweise wenig negative Kritik oder Hate, dafür eher konstruktive Kritik von Musiker-Freunden. Das hat uns auf jeden Fall viel gebracht, wodurch wir zwischen unserer Gründung im Sommer 2018 und dem Release unserer ersten EP Ende 2020 große Fortschritte gemacht haben. Natürlich gibt es immer Leute, denen etwas nicht passt und die das dann zwar halbwegs konstruktiv, aber gleichzeitig auch sehr negativ äußern. So einen Fall hatten wir kürzlich bei Instagram. Da muss man ganz ruhig bleiben und mit Fakten antworten. Klar könnte man es auch ignorieren, aber jede Form der Interaktion auf Social Media triggert ja den Algorithmus, weshalb solche Kommentare auch was Gutes haben können. 

 

Junge Bands, die sich gerade erst finden und formatieren und richtig durchstarten wollen. Was wären die Tipps von euch? Worauf sollten sie achten oder wovon sollten sie die Finger lassen?

Eine klare Aufgabenteilung kann sehr hilfreich sein. Die kreativste Person könnte z.B. das Ruder beim Songwriting übernehmen, jemand mit viel Social Media Affinität und Connections, dann die Bandseiten, jemand mit Organisationstalent die Gigbewerbungen, etc. Ganz wichtig ist es auch, sich früh mit Homerecording zu beschäftigen und Proben mitzuschneiden/-filmen. Aufnahmen lügen nicht, man hört jeden Fehler. Das kann manchmal niederschmetternd sein, aber man kann sich sehr schnell verbessern, indem man regelmäßig aufnimmt, seien es Demos oder Covers, die man wiederum bei Social Media hochladen kann zur Promo. Außerdem kann man auf lange Sicht viel Geld sparen, indem man seine Songs selber aufnimmt. Wenn man hier keine Erfahrung hat, ist es natürlich hilfreich, jemanden zurate zu ziehen, z.B. von befreundeten Bands, die in dem Bereich schon Erfahrung haben. Aber alles außer vielleicht den Drums kann man easy in der eigenen Bude aufnehmen. Wir haben bisher alle Songs im Homerecording aufgenommen und produziert und nur beim Mix und/oder Master jemand externes hinzugezogen. Auf Fiverr findet man hier zu einem guten Preis super Leute. Klar gilt generell: shit in, shit out, also muss die Aufnahme und Produktion schon so perfekt wie möglich sein, damit dann beim Mixing und Mastering wirklich das Beste aus den Songs rausgeholt werden kann. Auch sollte man seinen Songs etwas Zeit geben, bevor man sie released. Da ist wahrscheinlich bei jeder Band unterschiedlich, aber gerade am Anfang macht man im Songwriting so große Fortschritte, dass man ein Jahr später viel mehr aus den Songs rausholen kann in Bezug auf Arrangements, Produktion, Ausgereiftheit. Auf unserem Debütalbum Cosmos ist dadurch der komplexeste Song, „Amber Room“, deutlich kürzer und gleichzeitig abwechslungsreicher geworden, als er es in der ursprünglichen Demo 3 Jahre zuvor noch war.

 

Worauf können sich eure Fans demnächst freuen? Was steht in diesem Jahr noch an?

Für die erste Jahreshälfte 2024 stehen schon einige Konzerte an und hoffentlich bleibt dann noch Zeit, unser zweites Album aufzunehmen, welches ja schon fertig geschrieben ist.

Vielen Dank Jungs!

 

Weitere Informationen zur Band Monarchist findet ihr in den sozialen Medien. 

Instagram

TikTok

YouTube

Spotify

Apple Music 

 

Interview: Mia Lada-Klein

Beitragsbild-Design: Michaela Lotz

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